Gault&Millau Weinguide: Fritz und Friedrich Keller sind Winzer des Jahres

| Industrie Industrie

Zum 26. Mal zeichnet der Gault&Millau Weinguide die besten Winzer und Weine Deutschlands aus. Zu „Winzern des Jahres“ kürte die Redaktion Fritz und Friedrich Keller aus Baden. Sieben Weine erhalten in diesem Jahr die Höchstnote von 100 Punkten.

Am 13. November 2018 erscheint der Gault&Millau Weinguide 2019 im Münchner ZS Verlag. Für die neue Ausgabe des Leitmediums der deutschen Weinbranche begutachtete und bewertete das 18-köpfige Team um Chefredakteurin Britta Wiegelmann 1065 Weingüter und über 11.500 Weine. „Es ist uns eine Freude, Bühne und Botschafter für das deutsche Weinschaffen zu sein, ein Hin-Führer zu Weinkultur und ­genuss in sämtlichen Facetten“, so Britta Wiegelmann. „Unsere diesjährigen Preisträger zeigen aufs Schönste, was heute in Wein-Deutschland möglich ist: Wir ehren eine souveräne Generationenübergabe, die Wiedergeburt einer Ikone und eine junge Winzerin mit ganz eigener Vision.“

Winzer des Jahres:

Fritz und Friedrich Keller, Weingut Franz Keller, Baden

Zu Winzern des Jahres kürte die Redaktion Fritz Keller und seinen Sohn Friedrich aus Vogtsburg-Oberbergen am Kaiserstuhl, Baden. „Zupacken und Loslassen, Fritz Keller kann beides. Mit Herz, Hand und Verstand hat er das Weingut seines Vaters noch größer gemacht. Nun legt er es vertrauensvoll in Sohn Friedrichs Hände. Gemeinsam schreiben die Beiden die Geschichte fort – die Weine sind expressiver und persönlicher denn je“, würdigt der Gault&Millau das Duo. Und weiter: „Die hier vorgestellte Kollektion übertrifft in puncto Eleganz und Ausdruck alles auf diesem Traditionsweingut bisher Dagewesene und zeugt von der kundigen wie mutigen Hand von Friedrich, der das in ihn gesetzte Vertrauen und die frühe Verantwortung selbstbewusst und souverän zu nutzen weiß.“ Für diese Leistung erhält das Weingut vier von fünf möglichen Trauben.

Aufsteiger des Jahres:

Albert Behler, Weingut Karthäuserhof, Ruwer

Zum Aufsteiger des Jahres wählten die Experten den Karthäuserhof in Trier-Eitelsbach an der Ruwer. Das Gut blickt auf über 750 Jahre Weinbautradition zurück und verfügt mit dem Eitelsbacher Karthäuserhofberg über eine Monopollage von Weltruf. In den letzten Jahren hatte es an Strahlkraft verloren. Dank Albert Behler, so die Redaktion, erlebe es nun eine Wiedergeburt: „Mit Umsicht und Weitsicht bringt Albert Behler ein Juwel der deutschen Weinkultur wieder zum Funkeln. Einst waren die Weine des Karthäuserhofs Legende – nun strahlen sie in neuem Glanz. Kristallklar und quellfrisch erzählen sie von ihrer großen Vergangenheit und einer hellen Zukunft.“ Die Gault&Millau-Equipe vergibt dafür drei rote Trauben.

Entdeckung des Jahres:

Simone Adams, AdamsWein, Rheinhessen

Die Entdeckung des Jahres kommt aus Rheinhessen. Simone Adams übernahm 2010 nach dem Tod des Vaters über Nacht das Familienweingut und stellte es konsequent neu auf. „Mit scharfem Geist, glasklarer Vision und großem Feingefühl gibt Simone Adams den Burgundersorten Profil“, so die Redaktion „Die Kalkböden ihrer Heimat Ingelheim fängt sie authentisch und zugleich mit ganz persönlicher Handschrift ein – und verhilft so einem alten Terroir zu neuem Ausdruck.“. Im Gault&Millau Weinguide 2019 erhält sie drei Trauben.

Sieben Mal 100 Punkte

Sieben Weine zeichnet der Gault&Millau 2019 mit der Höchstnote von 100 Punkten aus. „Immer wieder stellt man mir die Frage, ob sich beispielsweise die besten deutschen Spätburgunder wirklich mit den Top-Pinots aus dem Burgund messen können“, so Chefredakteurin Britta Wiegelmann. „Meine Überzeugung ist: ja, absolut. Und zwar gerade, weil es keine Kopien sind. Die Weine, die wir dieses Jahr mit 100 Punkten würdigen, erzählen mit atemberaubender Präzision, Finesse, Harmonie und Emotion von ihrem einmaligen deutschen Terroir. Sie sind unvergleichlich – und reihen sich genau deshalb gleichberechtigt unter die größten Gewächse der Welt ein.“ Die 100-Punkter sind:

  • 2017 Birkweiler Kastanienbusch Riesling Großes Gewächs, Weingut Ökonomierat Rebholz, Pfalz
  • 2013 Riesling R. Weingut Peter Jakob Kühn, Rheingau
  • 2015 Gutedel Jaspis 10hochvier, Weingut Ziereisen · Baden
  • 2016 Malterdinger Bienenberg Spätburgunder Wildenstein Großes Gewächs, Weingut Bernhard Huber, Baden
  • 2016 Bürgstadter Hundsrück Spätburgunder Großes Gewächs, Weingut Rudolf Fürst, Franken
  • 2013 Spätburgunder RdP Weingut Knipser, Baden
  • 2011 Brut Nature, Weingut Aldinger, Württemberg

 

Drei neue 5-Trauben-Güter

Drei Betriebe steigen neu in die 5-Trauben-Gruppe und damit in die Kategorie „Weltklasse“ auf. Es handelt sich um die Weingüter Georg Breuer (Rheingau), Salwey (Baden) und Ziereisen (Baden). Damit umfasst die Spitzengruppe nun insgesamt 20 Betriebe. „Die drei Aufsteiger glänzen nicht nur seit Jahren mit Spitzenqualität, sie bestechen auch mit einer ganz eigenen Handschrift“, so Britta Wiegelmann.

