Oetker legt mit Getränken zu, Radeberger-Gruppe wächst um vier Prozent

| Industrie Industrie

Wie die Oetker-Gruppe bekannt gab, konnte die Radeberger-Gruppe den Getränkeabsatz und die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2018 konsolidiert um vier Prozent steigern. Auch mit Sekt, Wein, Spirituosen und alkoholfreien Getränken machten die Bielefelder gute Geschäfte. 

Im Geschäftsjahr 2018 betrugen die gruppenweiten Umsatzerlöse 2.181 Mio. Euro, dies entspricht einer Steigerung von 14 Prozent. Nach der Eliminierung von Währungs- und Konsolidierungskreiseffekten erzielte die Gruppe ein Umsatzwachstum um vier Prozent. Die Zahl der Beschäftigten stieg insbesondere aufgrund der im Jahr 2018 getätigten Akquisitionen von 6.066 auf 7.989. Bei einem konstanten Konsolidierungskreis waren für die Gruppe im Jahr 2018 durchschnittlich 6.868 Mitarbeiter tätig.

Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Segmente und Marken war im Berichtsjahr heterogen. Bei den nationalen Marken im Portfolio der Radeberger Gruppe konnten Jever und Schöfferhofer von dem schönen Wetter profitieren, während bei Radeberger Pilsner die Preiserhöhung in Verbindung mit einer Reduzierung der Aktionsanteile wie erwartet zu einem Absatzrückgang geführt hat. Insbesondere die Schöfferhofer Mixgetränke profitierten neben dem außergewöhnlichen Sommerwetter des Jahres 2018 auch von der fokussierten Vertriebsarbeit. Im Segment der nationalen Spezialitäten gelang es Clausthaler, die rückläufige Absatzentwicklung der letzten Jahre trotz weiterer Distributionsverluste zu stoppen und wieder Wachstum zu generieren. Die Importmarken Guinness und Kilkenny entwickelten sich stabil gegenüber dem Vorjahr, während Captain Morgan aufgrund fehlender Verbraucherakzeptanz zum Jahresende eingestellt wurde.

Auf besonders hohe Akzeptanz stießen weiterhin die regionalen Premiummarken, die trotz selektiver Preiserhöhungen wieder deutlich zulegen konnten. Neben Ur-Krostitzer, das seine Erfolgsgeschichte im abgelaufenen Geschäftsjahr fortschreiben konnte, wiesen auch Berliner Kindl und Berliner Pilsner, Freiberger sowie wiederum Allgäuer Büble Bier eine erfreuliche Entwicklung auf. Sowohl bei den regionalen Traditionsmarken als auch bei den Preiseinstiegsbieren wurde im Jahr 2018 erwartungsgemäß ein leichter Rückgang verzeichnet. Dank anziehender Geschäfte in Osteuropa, China und Skandinavien erreichte der Exportabsatz in etwa die geplante Menge und übertraf damit leicht das Vorjahr.

Von der langen Hitzeperiode profitierten auch die alkoholfreien Getränke Selters und Pepsi. Der Absatz auf vergleichbarer Basis konnte um +8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Im Jahr 2018 lagen die Investitionen der Radeberger Gruppe mit 90 Mio. Euro weiterhin auf einem hohen Niveau, unter anderem bedingt durch höhere Investitionen in Leergut und neue Kästen für die Marken Clausthaler, Schöfferhofer sowie Selters.

Erfreuliche Akquisition im Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen Henkell Freixenet hat sich als weltweit führender Schaumweinanbieter etabliert. Die neue spanisch-deutsche Allianz verfügt über ein breites Portfolio, das Produkte aller Schaumweingattungen enthält. Gemäß der Prognose aus dem Vorjahr konnte das Unternehmen eine positive Umsatzentwicklung verzeichnen. Insgesamt erreichte die Gruppe im Berichtsjahr einen Umsatz von 816 Mio. Euro, dies entspricht einem Plus von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereinigt um Kurs- und Konsolidierungskreiseffekte ergab sich ein Umsatzwachstum um + 5,3 Prozent. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter hat sich akquisitionsbedingt deutlich erhöht von 1.934 Beschäftigten im Vorjahr auf 2.701.

Ein Großteil des Umsatzes wurde auf internationalen Märkten generiert. Das Inlandsgeschäft mit einem Anteil von 25 Prozent entwickelte sich bei einem vor allem akquisitionsbedingtem Umsatzwachstum um + 40 Prozent ebenfalls positiv. Der anhaltende Trend der Premiumisierung, auch Trading-up genannt, bei dem zunehmend höherwertige Produkte von den Kunden bevorzugt werden, hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Aus diesem Grund haben sich insbesondere die Premiummarken des Unternehmens positiv entwickelt und somit zum Umsatzwachstum beigetragen. Zu ihnen zählen Fürst von Metternich, Freixenet, Mionetto Prosecco und der Manufaktursekt Menger-Krug.

Bei Henkell Freixenet konnte die Region Deutschland/ Österreich/ Schweiz leicht zulegen. Der deutsche Markt blieb für das Unternehmen weiterhin der volumenstärkste Markt im Segment Sekt und Schaumwein. Die große Produktvielfalt in Deutschland führte zu einem intensiven Wettbewerb zwischen den etablierten Sekthäusern.

