Carsten Horn, der erst im Februar dieses Jahres die Geschäftsführung der Hamburger Block Gruppe übernommen hatte, verlässt das Familienunternehmen nach nur rund sechs Monaten im Amt. Die Entscheidung erfolgte nach Unternehmensangaben „in bestem gegenseitigem Einvernehmen mit dem Gründer und Gesellschafter Eugen Block“.
Horn begründete seinen überraschenden Abgang mit strategischen Unstimmigkeiten: „In den vergangenen Wochen habe ich erkannt, dass meine persönliche Veränderungsvorstellung für die Block-Gruppe nicht in vollem Maße mit den Gegebenheiten und strategischen Rahmenbedingungen der Unternehmensgruppe in Einklang steht.“ Ein Insider des "Abendblatts" berichtete, dass Horns Umbaupläne dem traditionsbewussten Unternehmensgründer Eugen Block „ein wenig zu schnell“ gegangen seien. Horn selbst beschrieb seinen Rückzug als „eine reflektierte Entscheidung im Sinne eines Abgleichs zwischen innerer Überzeugung und äußeren Rahmenbedingungen“ und resümierte: „Manchmal passt es gut – und doch nicht ganz.“
Eugen Block dankte Horn in einem offiziellen Statement für dessen „Engagement in den letzten Monaten, seine Offenheit, seine Klarheit und seine Impulse in die Unternehmensgruppe“ und zollte seiner Entscheidung, das Unternehmen wieder zu verlassen, großen Respekt. Man werde „auch in Zukunft weiterhin freundschaftlich verbunden sein“.
Der Diplom-Kaufmann Carsten Horn war vor seinem Engagement bei der Block Gruppe in leitenden Positionen bei namhaften Unternehmen wie Blume 2000, Tchibo, Cinemaxx, Nordsee und zuletzt als Chief Commercial Officer bei C&A tätig gewesen. Er galt als Spezialist für große Familienunternehmen.
Die Block Gruppe, 1968 von Eugen Block gegründet, umfasst neben den bekannten Block House-Steakhäusern auch die Burgerkette Jim Block, eine Fleisch- und Saucenherstellung sowie luxuriöse Hotels wie das Grand Elysée in Hamburg. Das Unternehmen beschäftigte 2024 rund 2.700 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von etwa 500 Millionen Euro. Die Gastrosparte verzeichnete 2024 mit 185 Millionen Euro eine leichte Umsatzeinbuße im Vergleich zum Vorjahr.
Horns Vorgänger Stephan von Bülow war nach über 20 Jahren an der Spitze des Unternehmens in den Ruhestand gegangen. Die operative Führung der Block Gruppe wird nun von einem Team aus CFO Michael Kafka und den beiden COOs Heinz Krämer und Julian Pfitzner übernommen.
Der Abgang Horns fällt in eine ohnehin turbulente Zeit für die Block Gruppe. Die Tochter des Gründers, Christina Block, muss sich derzeit vor dem Landgericht Hamburg wegen des Vorwurfs der mutmaßlichen Kindesentführung verantworten, einem Vorfall, dem ein jahrelanger Sorgerechtsstreit vorausgegangen war.












