Rotkäppchen-Mumm: Sekt wird teurer

| Industrie Industrie

Der Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm rechnet mit einem stabilen Geschäft in diesem Jahr. Angesichts gestiegener Kosten, etwa für Glasflaschen, sei aber davon auszugehen, dass die Preise für Sekt steigen. «Für eine Flasche zwischen 50 Cent und einem Euro», sagte Unternehmenschef Christof Queisser am Donnerstag. Der Sommer sei für das Unternehmen sehr gut gelaufen. «Viele Konsumenten haben Feiern nachgeholt, ob Geburtstage oder Hochzeiten», sagte Queisser mit Blick auf Einschränkungen in der Pandemie. Es habe auch einen Nachholeffekt in der Gastronomie gegeben.

Die vergangenen Monate seien etwas verhaltener gelaufen. Allein die Flaschen, die mit hohem Energiebedarf in der Glasindustrie hergestellt werden, seien jetzt doppelt so teuer. Zudem hätten sich die Kosten für die Transporte und Verpackungen erhöht. «Bis jetzt haben wir ein stabiles Geschäft in Summe. Und jetzt wird es sich entscheiden, wie die letzten Wochen laufen, vor Weihnachten und Silvester», sagte Queisser. Der Dezember habe traditionell einen Anteil von 20 Prozent am Umsatz des Unternehmens.

Ein großes Wachstum sei nicht zu erwarten. «Und ob am Ende ein kleines Plus oder ein kleines Minus steht oder plus minus Null, das werden die letzten Tage in der Saison zeigen», sagte Queisser. «Wir werden im Januar gucken, wenn die Zahlen im Kasten sind», sagte er. Das Unternehmen sei finanziell solide aufgestellt. Die Sektkellereien Rotkäppchen-Mumm mit Sitz in Freyburg in Sachsen-Anhalt haben rund 1000 Beschäftigte an mehreren Standorten. Der Umsatz lag 2021 wie 2020 bei rund 1,2 Milliarden Euro. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es 1,1 Milliarden Euro.

Angaben zum Gewinn macht das Unternehmen grundsätzlich nicht. Über alle Geschäftsfelder hinweg, darunter auch Wein, Prosecco und Spirituosen, lag der Gesamtabsatz der Sektkellereien Rotkäppchen-Mumm nach bisherigen Angaben im Kalenderjahr 2021 bei 320 Millionen Flaschen.

Laut einer von dem Unternehmen in Auftrag gegebenen Trendstudie legen die Bundesbürger trotz Inflation derzeit hohen Wert auf Gemeinschaft und Genuss. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Genussmomente in Krisenzeiten besonders wichtig sind. Als Folge dieser Sehnsucht würden traditionelle Feierlichkeiten wie Weihnachten, Silvester und Geburtstage wichtiger. «Konsumenten nutzen aber gerade auch kleine Momente, um innezuhalten, die man bewusst genießt. Es muss nicht immer die große Feier sein», sagte Queisser. Für die repräsentative Studie wurden den Angaben zufolge 1500 Menschen in Deutschland zwischen dem 27. Oktober und 7. November 2022 befragt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Einige Steillagen-Winzer an der Mosel machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Bei ihnen droht das Aus der Spritzung per Hubschrauber. Grund ist der stark gefährdete Mosel-Apollofalter.

Krombacher hat im schrumpfenden deutschen Biermarkt den Absatz nahezu stabil gehalten und so Marktanteile hinzugewonnen. Das Familienunternehmen aus dem Siegerland verkaufte 2023 gut sechs Millionen Hektoliter Bier.

Die tschechische Staatsbrauerei Budejovicky Budvar (Budweiser) hat einen Architektenwettbewerb ausgelobt, um ihr Areal für Besucher und ausländische Touristen attraktiver zu machen. Besonderen Wert werde auf innovative Umweltlösungen gelegt.

Vom 8. bis 12. März 2024 steigt in Hamburg wieder die Internorga. Unter dem Motto "Alle zusammen." bringt die Messe Entscheiderinnen und Entscheider aus Gastro- und Hotelleriebranche, Bäckereien und Konditoreien in die Hansestadt.

Endlich knackig kalt: Einige Winzer warten seit Wochen sehnsüchtig auf Frost, um Trauben für Eiswein zu lesen. In Iphofen gelingt es - bis zum ersten Schluck brauchen Liebhaber aber noch Geduld.

Der Großhändler Metro setzt seinen Wachstumskurs fort, hat sich für das neue Geschäftsjahr 2023/2024 aber kleinere Ziele gesetzt. Der Umsatz der zwölf Monate bis Ende September dürfte währungsbereinigt um drei bis sieben Prozent zulegen.

Der Preis für Olivenöl steigt seit Monaten. In diesem Jahr wird nur mit einer leichten Erholung der Erntemengen gerechnet. Die hohen Preise sorgen für Unmut und treiben seltsame Blüten.

Die Münchner Paulaner-Brauerei darf ihr Cola-Limonade-Mischgetränk weiter «Paulaner Spezi» nennen. Die Augsburger Brauerei Riegele zog ihre Berufung vor dem Oberlandesgericht München zurück. Das Landgericht München hatte Paulaner zuvor recht gegeben.

Der Discounter Aldi Süd will seinen Lebensmittel-Lieferdienst, der zuletzt in drei Städten im Ruhrgebiet getestet worden ist, nicht auf das ganze Verbreitungsgebiet ausweiten. Wegen der hohen Kosten für Personal, Rohstoff und Logistik sei es "aktuell kein rentables Geschäftsmodell".

Die Firma Wunderdrinks darf ihr «Wunderbraeu» weder als Münchner Bier noch als klimaneutral bewerben. Mit diesem Urteil hat das Landgericht München am Freitag der Klage der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs stattgegeben.