Die Zukunft des traditionsreichen Hamburger Fischmarkts ist weiter ungewiss. Die Bezirksversammlung Altona hat am Donnerstagabend mit einer Mehrheit aus Grünen und CDU einen von SPD und FDP vorgelegten Rettungsplan für den Fischmarkt abgelehnt, teilte ein Sprecher der Bezirksversammlung am Freitag mit.
«Es ist nicht zu fassen: Grüne und CDU in der Bezirksversammlung Altona haben erneut einen Plan zur Rettung einer der berühmtesten Hamburger Sehenswürdigkeiten abgeblockt», sagte Wolf Achim Wiegand, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender, dem «Hamburger Abendblatt». «Die Koalition der Bedenkenträger verhält sich fantasielos und bürokratisch.»
Das sozialliberale Konzept hätte dagegen ein «Königsweg» zum Überleben der «berühmten Hamburgensie» sein können. Dieses hatte unter anderem spätere Öffnungszeiten sowie Hygieneregeln vorgesehen, die sich nicht an den Besucherzahlen aus der Vor-Corona-Zeit orientieren sollten, sondern an den Vorgaben großer Hamburger Wochenmärkte wie etwa dem Isemarkt. Vor der Versammlung hatten zahlreiche Händler für eine Öffnung des Marktes demonstriert.
Mitte März war der Kult-Markt wegen der Ausbreitung des Coronavirus zum ersten Mal in 300 Jahren Marktgeschichte abgesagt worden. Seitdem müssen Touristen und Hamburger sonntagmorgens auf den traditionellen Fischmarkt an der Elbe verzichten. Üblicherweise sind dort etwa 120 Marktstände aufgebaut. (dpa)