Rational AG erwartet nach sehr gutem ersten Halbjahr 2021 schnellere Erholung

| Industrie Industrie

Die Rational AG hat  den Halbjahresbericht 2021 mit vollständigen Geschäftszahlen des ersten Halbjahres 2021 veröffentlicht. Bereits am 22. Juli 2021 hatte das Unternehmen frühzeitig die Umsatz- und Ergebnissituation sowie eine Verbesserung der Jahresprognose für Umsatz und Ergebnis in einer Ad-hoc-Meldung bekanntgegeben.

"Nach dem schwachen Start in das Geschäftsjahr mit niedrigen Auftragseingängen und relativ schlechten wirtschaftlichen und politischen Aussichten waren die Branche und wir überrascht, wie schnell sich die Trendwende vollzogen hat. Dabei glauben wir, dass insbesondere drei wesentliche Sondereffekte zu dieser positiven Entwicklung in der Großküchenbranche beigetragen haben," erläutert der Vorstandsvorsitzende der Rational AG, Dr. Peter Stadelmann.

Folgende Effekte waren aus Sicht des Vorstands entscheidend.

1. Nach- und Aufholeffekte: Nach der Öffnung der Gastronomie in den meisten Ländern und aufgrund des Beginns der Tourismussaison wurden Investitionen getätigt und bereits gestartete Projekte fertiggestellt.

2. Staatliche Hilfsprogramme: In vielen Fällen wurden staatliche Hilfsmaßnahmen für die Investitionen genutzt. In einigen Ländern wurden aufgrund deren begrenzter Laufzeit Investitionen vorgezogen.

3. Lieferzeiten: Aufgrund der weltweit angespannten Versorgungslage wurden von Händlern und Kunden Geräte auf Vorrat gekauft, um einem möglichen Lieferengpass in den kommenden Monaten vorzubeugen.

212 Millionen Euro Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2021 - leicht über Vorkrisenniveau
Mit Umsatzerlösen in Höhe von 211,6 Millionen Euro im zweiten Quartal 2021 konnte Rational den Umsatz des zweiten Quartals 2019 (205,1 Millionen Euro) und damit das Vorkrisenniveau leicht um 3 Prozent übertreffen. Im Vergleich zum coronabedingt sehr schwachen Vorjahresquartal beträgt das Wachstum 81 Prozent (Vj. 116,8 Millionen Euro). Nach sechs Monaten liegt der Umsatz mit 379,3 Millionen Euro um 27 Prozent über dem ersten Halbjahr 2020, nur noch rund 5 Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2019.

Alle Regionen mit positiver Entwicklung - Asien bereits wieder über Vorkrisenniveau
Die positiven Impulse waren in allen Märkten weltweit spürbar. Die Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr reichten von 19 Prozent in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) bis zu 43 Prozent in Asien. In Asien konnte der weltweite Marktführer für Combi-Dämpfer in diesem Zeitraum bereits das Vorkrisenniveau um 18 Prozent übertreffen. Die Region DACH (-2 Prozent) verfehlte dieses knapp. Die Regionen EMEA (Europa, mittlerer Osten, Afrika) (-7 Prozent) und Americas (-12 Prozent) bleiben noch leicht hinter dem Vorkrisenniveau 2019 zurück. Bereinigt um das volatilere Kettengeschäft liegt Americas jedoch nach sechs Monaten auf dem Umsatzniveau des ersten Halbjahres 2019.

iVario wächst um 51 Prozent - iCombi um 25 Prozent
Der Umsatz der Produktgruppe iVario lag in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021 um 51 Prozent über dem Vorjahr bei 41,7 Millionen Euro (Vj. 27,7 Millionen Euro). Die Produktgruppe profitierte neben der Erholung in Europa nach wie vor von der letztjährigen Markteinführung des iVario in Nordamerika und China. "Mit dem Verkauf des 50.000sten multifunktionalen Gargeräts hat unsere Wittenheimer Tochtergesellschaft einen wichtigen Meilenstein erreicht," zeigt sich Herr Dr. Stadelmann sehr erfreut. Vor wenigen Monaten wurde in Wittenheim der Bau eines neuen Werks mit Kundencenter und Büros begonnen. In der Produktgruppe iCombi lag der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 um 25 Prozent über Vorjahr bei 337,6 Millionen Euro (Vj. 270,3 Millionen Euro).

22 Prozent EBIT-Marge im ersten Halbjahr - 25 Prozent im zweiten Quartal 2021
Die Rohertragsmarge des ersten Halbjahres 2021 verbesserte sich auf 56,3 Prozent (Vj, 54,7 Prozent). Das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) lag im ersten Halbjahr 2021 bei 84,4 Millionen Euro und damit auf dreifachem Niveau des ersten Halbjahres 2020 (Vj. 27,6 Millionen Euro). Die EBIT-Marge erreichte 22,3 Prozent (Vj. 9,2 Prozent).

"Die EBIT-Marge profitierte von der positiven Umsatzentwicklung in Verbindung mit einem nach wie vor reduzierten Kostenniveau," erklärt Jörg Walter, Finanzvorstand der Rational AG. Während die Umsatzerlöse um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr stiegen, lagen die operativen Kosten nur leicht über dem Vorjahresniveau. In Summe bezifferten sich die operativen Kosten im ersten Halbjahr 2021 auf 131,1 Millionen Euro (Vj. 130,7 Millionen Euro).

Mitarbeiterzahl wächst im zweiten Quartal 2021 erstmals seit Krisenbeginn
Nachdem Rational in der Krise weitgehend an der Stammbelegschaft festgehalten hat und in den letzten Quartalen sehr vorsichtig bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter agierte, stieg Ende des zweiten Quartals 2021 erstmals seit Krisenbeginn die Mitarbeiteranzahl wieder an. Insbesondere in der Fertigung und in der Produktentwicklung wurden Positionen wiederbesetzt bzw. neue Positionen geschaffen.

