Weinlese in Schleswig-Holstein gestartet - gute Qualität erwartet

| Industrie Industrie

Die Winzer in Schleswig-Holstein haben mit der Weinlese begonnen. Die Weinbauern erwarten eine gute Qualität ihrer Weine. «In den Sommermonaten war es warm, aber nicht zu heiß, sodass die Reben keinen Hitzestress erlitten haben», sagt Melanie Engel vom Wein- und Obstgut Ingenhof in Malente-Malkwitz (Kreis Ostholstein). Der Regen zwischendurch habe zudem die Reben optimal mit Wasser versorgt. Hinzu kommen die sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage. Das sei hervorragend für die Entwicklung und Reife der Trauben und das Einlagern des Zuckers in die Beeren. Auf dem Ingenhof rechne man daher mit einer sehr guten Qualität. Allerdings sei das Wetter zum Zeitpunkt der Blüte regnerisch und etwas windig, was zu einem nicht ganz optimalen Blühverlauf geführt hat. «Dadurch erwarten wir einen etwas niedrigeren Ertrag als im Jahr zuvor.»

Insgesamt liegen in Schleswig-Holstein für rund 40 Hektar Pflanzgenehmigungen vor, wie ein Sprecher der zuständigen Verbraucherschutzministeriums sagte. Auf etwa 28 Hektar davon wird aktuell bereits Wein gepflanzt. Pflanzrechte wurden in Schleswig-Holstein nach Ministeriumsangaben an 18 Firmen und Privatpersonen erteilt. Formal ist dabei jeder Weinanbau, der mit einem Pflanzrecht ausgeübt wird, ein gewerblicher Weinanbau.

Als «gewerblich» im Gegensatz zu einem Nebenerwerb- oder Hobbyanbau ist den Angaben zufolge jedoch nur bei zehn der 18 Unternehmungen auszugehen, die zum Beispiel eine vermarktungsfähige Weinmenge erzeugt haben. Zum Vergleich: 2019 wurden in Deutschland auf 103 079 Hektar Wein angebaut, wie das Deutsche Weininstitut mitteilte.

Der Ingenhof baut auf etwa 7,8 Hektar Wein an. Vergrößert werden soll die Fläche aktuell nicht, «da wir 2018 und 2019 insgesamt von drei Hektar Rebfläche auf 7,8 Hektar aufgestockt haben», sagt Engel. Der Ertrag sei «sehr schwankend je nach Witterung, Rebsorte und Jahr», belaufe sich aber auf etwa 4 000 Liter pro Hektar.

Diese Größenordnung beim Ertrag erwarten auch andere Winzer in Schleswig-Holstein. «Wir hatten das Glück im Norden, dass de Wettermix gut war», sagt der rheinland-pfälzische Winzer Steffen Montigny, der nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch in Grebin (Kreis Plön) Wein anbaut. Er rechnet mit 4000 bis 5000 Liter pro Hektar. In Grebin baut er auf zwei Hektar Reben für seine «So mookt wi dat»-Weine an. Gekeltert und ausgebaut werden die Weine in Montignys Weingut an der Nahe. «Wein ist wie ein kleines Kind», sagt Montigny. «Den können Sie nicht alleine lassen.»

Als «Schleswig-Holsteinischen Landwein» darf Montigny daher seine Weine nicht vermarkten. Um die geschützte geografische Angabe verwenden zu dürfen muss die maßgebliche Weinherstellung in dem genannten Gebiet oder ausnahmsweise auch in einer angrenzenden Verwaltungseinheit stattfinden muss, wie das Verbraucherschutzministerium mitteilte. Entsprechende Möglichkeiten zur Weinherstellung haben den Angaben zufolge der Ingenhof, die Sylter Weinbau GbR und Fa. Ress sowie das Weingut Waalem auf Föhr geschaffen. «Insofern können auch nur diese vier Betriebe aktuell Schleswig-Holsteinischen Landwein vermarkten.»

