Der niederländische Bierhersteller Heineken hat im vergangenen Jahr mehr Bier verkauft und auch noch zu höheren Preisen. Damit steigerte der zweitgrößte Bierbrauer der Welt seinen Gewinn um rund 13 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro. Auch für dieses Jahr erwartet das Unternehmen Wachstum, wie es bei der Vorlage der Jahreszahlen am Mittwoch in Amsterdam mitteilte. Allerdings seien die Auswirkungen des Coronavirus ein Unsicherheitsfaktor.
Heineken verkaufte im vergangenen Jahr rund 241 Millionen Hektoliter Bier. Vor allem in Asien lief das Geschäft nach den Jahreszahlen mit einem Plus von 12 Prozent gut. Eine weitere Verbreitung des Coronavirus könnte sich schnell negativ aufs Geschäft auswirken.
Fast überall auf der Welt verkaufte der Brauer aus Amsterdam im vergangenen Jahr mehr Bier - mit Ausnahme von Europa. Dort ging der Verkauf leicht auf insgesamt 81 Millionen Hektoliter zurück.
Heineken schloss das vergangene Jahr mit einem Umsatz von rund 28,5 Milliarden Euro ab, das waren etwa 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Unternehmenschef Jean-François van Boxmeer sprach von einem «überragenden Umsatz-Wachstum». Vor allem die zweite Hälfte des Jahres lief gut.
Allein bei der Heineken-Marke sah das Unternehmen Zuwächse von 8,3 Prozent, vor allem auch dank des eigenen 0.0-Bieres. Das werde nun in 57 Ländern angeboten. Der Vormarsch von alkoholfreien Bieren setzte sich nach Angaben des Unternehmens fort. Von den rund 241 Millionen Hektolitern Bier waren rund 14 Millionen alkoholfrei oder -arm.
Unternehmenschef van Boxmeer erwartet für 2020 erneut steigende Erlöse. Es werde mehr Bier verkauft werden und Konsumenten würden zunehmend auch zu den teureren Qualitätssorten greifen.
Für van Boxmeer war es nach 15 Jahren der letzte Jahresbericht. Der Belgier hatte am Vortag seinen Rücktritt für diesen Sommer angekündigt. Sein Nachfolger soll vom 1. Juni an Dolf van den Brink (46) werden, der zur Zeit Direktor für Heineken in Asien ist.
Der 58 Jahre alte van Boxmeer arbeitete seit 1984 bei der Brauerei und gehörte dem Vorstand seit 2001 an. Als Grund für den Rücktritt hatte er angegeben, es sei Zeit für einen Generationenwechsel. (dpa)