Weinjahrgang 2022 mit guten Erträgen und Qualitäten

| Industrie Industrie

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, belaufen sich die neuesten Schätzungen der bundesweiten Erntemenge auf rund neun Millionen Hektoliter. Dies entspräche einem Plus von zwei Prozent gegenüber dem zehnjährigen Mittel und von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zu den höheren Erträgen haben laut DWI vor allem die Niederschläge im September beigetragen. Sie haben die reifen Trauben nach dem extrem trockenen Sommer noch einmal prall werden lassen. Sie waren aber auch eine Herausforderung für die Winzerinnen und Winzer und erforderten oftmals zusätzliche Selektionsarbeiten in den Weinbergen.

Regionale Ertragsunterschiede

In den dreizehn Anbaugebieten sind die geschätzten Erträge je nach Niederschlagsverteilung, Rebsortenspiegel und Boden­beschaffenheit sehr unterschiedlich ausgefallen. Über deutliche Mengensteigerungen im Vergleich zum langjährigen Mittel freut man sich insbesondere an Saale-Unstrut, mit einem Plus von 23 Prozent. Aber auch an der Ahr und in Baden sind die Weinerzeuger sehr dankbar für eine erwartete Erntemenge, die jeweils um 13 Prozent über dem Durchschnittsertrag liegt. In den meisten anderen Gebieten werden Mengenzuwächse im unteren einstelligen Bereich prognostiziert. Witterungsbedingt leicht unterdurchschnittliche Erträge schätzt man an der Mosel (-7 Prozent) und in Rheinhessen (-2 Prozent).

Beste Rotweinqualitäten

Die Septemberniederschläge haben auch dazu geführt, dass bei den später reifenden Rebsorten, wie dem Riesling, die Zuckergehalte in den Trauben trotz des sehr sonnigen Sommers moderat geblieben sind. Dadurch präsentieren sich die Jungweine schlanker als in den vorausgegangenen heißen Jahren, aber dennoch hoch aromatisch und mit harmonischen Fruchtsäuregehalten. Sie entsprechen so perfekt dem allgemeinen Konsumtrend. Sehr gelobt werden auch die Qualitäten der übrigen Weißweinsorten, allen voran die der Burgunderfamilie oder des Silvaners.

Zu den Gewinnern des 2022er Jahrgangs zählen die Rotweine, denn die roten Trauben haben am meisten von dem sonnigsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen profitiert. Die Verbraucher können sich auf sehr farbintensive und fruchtbetonte Rotweine mit weichen Tanninen freuen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der französische Champagner-Absatz ist im vergangenen Jahr nach einem kräftigen Anstieg nach dem Einbruch während der Corona-Pandemie wieder auf Vorkrisenniveau zurückgefallen. Der Absatz sank 2023 im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent auf 299 Millionen Flaschen, teilte der Hersteller-Verband Comité Champagne am Montag mit.

Einige Steillagen-Winzer an der Mosel machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Bei ihnen droht das Aus der Spritzung per Hubschrauber. Grund ist der stark gefährdete Mosel-Apollofalter.

Krombacher hat im schrumpfenden deutschen Biermarkt den Absatz nahezu stabil gehalten und so Marktanteile hinzugewonnen. Das Familienunternehmen aus dem Siegerland verkaufte 2023 gut sechs Millionen Hektoliter Bier.

Die tschechische Staatsbrauerei Budejovicky Budvar (Budweiser) hat einen Architektenwettbewerb ausgelobt, um ihr Areal für Besucher und ausländische Touristen attraktiver zu machen. Besonderen Wert werde auf innovative Umweltlösungen gelegt.

Vom 8. bis 12. März 2024 steigt in Hamburg wieder die Internorga. Unter dem Motto "Alle zusammen." bringt die Messe Entscheiderinnen und Entscheider aus Gastro- und Hotelleriebranche, Bäckereien und Konditoreien in die Hansestadt.

Endlich knackig kalt: Einige Winzer warten seit Wochen sehnsüchtig auf Frost, um Trauben für Eiswein zu lesen. In Iphofen gelingt es - bis zum ersten Schluck brauchen Liebhaber aber noch Geduld.

Der Großhändler Metro setzt seinen Wachstumskurs fort, hat sich für das neue Geschäftsjahr 2023/2024 aber kleinere Ziele gesetzt. Der Umsatz der zwölf Monate bis Ende September dürfte währungsbereinigt um drei bis sieben Prozent zulegen.

Der Preis für Olivenöl steigt seit Monaten. In diesem Jahr wird nur mit einer leichten Erholung der Erntemengen gerechnet. Die hohen Preise sorgen für Unmut und treiben seltsame Blüten.

Die Münchner Paulaner-Brauerei darf ihr Cola-Limonade-Mischgetränk weiter «Paulaner Spezi» nennen. Die Augsburger Brauerei Riegele zog ihre Berufung vor dem Oberlandesgericht München zurück. Das Landgericht München hatte Paulaner zuvor recht gegeben.

Der Discounter Aldi Süd will seinen Lebensmittel-Lieferdienst, der zuletzt in drei Städten im Ruhrgebiet getestet worden ist, nicht auf das ganze Verbreitungsgebiet ausweiten. Wegen der hohen Kosten für Personal, Rohstoff und Logistik sei es "aktuell kein rentables Geschäftsmodell".