Christian Roeloffs vom Weingut Waalem baut mittlerweile auf rund fünf Hektar Wein an, davon sind 2,8 Hektar im Ertrag. Die restlichen Hektar sind Jungfelder. Die Föhrer wollen die Fläche auf acht bis zehn Hektar vergrößern. Sie rechnen mit etwa 12 000
bis 15 000 Liter im Jahr 2020. Vergangenes Jahr waren es von zwei Hektar etwa 11 600 Liter. «Wenn das Wetter in den letzten Tagen mitspielt, werden wir sowohl einen hohen Ertrag für unsere Verhältnisse, als auch eine gute Qualität ernten können», sagte Roeloffs. Im Vergleich zu den Anbaugebieten im Süden Deutschlands sei ein solcher Ertrag allerdings eher gering.

Aufgrund des Klimawandels sind die Voraussetzungen für den Weinanbau auch im Norden Deutschlands besser geworden. Die Rebsorten, die im Norden angebaut werden sind oft pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die weniger Pflanzenschutz benötigen und dadurch einen geringeren Aufwand in der Bewirtschaftung bedeuten. Dazu gehören unter anderem die rote Rebsorte «Regent» und die Weißweinrebsorte «Solaris». (dpa)

Weingüter in Schleswig-Holstein


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Anfänge waren holprig. Firmengründer Dietrich Mateschitz hatte gar Existenzängste. Ein Jahr nach seinem Tod erinnert sich ein Weggefährte - und ist sich sicher: Der Erfolg von Red Bull hat noch lange keine Grenzen.

Die Schwäche des russischen Rubels und der türkischen Lira haben dem Großhändler Metro im Sommer einen Umsatzrückgang eingebrockt. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr blieb dem Großhandelskonzern damit noch ein unbereinigtes Umsatzplus von 2,7 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro.

Bundesweit betrachtet wird die Weinlese in diesem Jahr eher durchschnittlich bei den Erträgen. Aus qualitativer Sicht hat der Weinjahrgang 2023 alles geboten. Bei Rieslingtrauben sind Spitzenqualitäten möglich. Zu den weiteren Gewinnern zählen der Silvaner, internationale Rotweinsorten und auch die neuen robusten Rebsorten.

Der Getränkehersteller Red Bull sieht noch viel Spielraum für großes Wachstum. «Das Potenzial ist unglaublich», sagt Volker Viechtbauer, Berater des Firmenerben Mark Mateschitz. Im Heimatmarkt Österreich liege der Pro-Kopf-Verbrauch des Energydrinks statistisch bei 35 Dosen pro Jahr, in den USA erst bei etwa 13.

Bei ihren Neuheiten setzen viele Aussteller auf der Messe Anuga auf Themen wie vegane Ernährung und Bio. Gleichzeitig bleibt ein Großteil der Verbraucher dem Gewohnten treu und achtet verstärkt auf den Preis. Ein Spagat für die Ernährungsbranche.

Wein aus Schleswig-Holstein? Klingt für viele noch gewöhnungsbedürftig, wird aber beliebter. Die Lese dieses Jahr ist fast durch. Und der Jahrgang verspricht ein guter zu werden.

Wie viel Kalorien hat das Glas Wein? Nährwerte und Zutaten müssen künftig auch auf Wein- und Sektflaschen zu finden sein. Winzer und Verbände finden das durchaus sinnvoll, kämpfen aber mit Detailfragen.

Auf der Intergastra erwartet die Besucherinnen und Besucher aus dem Hotel- und Gastgewerbe im Februar 2024 wieder die ganze Welt der Gastlichkeit. Hier treffen sich Entscheiderinnen und Entscheider aus Hotellerie, Gastronomie und Außer-Haus-Markt, Verbände, aber auch Studierende und Auszubildende.

Das Wetter war wechselhaft - aber zum Ende der Saison spielt es den fränkischen Winzern in die Karten. Mit der Ernte sind sie zufrieden und für den Jahrgang 2023 zuversichtlich. Man dürfe «dieses Jahr wunderbare Weine aus Franken» erwarten.

Der Tag des österreichischen Bieres am 30. September ist quasi ein inoffizieller Feiertag im Land, ist doch für knapp 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung Bier wichtig für die österreichische Getränkekultur.