Radeberger legt 2022 deutlich zu

| Industrie Industrie

Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke der Oetker Gruppe, erreichte 2022 deutliches Umsatzplus Die Umsatzerlöse der Radeberger Gruppe beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 1.858 Mio. Euro und konnten im Rahmen der Erwartungen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (+14,6 Prozent). Angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei diese Entwicklung umso erfreulicher, wobei der Geschäftsverlauf innerhalb der einzelnen Unternehmensbereiche im Jahr 2022 unterschiedlich ausgeprägt war, sagt die Oetker Gruppe.

Im Brauereigeschäft haben sich die Exportabsätze rückläufig entwickelt, unter anderem wegen der Einstellung des Geschäftes mit Russland, aber auch aufgrund der Geschäftsentwicklung in den USA, dem größten Exportland, das unter gestörten Lieferketten gelitten hat. Neben den Mengenverlusten im Exportgeschäft belasteten signifikant gestiegene Beschaffungs- und Transportkosten das Ergebnis. Zur Gegensteuerung wurden Preisanpassungen und darüber hinaus interne Kosteneinsparungsmaßnahmen eingeleitet.

Bei den Getränkefachmärkten musste Getränke Hoffmann nach zwei Rekordjahren infolge der Corona-Pandemie einen Teil der Absätze erwartungsgemäß wieder an den Out-of-Home-Absatzkanal abgeben. Zudem führten höhere Energiekosten, gestiegene Mietaufwendungen sowie die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zu einer spürbaren Ergebnisbelastung. Hingegen profitierten die DrinkPort-Betriebe von dem anziehenden Außer-Haus-Konsum.

Die Streckenlogistik, die gemeinsam mit Veltins über das Joint Venture Deutsche Getränke Logistik (DGL) betrieben wird, war ebenfalls mit zunehmenden und kostenintensiven Störungen der Lieferkette konfrontiert, konnte sie aber erfolgreich bewältigen.

Der Leergutspezialist H. Leiter GmbH blieb eine entscheidende Stütze bei der Absicherung der Lieferfähigkeit der Radeberger Gruppe. Allerdings belasteten auch hier erhöhte Aufwendungen für Personal, Personaldienstleister und Energie das Ergebnis.

Der allgemeinen Marktentwicklung folgend erzielte das Portfolio der Radeberger Gruppe im abgelaufenen Berichtsjahr in der Summe ein erfreuliches Absatzwachstum. Hierzu beigetragen haben auch die Umsetzung diverser Marketingmaßnahmen sowie die Einführung von Neuprodukten. Die nationalen Marken verzeichneten insgesamt ein leichtes Absatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr.

So konnte der Absatz der fassbierstarken Marke Radeberger Pilsner um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Bei den nationalen Spezialitäten konnte sich die Marke Allgäuer Büble Bier sehr erfolgreich entwickeln, auch die Marke Oberdorfer überzeugte mit einem erfreulichen Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Im Segment der regionalen Premiummarken verzeichnete die stärkste Marke des Segments, Ur-Krostitzer, einen Absatzrückgang ausgelöst durch Kapazitätsengpässe in der Produktion sowie bewusst reduzierter Promotion-Aktivitäten.

Ein großer Teil der Nachfrage konnte auf die ostregionale Marke Freiberger umgeleitet werden, die sich entsprechend positiv entwickelte. Aber auch die meisten anderen regionalen Premiummarken steigerten ihre Absätze, dies gilt insbesondere für die Hauptstadt-Marken Berliner Kindl und Berliner Pilsner. In der Gesamtbetrachtung war die Entwicklung der Absatzzahlen für dieses Segment recht erfreulich.

Das Segment der alkoholfreien Getränke mit seinem starken Fokus auf dem Außer- Haus-Markt bzw. der Gastronomie hat sich von den Einflüssen der Corona-Pandemie erholt und legte im Jahr 2022 beim Absatz wieder deutlich zu.

Die Investitionen der Radeberger Gruppe summierten sich auf 65 Mio. Euro und lagen damit unter dem hohen Niveau des Vorjahres (99 Mio. Euro). Ein Großteil der Investitionen betraf den Standort Radeberg. Hier wurden neben technischen Anlageinvestitionen für die Entalkoholisierung auch entsprechende Gebäudeinvestitionen getätigt. Darüber hinaus gab es weitere standortspezifische Veränderungen zur Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen, wie zum Beispiel am Brauereistandort Dortmund, wo eine neue Dosenabfüllanlage installiert wurde. In Krostitz wurde eine neue Hefebierrückgewinnungsanlage in Betrieb genommen.

