Weinbauverband fordert mehr Tempo für Novelle des Weingesetzes

| Industrie Industrie

Der Präsident des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium zu mehr Tempo bei der geplanten Novelle des Weingesetz aufgefordert. Seit mehr als einem Jahr warte die Branche auf den Referentenentwurf, sagte Schneider am Montag auf einem weinbaupolitischen Seminar der Friedrich-Ebert-Stiftung in Mainz. «Das ist etwas, das uns gar nicht gefällt.»

Bei einer weiteren Verzögerung würden junge Winzer «ihr Ding selbst machen» und eigene Profile für ihre Weine entwickeln, warnte Schneider. «Da verlieren wir dann die Identität», sagte Schneider. «Deswegen ist die Politik jetzt gefragt, ihre Verantwortung zu übernehmen.» Die erste Neufassung des Weingesetzes seit 25 Jahren soll das deutsche System für die Bezeichnung von Weinqualitäten mit europäischen Traditionen in Einklang bringen und dabei klare Vorgaben für Herkunftsangaben machen.

Für einen weiteren Ausbau des ökologischen Weinbaus sprach sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) aus. «Das Marktpotenzial für rheinland-pfälzischen Ökowein ist noch lange nicht ausgeschöpft», sagte Dreyer. Mehr als 460 Ökoweinbetriebe sorgten dafür, dass auf mehr als jedem zehnten Hektar Rebfläche Ökowein erzeugt werde. Es müsse aber der Ehrgeiz sein, «dass es da noch ein ganzes Stück weitergeht».

Viele Verbraucher seien zunehmend sensibilisiert, mit welchem ökologischen Fußabdruck Konsumgüter hergestellt würden, sagte Dreyer. Neben dem Klimawandel bereite der «frappierende Artenrückgang bei Insekten» große Sorgen. «Wir müssen Antworten finden, um schädliche Auswirkungen der Intensivlandwirtschaft zu unterbinden.» Dabei komme es darauf an, in einem guten Miteinander mit den Landwirten zu gemeinsamen Lösungen kommen.»


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In der Hochburg der deutschen Schweinehaltung wird es künftig einen Schlachthof weniger geben: Der Fleischkonzern Vion schließt seinen Betrieb in Emstek. Weitere Schlachthöfe sollen verkauft werden.

Der französische Champagner-Absatz ist im vergangenen Jahr nach einem kräftigen Anstieg nach dem Einbruch während der Corona-Pandemie wieder auf Vorkrisenniveau zurückgefallen. Der Absatz sank 2023 im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent auf 299 Millionen Flaschen, teilte der Hersteller-Verband Comité Champagne am Montag mit.

Einige Steillagen-Winzer an der Mosel machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Bei ihnen droht das Aus der Spritzung per Hubschrauber. Grund ist der stark gefährdete Mosel-Apollofalter.

Krombacher hat im schrumpfenden deutschen Biermarkt den Absatz nahezu stabil gehalten und so Marktanteile hinzugewonnen. Das Familienunternehmen aus dem Siegerland verkaufte 2023 gut sechs Millionen Hektoliter Bier.

Die tschechische Staatsbrauerei Budejovicky Budvar (Budweiser) hat einen Architektenwettbewerb ausgelobt, um ihr Areal für Besucher und ausländische Touristen attraktiver zu machen. Besonderen Wert werde auf innovative Umweltlösungen gelegt.

Vom 8. bis 12. März 2024 steigt in Hamburg wieder die Internorga. Unter dem Motto "Alle zusammen." bringt die Messe Entscheiderinnen und Entscheider aus Gastro- und Hotelleriebranche, Bäckereien und Konditoreien in die Hansestadt.

Endlich knackig kalt: Einige Winzer warten seit Wochen sehnsüchtig auf Frost, um Trauben für Eiswein zu lesen. In Iphofen gelingt es - bis zum ersten Schluck brauchen Liebhaber aber noch Geduld.

Der Großhändler Metro setzt seinen Wachstumskurs fort, hat sich für das neue Geschäftsjahr 2023/2024 aber kleinere Ziele gesetzt. Der Umsatz der zwölf Monate bis Ende September dürfte währungsbereinigt um drei bis sieben Prozent zulegen.

Der Preis für Olivenöl steigt seit Monaten. In diesem Jahr wird nur mit einer leichten Erholung der Erntemengen gerechnet. Die hohen Preise sorgen für Unmut und treiben seltsame Blüten.

Die Münchner Paulaner-Brauerei darf ihr Cola-Limonade-Mischgetränk weiter «Paulaner Spezi» nennen. Die Augsburger Brauerei Riegele zog ihre Berufung vor dem Oberlandesgericht München zurück. Das Landgericht München hatte Paulaner zuvor recht gegeben.