Das Schnäppchenportal DailyDeal in Österreich ist pleite. Das Handelsgericht Wien habe am Dienstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, teilten die Kreditschützer von KSV, AKV und Creditreform mit. Neben 14 Dienstnehmern und 500 Kooperationspartnern sind auch Kunden betroffen, die auf dailydeal.at Gutscheine gekauft haben.
Das ursprünglich aus Deutschland stammende Geschäftsmodell der Schuldnerin gibt vornehmlich Klein- und Mittelbetrieben die Möglichkeit über eine sogenannte „online-to-offline“ Plattform“ (www.dailydeal.at) Produkte und Dienstleistungen ohne Fixkosten anzubieten.
Entscheidet sich ein interessierter Kunde für einen Deal, so wird diesem ein Gutschein ausgestellt, welcher beim jeweiligen Kooperationsunternehmen im Direktweg eingelöst werden kann.
Laut Schuldnerangaben ist das Unternehmen zwar organisch gewachsen. Das schrumpfende Geschäft in Deutschland habe jedoch trotz getätigter Einsparungsmaßnahmen auch das österreichische Kerngeschäft beeinträchtigt. Der Einbruch des Geschäfts der deutschen Muttergesellschaft konnte alleine nicht mehr kompensiert werden. Der Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung war die Folge.
Laut Schuldnerangaben liegen die Verbindlichkeiten bei rund 1,17 Millionen Euro.
Bei den betroffenen Gläubigern handelt es sich nach Angaben der Schuldnerin zum größten Teil um rd. 490 Kooperationspartner der Schuldnerin. 14 Dienstnehmer sind von der Insolvenz betroffen.
Das Schuldnerunternehmen beabsichtigt eine Sanierung durch einen Sanierungsplan. Der Sanierungsplanvorschlag lautet auf eine Quote von 20% zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. Die Finanzierung soll laut Schuldnerangaben aus der Fortführung der operativen Tätigkeit erfolgen. Auch sollen Gespräche mit namhaften Investoren geführt werden, welche laut Schuldnerinformationen an der operativen Tätigkeit interessiert sind. Die nächsten Wochen würden zeigen, ob das Unternehmen tatsächlich fortgeführt werden könne und inwiefern die bereits angebotene Sanierungsplanquote als angemessen zu qualifizieren sei, so die KSV-Experten.