Russland-Aus beschert Carlsberg Milliardenminus

| Industrie Industrie

Der Rückzug aus dem russischen Brauereigeschäft und der anschließende Verlust des dortigen Betriebs durch ein Dekret von Kremlchef Wladimir Putin (Tageskarte berichtete), hat dem dänischen Konzern Carlsberg einen Milliardenverlust beschert. 

Der Umsatz stieg 2023 zwar im Jahresvergleich von 70,3 Milliarden auf 73,6 Milliarden Kronen (9,9 Mrd Euro), wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Die Aufgabe des russischen Geschäftsbereiches riss jedoch ein Loch in die Bilanz, womit unter dem Strich ein Verlust von 40,8 Milliarden Kronen (5,5 Mrd. Euro) stand. Das Unternehmen verbuchte hohe Abschreibungen.

Carlsberg zählt zu den größten Braukonzernen der Welt. Das Unternehmen hatte bereits im März 2022 kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine angekündigt, sich komplett aus Russland zurückziehen und sein dortiges Geschäft rund um die Baltika-Brauereien verkaufen zu wollen (Tageskarte berichtete). Im Sommer 2023 verkündete Carlsberg, einen Käufer gefunden zu haben. Doch kurze Zeit später unterzeichnete Putin ein Dekret, das die Brauereien ohne Wissen oder Zustimmung der Dänen verstaatlichte. Baltika gilt als größter Brauer Russlands.

Carlsbergs Absatz ging 2023 in verschiedenen Teilen Europas zurück, stieg aber in Asien um etwa 4 Prozent. Insgesamt verzeichnete der Konzern ein Umsatzwachstum von 4,7 Prozent. Langfristig rechnet das Unternehmen mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Einige Steillagen-Winzer an der Mosel machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Bei ihnen droht das Aus der Spritzung per Hubschrauber. Grund ist der stark gefährdete Mosel-Apollofalter.

Krombacher hat im schrumpfenden deutschen Biermarkt den Absatz nahezu stabil gehalten und so Marktanteile hinzugewonnen. Das Familienunternehmen aus dem Siegerland verkaufte 2023 gut sechs Millionen Hektoliter Bier.

Die tschechische Staatsbrauerei Budejovicky Budvar (Budweiser) hat einen Architektenwettbewerb ausgelobt, um ihr Areal für Besucher und ausländische Touristen attraktiver zu machen. Besonderen Wert werde auf innovative Umweltlösungen gelegt.

Vom 8. bis 12. März 2024 steigt in Hamburg wieder die Internorga. Unter dem Motto "Alle zusammen." bringt die Messe Entscheiderinnen und Entscheider aus Gastro- und Hotelleriebranche, Bäckereien und Konditoreien in die Hansestadt.

Endlich knackig kalt: Einige Winzer warten seit Wochen sehnsüchtig auf Frost, um Trauben für Eiswein zu lesen. In Iphofen gelingt es - bis zum ersten Schluck brauchen Liebhaber aber noch Geduld.

Der Großhändler Metro setzt seinen Wachstumskurs fort, hat sich für das neue Geschäftsjahr 2023/2024 aber kleinere Ziele gesetzt. Der Umsatz der zwölf Monate bis Ende September dürfte währungsbereinigt um drei bis sieben Prozent zulegen.

Der Preis für Olivenöl steigt seit Monaten. In diesem Jahr wird nur mit einer leichten Erholung der Erntemengen gerechnet. Die hohen Preise sorgen für Unmut und treiben seltsame Blüten.

Die Münchner Paulaner-Brauerei darf ihr Cola-Limonade-Mischgetränk weiter «Paulaner Spezi» nennen. Die Augsburger Brauerei Riegele zog ihre Berufung vor dem Oberlandesgericht München zurück. Das Landgericht München hatte Paulaner zuvor recht gegeben.

Der Discounter Aldi Süd will seinen Lebensmittel-Lieferdienst, der zuletzt in drei Städten im Ruhrgebiet getestet worden ist, nicht auf das ganze Verbreitungsgebiet ausweiten. Wegen der hohen Kosten für Personal, Rohstoff und Logistik sei es "aktuell kein rentables Geschäftsmodell".

Die Firma Wunderdrinks darf ihr «Wunderbraeu» weder als Münchner Bier noch als klimaneutral bewerben. Mit diesem Urteil hat das Landgericht München am Freitag der Klage der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs stattgegeben.