Triebfeder für das zweistellige Wachstum von Henkell Freixenet im westeuropäischen Markt waren auch in diesem Jahr der italienische Mionetto Prosecco, die internationale Weinmarke i heart WINES sowie Freixenet Prosecco. In der Region Osteuropa konnte Henkell Freixenet nach dem Umsatzrückgang im letzten Jahr eine deutliche Steigerung der Umsatzerlöse erzielen. Osteuropa zählt für die Gruppe zu den wichtigsten Wachstumsmärkten für Sekt. Die positive Entwicklung ist vor allem auf die Landesgesellschaften Bohemia (Tschechien) und Hubert (Slowakei) zurückzuführen. Die Landesgesellschaft in der Ukraine, die im Vorjahr noch mit Rückgängen konfrontiert war, konnte im Jahr 2018 einen Umschwung herbeiführen und zu einer positiven Entwicklung beitragen. Mit der Übernahme von Filipopolis in Litauen konnte zudem das Vertriebsnetz auf das gesamte Baltikum ausgeweitet werden.

Henkell Freixenet definiert für sich auch die Region Amerika als wichtige Wachstumsregion. Neben bereits starken Geschäftstätigkeiten beider Unternehmen in den USA und Kanada ermöglicht die Vereinigung von Henkell & Co. und Freixenet den Zugang zu einer starken Marktpräsenz in Süd- und Mittelamerika. Rückgrat der positiven Wachstumsentwicklung in dieser Region sind vor allem die Marken Freixenet und Mionetto Prosecco.

Stärkste Marke im Spirituosensegment war Wodka Gorbatschow. Ergänzt wurde der deutsche Wodka-Marktführer um Kuemmerling Kräuterlikör und den polnischen Gin Lubuski. Eine ebenfalls erfolgreiche Marktposition nehmen weitere Produkte des Unternehmens wie beispielsweise Mangaroca Batida de Côco, Fürst von Metternich und i heart WINES ein.

Um die erfreuliche Wachstumsentwicklung auch in Zukunft zu unterstützen, investierte das Unternehmen im Jahr 2018 33 Mio. Euro gegenüber 15 Mio. Euro im Vorjahr. Investitionsschwerpunkte lagen dabei auf der Kellereierweiterung von Schloss Johannisberg (Deutschland), dem Ausbau der Mionetto-Kellerei in Valdobbiadene (Italien) sowie dem Ausbau der Weinverarbeitungsanlage bei Vino Mikulov (Tschechien).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Geschäftsgebaren von Coca-Cola ruft Deutschlands oberste Wettbewerbshüter auf den Plan. Wegen möglicher wettbewerbswidriger Rabattgestaltung habe man ein Missbrauchsverfahren eingeleitet, teilte das Bundeskartellamt mit.

Die Schwarzwälder Schinkenhersteller sind stolz darauf, seit über 25 Jahren ein EU-Herkunftslabel zu haben. Im Südwesten ist die Herstellung ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor - im vergangenen Jahr wurde trotzdem weniger verkauft.

Pressemitteilung

Drei Monate vor Messestart verrät Markus Tischberger, Projektleiter der INTERGASTRA und GELATISSIMO, auf welche Highlights sich die Besucherinnen und Besucher besonders freuen dürfen und welche Schwerpunkte die Fachmesse aufgrund aktueller Branchenentwicklungen setzt.

Deutsche Sektkellereien haben mit Blick auf die Umwelt das Gewicht der Flaschen in den vergangenen Jahren durchschnittlich um fast 100 auf knapp 585 Gramm gesenkt. Mit dieser «größtmöglichen Reduzierung» habe die Branche einen «wichtigen Grundstein zu nachhaltigem Handeln» gelegt, so der Verband Deutscher Sektkellereien.

Die weltweite Weinproduktion könnte nach einer Branchenschätzung in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren zurückgehen. In Deutschland, dem viertgrößten europäischen Erzeugerland, rechnen die Fachleute mit einem leichten Zuwachs.

Ein Bräu, das gar nicht braut: Ein Gericht in München nimmt sich der Frage an, welche Angaben auf Bieretiketten erlaubt sind - und bezeichnet die eines Getränkehändlers zumindest zum Teil als irreführend.

Das Edeka Frischecenter Wagner in Coburg hatte die Nase vorn im Finale der zehn besten Wursttheken Deutschlands. Die Jury um Johann Lafer kürte die Wursttheke in der Niorter-Straße zur Nr. 1 Deutschlands.

Die Anfänge waren holprig. Firmengründer Dietrich Mateschitz hatte gar Existenzängste. Ein Jahr nach seinem Tod erinnert sich ein Weggefährte - und ist sich sicher: Der Erfolg von Red Bull hat noch lange keine Grenzen.

Die Schwäche des russischen Rubels und der türkischen Lira haben dem Großhändler Metro im Sommer einen Umsatzrückgang eingebrockt. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr blieb dem Großhandelskonzern damit noch ein unbereinigtes Umsatzplus von 2,7 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro.

Bundesweit betrachtet wird die Weinlese in diesem Jahr eher durchschnittlich bei den Erträgen. Aus qualitativer Sicht hat der Weinjahrgang 2023 alles geboten. Bei Rieslingtrauben sind Spitzenqualitäten möglich. Zu den weiteren Gewinnern zählen der Silvaner, internationale Rotweinsorten und auch die neuen robusten Rebsorten.