Im Herbst 2022 hat die Radeberger Gruppe die Schließung des Brauereistandorts in Frankfurt am Main und die Verlagerung der dortigen Produktions- und Abfüllmengen auf andere Brauereistandorte der Gruppe beschlossen. Damit stellt sich die Radeberger Gruppe vorausschauend auf einen durch strukturelle Veränderungen langfristig weiter rückläufigen Biermarkt ein, der vor allem durch die weiteren Folgen der Krisen zusätzlich empfindlich unter Druck stehen wird: Wirtschaftlich stark belastende Überkapazitäten werden aus dem Markt genommen und die übrigen Braustandorte in allen Regionen Deutschlands optimal ausgelastet und gestärkt. Bereits im Jahr 2021 wurde die Verlagerung der Produktion und Abfüllung von dem Köln-Mülheimer Brauereistandort zur Cölner Hofbräu Früh, mit der seit 2019 eine strategische Partnerschaft besteht, abgeschlossen. Infolgedessen kam es im abgelaufenen Geschäftsjahr zum Rückbau des Kölner Standorts. Seite 14 von 22 Im Jahr 2022 lag die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl der Beschäftigten mit 6.122 etwa auf Vorjahresniveau.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé plant den weltweiten Abbau von 16.000 Stellen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Konzernchef Philipp Navratil teilte diese Entscheidung bei der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen mit.

Pressemitteilung

Gelungene Premiere am Viktualienmarkt in München: Am 15. Oktober brachte das 370GRAD Pop-Up in der Kustermann Eventlocation rund 30 Aussteller und zahlreiche Entscheider aus Hotellerie, Gastronomie und Catering zusammen – für einen Tag voller Innovationen, Austausch und neuer Impulse.

Die Internorga 2026 hat die Bewerbungsphase für ihre drei wichtigsten Auszeichnungen eröffnet. Mit dem Internorga Zukunftspreis, dem Next Chef Award und dem Deutschen Gastro-Gründerpreis sollen innovative Lösungen, unternehmerischer Mut und der Branchennachwuchs gewürdigt werden.

Pressemitteilung

Zur EUROVINO 2025 hat die Fachmesse für Wein das eigene Podcast-Format ConVINOsation gelauncht. Als B2B-Angebot liefert der Podcast den Zielgruppen der EUROVINO auf Ausstellenden- und Besuchenden-Seite, wertvolle Insights und Impulse für die tägliche Praxis. Nun folgt die zweite Staffel mit sieben neuen Folgen bis zur EUROVINO 2026.

Der Feinschmecker hat die besten dunklen Schokoladen des Jahres 2025 ausgezeichnet. Im Rahmen einer Blindverkostung wurden 45 Tafeln mit einem Kakaoanteil um die 70 Prozent untersucht, darunter etablierte Marken und internationale Bean-to-Bar-Manufakturen.

Anzeige

Am 29. und 30. Oktober 2025 wird das MOC München erneut zum Hotspot für Gastgeber mit Haltung und Handschrift. Die Independent Hotel Show Munich (IH Munich) ist der einzige Branchentreff im deutschsprachigen Raum, der sich konsequent auf die unabhängige Luxus- und Boutique-Hotellerie fokussiert – mit starkem Blick auf die Alpenregion.

Auf dem Brauereigelände von Maisel & Friends in Bayreuth hat die neue „Braukunstwelt“ eröffnet und erweitert damit das Angebot von Maisel’s Bier-Erlebniswelt. Die Attraktion richtet sich mit ihrem Konzept explizit an ein Fachpublikum aus Hotellerie und Gastronomie, aber auch an Bierkenner und interessierte Neulinge.

Das neue FCSI Magazin geht den zentralen Branchenthemen auf den Grund: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation stehen im Fokus. Experteninterviews, praxisnahe Berichte und Analysen zeigen, wie Hotellerie und Gastronomie mit neuen Technologien und nachhaltigen Konzepten zukunftsorientiert reagieren.

Das Deutsche Weininstitut und die Fachzeitschrift WEIN + MARKT haben herausragende Weinfachhändler für ihre Leistungen ausgezeichnet. Der Fachhandelspreis würdigt die besten Betriebe in den Kategorien Beratung, Sortimentsgestaltung und Kundenpflege.

Nach einem schwierigen Weinjahr 2024 nähern sich die Winzer bei der diesjährigen Ernte wieder den üblichen Werten. Doch nicht alle Gebiete profitieren gleichermaßen.