Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Risikobereitschaft der Winzer viel höher, einen Teil ihrer Trauben für die Eisweinlese hängenzulassen. Das zeigen laut der Landwirtschaftskammer (LWK) in Bad Kreuznach auch die Zahlen: Hatten 2017 nur 24 Betriebe 19 Hektar Eiswein bei der Kammer angemeldet, so sind es in diesem Jahr 628 Betriebe auf einer Fläche von 532 Hektar. „Das hängt mit der guten Ernte und Konstitution der Trauben zusammen“, erklärte LWK-Präsident Norbert Schindler.
Im Vorjahr waren aufgrund des frühen Lesebeginns und der geringen Erntemenge nur sehr wenige Meldungen eingegangen. Tatsächlich Eiswein gelesen wurde im vergangenen Erntejahr in keinem rheinland-pfälzischen Betrieb. Bei vielen Selbstvermarktern sind die Vorräte daher aufgebraucht. Auch dies kann mit dazu beigetragen haben, dass im laufenden Jahr eine überaus hohe Anzahl von Meldungen eingegangen ist.
Lese erst bei frostigen Temperaturen
Ob, wann und in welchem Umfang es wirklich zur Eisweinlese kommen wird, hängt nun von der weiteren Witterung ab. Zur Eisweinlese müssen die Trauben beim Keltern noch durchgefroren sein. So sieht es der Paragraph 20 im Weingesetz vor. Dazu sind erfahrungsgemäß Temperaturen von mindestens minus 7°C über mehrere Stunden erforderlich.