Kahla Porzellan setzt 2022 auf To-Go-Porzellan

| Industrie Industrie

Trotz Corona-Pandemie und gestiegener Gaspreise will sich die Thüringer Traditionsmanufaktur Kahla Porzellan weiter stabilisieren. Nach der Insolvenz im Jahr 2020 stehe für 2021 unterm Strich wahrscheinlich eine schwarze Null, sagte Geschäftsführer Daniel Jeschonowski der Deutschen Presse-Agentur. Das Umsatzziel von zwölf Millionen Euro sei nicht erreicht worden, man lande wohl knapp im zweistelligen Millionenbereich. Die Prognose für 2022 liege trotzdem bei mehr als zwölf Millionen Euro.

Für 2022 will der Ostthüringer Hersteller stark auf «Porzellan-To-Go» setzen und Porzellan-Becher auf den Markt bringen, die Einweg-Becher oder Recup-Becher aus Plastik, die man tauschen kann, ersetzen sollen. Ähnliches sei für Verpackungen für Mittagessen geplant, sagte Jeschonowski. Dazu kämen klare Farbkonzepte bei neuen Produkten. Viel sei hier durch Einzelfarben geprägt. «Aber Kahla steht natürlich auch traditionell für Blau Saks und das Zwiebelmuster.»

Aktuell mache der gestiegene Gaspreis dem Unternehmen zu schaffen. Erdgas wird für die Befeuerung der bis zu 1400 Grad heißen Öfen zur Porzellanproduktion verwendet. «Der Gaspreis hat sich vervierfacht. Nach jetzigem Stand können wir froh sein, wenn wir das kompensieren können», sagte Jeschonowski. Am Ende solle zwar wieder die schwarze Null stehen. Bitter sei aber, dass dadurch viel Geld ins Ausland überwiesen werde, das eigentlich am Standort investiert werden könne.

Die Corona-Krise habe sich auch im vergangenen Jahr erheblich auf das Geschäft ausgewirkt, sagte er weiter. «Das Internet rettet nicht alles.» Bei einem Produkt wie Porzellan gehöre dazu, es direkt zu erfahren. Und das habe 2021 größtenteils gefehlt, sagte er mit Blick auf abgesagte Messen oder geschlossene Gastronomie. Zwar liefere das Online-Geschäft einen kleinen zweistelligen Umsatzanteil. Der Großteil laufe aber weiterhin über Fachhändler oder Möbel- und Kaufhäuser.

Die Ursprünge der Porzellanmanufaktur in Kahla gehen bis ins Jahr 1844 zurück. Die Kahla/Thüringen Porzellan GmbH hatte im März 2020 Insolvenz anmelden müssen, nachdem ein Großauftrag geplatzt war. Als Konsequenz wurden Stellen abgebaut und das Werk an Jeschonowski verkauft. Seit September 2020 firmiert das Ostthüringer Unternehmen nun unter Porzellanmanufaktur Kahla/Thüringen GmbH. Die Zahl der Kahla-Beschäftigten liegt jetzt bei 150 nach einst etwa 250. Alle hätten unbefristete Verträge und die Produktion sei «Made in Germany», sagte Jeschonowski. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Stell dir vor, du betrittst einen Raum voller Menschen, die alle dasselbe Ziel haben wie du. Aber statt dich in die vierte Reihe eines dunklen Kinosaals zu setzen und zwei Stunden lang PowerPoint-Folien über dich ergehen zu lassen, passiert... gar nichts. Zumindest nichts Vorgefertigtes. Das ist der Moment beim Green Tourism Camp, in dem die Magie beginnt.

Pressemitteilung

Ab sofort unterstützt JF-Hospitality als Trusted Partner im progros Einkaufspool UNITED Hotels dabei, digitale Strukturen zu vereinfachen, Daten nutzbar zu machen und Umsatzpotenziale gezielt zu heben.

Pressemitteilung

Die Deutsche Hotelakademie (DHA) erweitert ihr Weiterbildungsangebot und startet 2026 mit drei neuen Lehrgängen für die Hotellerie und Gastronomie. Damit reagiert die DHA auf die wachsenden Anforderungen in den Bereichen Convention Sales und Food & Beverage. 

Die Bewerbungsphase für den Internorga Zukunftspreis 2026 läuft. Bis zum 10. Januar können Betriebe aus Gastronomie, Hotellerie und Handwerk ihre nachhaltigen Konzepte einreichen.

Krombacher hat schon vor Jahren Vitamalz übernommen, Rivale Veltins zieht mit dem Kauf der Marke Karamalz nach: Die beiden Großbrauereien aus Nordrhein-Westfalen liefern sich jetzt bei Malzgetränken ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Verkäufer der Marke Karamalz, die Brauerei Eichbaum in Mannheim, kämpft unterdessen ums Überleben. 

Pressemitteilung

Noch knapp drei Monate – dann steht am 1. und 2. März 2026 die dritte Ausgabe der EUROVINO – Fachmesse für Wein in der Messe Karlsruhe an. Fachbesuchende aus Handel und Gastronomie können sich auf das kuratierte Portfolio an Weinerzeugenden und -vermarktenden aus dem In- und Ausland freuen, die vor Ort ihr Angebot an verkaufsstarken Weinen und Schaumweinen präsentieren.

Sekt bleibt die Nummer eins in Deutschland, doch der Crémant erlebt einen klaren Aufschwung. Der hochwertige Schaumwein gewinnt stetig an Beliebtheit und wird von Konsumenten oft als sensorisch nah am Champagner beschrieben. Auch in der Gastronomie greifen viele Schaumwein-Liebhaber immer öfter zum Crémant.

Die Zeitschrift Der Feinschmecker stellt die 500 besten Weingüter Deutschlands in ihrem jährlich erscheinenden Wein Guide vor. Zum Winzer des Jahres wurde Sebastian Fürst aus Franken gekürt.

Sie gestalten die Zukunft der Hospitality-Branche – und nicht nur das. Die Emerging Professionals in Consulting (EPiCs) führen den FCSI in ein neues Zeitalter: digitaler, vernetzter und kollaborativer denn je. Nur die intensive Zusammenarbeit von erfahrenen und jungen Mitgliedern auf Augenhöhe kann den Weg in eine gelingende Zukunft weisen.  

Geringere Ernte, sinkende Preise, weniger Betriebe: Die deutschen Hopfenbauern stehen vor grundlegenden Veränderungen. Womit Vertreter der Branche jetzt rechnen.