Kurzarbeit beim Cava-Hersteller Freixenet wegen Dürre in Katalonien

| Industrie Industrie

Der Schaumweinhersteller Freixenet hat wegen der Folgen der wohl gravierendsten Dürre in Katalonien seit Beginn der Wetteraufzeichnungen mit verdorrenden Weinreben Kurzarbeit in Spanien beantragt. Das Unternehmen ist Teil des deutsch-spanischen Unternehmens Henkell Freixenet, das als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz gilt und seinen Sitz in Wiesbaden und Sant Sadurní d’Anoia unweit von Barcelona hat. 

Wie eine Firmensprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wären von der Kurzarbeit von Mai an bis zu 615 Beschäftigte in Spanien betroffen. Ziel sei ausdrücklich nicht ihre Entlassung, sondern die Jobs «zu erhalten und das Unternehmen durch diese Krise zu führen». Dauer und Umfang der Kurzarbeit hingen von der weiteren Entwicklung in der Region ab. Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet.

Katalonien hat bereits seit 2021 mit extremem Wassermangel zu kämpfen. Die Traubenernte für den spanischen Schaumwein Cava in Katalonien ist laut der Sprecherin 2023 je nach Gebiet um bis zu mehr als 45 Prozent zurückgegangen. Die Branche rechne mit einem Ausfall von rund 80 Millionen Flaschen Cava. Das wäre etwa ein Drittel der gesamten Cava-Produktion in Spanien bezogen auf die Ernte des vergangenen Jahres.

Henkell Freixenet hatte kürzlich gleichwohl einen weltweiten Umsatzrekord gemeldet. 2023 wuchsen die Erlöse demnach im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Ohne Sekt- und Branntweinsteuer war es ein Plus von 4,1 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. Seinen detaillierten Gewinn teilt das Unternehmen als Sekt-, Wein- und Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker Beteiligungen KG traditionell nicht mit. Auch im krisenreichen Jahr 2023 mit verknappten Rohstoffen, gestiegenen Kosten und teureren Leerflaschen habe man aber schwarze Zahlen geschrieben. Die eigenen Preise seien teils angehoben worden.


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Katalonien verdorren Weinreben - es ist zu trocken. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert die Grundlage für Schaumwein. Nun gibt es Konsequenzen.

Ob Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella – die Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten nimmt weiter zu. Mit der steigenden Nachfrage nach Fleischersatz geht ein Rückgang beim Fleischkonsum einher.

Der Winzerberuf zieht in Deutschland immer mehr Frauen an. Und es gibt mehr Wein-Hersteller, die nicht aus einem Familienbetrieb kommen und das Handwerk ganz neu lernen.

Die Winzer in Franken und im Anbaugebiet Saale-Unstrut sind im April von frostigen Nächten heimgesucht worden. Der fränkische Weinbauverband geht davon aus, dass 50 Prozent der Flächen geschädigt sind. Anderswo ist bereits die Rede von einem «Totalausfall».

Deutschlands letzter Warenhauskonzern macht erneut zahlreiche Filialen und seine Zentrale dicht. Viele Stellen werden gestrichen. Handelsexperten und die Gewerkschaft vermissen ein Zukunftskonzept.

Die deutschen Spitzenweingüter müssen mit den Folgen des Klimawandels und einem veränderten Konsumverhalten umgehen. Verbandspräsident Christmann sieht die Prädikatsweinbetriebe aber gut aufgestellt. Die Produzenten deutscher Spitzenweine spüren den Absatzrückgang beim Wein kaum.

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Start-ups wie «Goodmeat» versuchen, den Geschmack von Fleisch im Labor so gut zu imitieren, dass industrielle Massentierhaltung überflüssig wird. Die 3sat-Dokumentation «Echtes Fleisch ohne Tier – Die Zukunft schmeckt anders», aus der Reihe «Wissen hoch 2» am Donnerstag ab 20.15 Uhr, zeigt, wie das geht. 

Die Serie des FC Bayern mag gerissen sein, die bayerischen Brauer sind beim Bierabsatz weiter Seriensieger. Das vergangene Jahr bewerten sie als schlecht - doch zumindest der Start in 2024 war gut.