Die Rational-Gruppe beschäftigte per Ende Juni 2021 weltweit 2.186 Beschäftigte, zum Jahresende 2020 waren es 2.180. Rund 1.200 Menschen waren zum Stichtag in Deutschland beschäftigt.

15 bis 20 Prozent Umsatzplus und EBIT-Marge leicht über 20 Prozent für 2021 im positiven Szenario erwartet
In den letzten Monaten erlebte Rational eine erfreuliche Entwicklung in nahezu allen Märkten weltweit. Ob sich die Erholung der ersten sechs Monate 2021 fortsetzt, hängt aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden Dr. Peter Stadelmann ganz wesentlich von zwei Faktoren ab.

Zum einen, ob es wieder zu stärkeren Einschränkungen des täglichen Lebens aufgrund neuer Ausbrüche von Corona kommt. Zum anderen ist es die Versorgungslage mit Vorprodukten. Insbesondere bei Elektronikkomponenten ist der Weltmarkt derzeit sehr angespannt und es kann weiterhin zu erheblichen Lieferverzögerungen bzw. eingeschränkten Mengen und dadurch zu längeren Lieferzeiten und zu einer späteren Umsatzrealisierung kommen. Darüber hinaus führt die angespannte Liefersituation teilweise zu dramatisch höheren Komponentenpreisen und Frachtkosten.

Sollten sich negative Effekte auf die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr durch die beschriebenen Szenarien ergeben, rechnet der Vorstand mit einer sich abschwächenden Geschäftsdynamik bei höheren Kosten. Er erwartet aufgrund des positiven Verlaufs des ersten Halbjahres und des hohen Auftragsbestands selbst bei diesem ungünstigeren Szenario ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Wenn die beschriebenen Risiken nicht oder nur in geringerem Umfang eintreten, wird die Umsatzsteigerung für das Geschäftsjahr 2021 bei 15 bis 20 Prozent erwartet. "Eine Rückkehr zum Umsatzniveau des Jahres 2019 könnte bei anhaltenden Erholungstendenzen bereits für das gesamte Geschäftsjahr 2022 möglich sein," ist Dr. Peter Stadelmann zuversichtlich. Bisher hatte das Unternehmen mit 2023 gerechnet. "Die EBIT-Marge dürfte aufgrund der erwarteten proportionalen Kostenentwicklung unabhängig vom jeweiligen Szenario etwas mehr als 20 Prozent erreichen," ergänzt Finanzvorstand Jörg Walter.

Die Rational-Gruppe ist der weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter, davon mehr als 1.200 in Deutschland. Seit dem Börsengang im Jahr 2000 ist Rational im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet und heute im MDAX vertreten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Sauberes und strahlend glänzendes Besteck, das nicht von Hand poliert werden muss, ist nicht erst seit dem bestehenden Fachkräftemangel eine Anforderung der Gastronomie. Themen wie Hygiene, Personalkosten und der Anspruch an glänzende Besteckteile waren immer schon ausschlaggebend für die Anschaffung einer Besteckspülmaschine. Bei Winterhalter polierfreies Besteckspülen eine lange Tradition.

Die Sektkellerei Henkell Freixenet meldet einen Umsatzrekord - und sieht Herausforderungen wie die extreme Trockenheit in manchen südeuropäischen Weinregionen. Das traditionsreiche deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz.

Pressemitteilung

Immer mehr Menschen bestellen sich Ihr Mittagessen ins Büro oder ein Gericht aus ihrem Lieblingsrestaurant ins heimische Wohnzimmer. Der Trend zum Lieferservice oder Take-away ist nach wie vor ungebrochen und hat sich für viele Restaurants als wichtiges, zusätzliches Standbein etabliert.

Einst war das Crumlin Road Gaol ein berüchtigter Ort. Todesurteile wurden hier vollstreckt. Heute ist es Erinnerungsort, Eventlocation und nun auch Heimat einer Brennerei, die besichtigt werden kann.

Küchenausrüster Rational will Umsatz und Betriebsgewinn nach einem starken Vorjahr deutlich steigern. Der Umsatz, der im vergangenen Jahr um 10 Prozent auf 1,126 Milliarden Euro stieg, solle 2024 im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.

Bierverkoster - für so manchen Menschen dürfte das ein Traumberuf sein. Ihr Einsatz ist für Hersteller ebenso wichtig wie teuer. Forscher sehen in Geschmacksberatung durch Künstliche Intelligenz eine Alternative - oder zumindest eine Ergänzung.

Im österreichischen Salzburg wurden am Wochenende die World Spirits Awards verliehen. Ein Gewinner war dabei eine deutsche Brennerei: GINSTR - Stuttgart Dry Gin wurde mit der Goldmedaille in der Kategorie Gin ausgezeichnet.

Bei der Veltins-Brauerei im Sauerland zeichnet sich ein erbitterter Erbstreit ab. Wie verschiedene Medien berichten, hat Carl-Clemens Veltins, Sohn der langjährigen Chefin Rosemarie Veltins, Klage beim Landgericht Arnsberg eingereicht. Angeblich soll er als 18-Jähriger zu einem schlechten Deal überredet und um sein Erbe gebracht worden sein.

Im Jahr 2023 haben die Winzerinnen und Winzer in Deutschland 8,6 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 344.000 Hektoliter oder 3,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Der Konsumgüterhersteller Unilever will sich von seinen Eiscreme-Marken trennen und diese in eine eigenständige Firma auslagern. Dazu gehören Marken wie Magnum, Langnese, Ben & Jerry's und Cornetto. Bis 2025 soll die Sparte abgespalten sein.