67 neue Weingüter, 4064 Empfehlungen unter 10 Euro. Ganz gezielt haben sich die Experten des Gault&Millau – hochkarätige Fachleute wie Master of Wine Janek Schumann, der erste vereidigte Weinsachverständige Deutschlands Otto Geisel oder die vielfach ausgezeichnete Sommelière Natalie Lumpp – in den vergangenen Monaten darangemacht, die weißen Flecken auf der Gault&Millau­ Landkarte zu füllen. Für die neue Ausgabe des Guides begutachtete das Team über 150 Neubewerber. 67 davon schafften es ins Buch, darunter Einsteiger mit Topbewertungen von bis zu drei Trauben. Außerdem enthält der neue Gault&Millau 4064 Weinempfehlungen unter 10 Euro.

Der Gault&Millau Weinguide 2019 erscheint am 13. November 2018 im Münchner ZS Verlag (1058 Seiten, 39.99 €).

So bewertet der Gault&Millau Weinguide

5 Trauben: Weltklasse

4 Trauben: Deutsche Spitze

3 Trauben: Sehr gut

2 Trauben: Gut

1 Traube: Aufstrebend

Blatt: Empfehlenswert

Rote Trauben: Diese Betriebe bilden die Spitze ihrer Kategorie

 

Die Bewertung der Weine

99 bis 100 Punkte: Einzigartig

Weine, die man nicht mehr besser machen kann. Wahre Weltklassegewächse mit Potenzial für Jahrzehnte.

95 bis 98 Punkte: Herausragend

Außergewöhnliche Weine von höchster Harmonie, Eigenständigkeit, Vielschichtigkeit, Finesse und Eleganz. Für die Reife gemacht.

90 bis 94 Punkte: Ausgezeichnet

Beeindruckende Weine mit großer Komplexität und Tiefe, ausgeprägter Typizität und sehr gutem Reifepotenzial.

88 bis 89 Punkte: Sehr gut

Sehr gute Weine mit Ausdruck und Charakter sowie einem guten Reifepotenzial.

84 bis 87 Punkte: Gut

Ausgewogene, rebsortentypische Weine. Von der Qualität deutlich über dem Durchschnitt.

Weine unter 84 Punkten erscheinen nicht im Buch.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Anfänge waren holprig. Firmengründer Dietrich Mateschitz hatte gar Existenzängste. Ein Jahr nach seinem Tod erinnert sich ein Weggefährte - und ist sich sicher: Der Erfolg von Red Bull hat noch lange keine Grenzen.

Die Schwäche des russischen Rubels und der türkischen Lira haben dem Großhändler Metro im Sommer einen Umsatzrückgang eingebrockt. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr blieb dem Großhandelskonzern damit noch ein unbereinigtes Umsatzplus von 2,7 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro.

Bundesweit betrachtet wird die Weinlese in diesem Jahr eher durchschnittlich bei den Erträgen. Aus qualitativer Sicht hat der Weinjahrgang 2023 alles geboten. Bei Rieslingtrauben sind Spitzenqualitäten möglich. Zu den weiteren Gewinnern zählen der Silvaner, internationale Rotweinsorten und auch die neuen robusten Rebsorten.

Der Getränkehersteller Red Bull sieht noch viel Spielraum für großes Wachstum. «Das Potenzial ist unglaublich», sagt Volker Viechtbauer, Berater des Firmenerben Mark Mateschitz. Im Heimatmarkt Österreich liege der Pro-Kopf-Verbrauch des Energydrinks statistisch bei 35 Dosen pro Jahr, in den USA erst bei etwa 13.

Bei ihren Neuheiten setzen viele Aussteller auf der Messe Anuga auf Themen wie vegane Ernährung und Bio. Gleichzeitig bleibt ein Großteil der Verbraucher dem Gewohnten treu und achtet verstärkt auf den Preis. Ein Spagat für die Ernährungsbranche.

Wein aus Schleswig-Holstein? Klingt für viele noch gewöhnungsbedürftig, wird aber beliebter. Die Lese dieses Jahr ist fast durch. Und der Jahrgang verspricht ein guter zu werden.

Wie viel Kalorien hat das Glas Wein? Nährwerte und Zutaten müssen künftig auch auf Wein- und Sektflaschen zu finden sein. Winzer und Verbände finden das durchaus sinnvoll, kämpfen aber mit Detailfragen.

Auf der Intergastra erwartet die Besucherinnen und Besucher aus dem Hotel- und Gastgewerbe im Februar 2024 wieder die ganze Welt der Gastlichkeit. Hier treffen sich Entscheiderinnen und Entscheider aus Hotellerie, Gastronomie und Außer-Haus-Markt, Verbände, aber auch Studierende und Auszubildende.

Das Wetter war wechselhaft - aber zum Ende der Saison spielt es den fränkischen Winzern in die Karten. Mit der Ernte sind sie zufrieden und für den Jahrgang 2023 zuversichtlich. Man dürfe «dieses Jahr wunderbare Weine aus Franken» erwarten.

Der Tag des österreichischen Bieres am 30. September ist quasi ein inoffizieller Feiertag im Land, ist doch für knapp 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung Bier wichtig für die österreichische Getränkekultur.