3G-Regel fällt in Mecklenburg-Vorpommern fast überall ab Gründonnerstag

| Politik Politik

Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen in Mecklenburg-Vorpommern werden die Schutzmaßnahmen von diesem Donnerstag an deutlich gelockert. Dann gelten fast überall in Innenräumen nur noch Masken- und Abstandspflicht. Die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) wird weitgehend abgeschafft, wie das Kabinett in Schwerin am Dienstag beschloss. Ausnahmen sind Pflegeheime und Krankenhäuser, wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sagte. Dort bleibe es bei 3G. In Clubs und Diskotheken gilt weiterhin 2G plus.

Sonst aber haben Ungeimpfte und Nichtgenesene wieder überall ungetestet Zutritt - in Restaurants und Gaststätten, in Fitnessstudios und beim Friseur, in Kinos, Museen und Theatern, bei Messen und Veranstaltungen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schränkte allerdings ein, dass Touristen, die nicht geimpft oder genesen sind, weiterhin bei der Anreise im Hotel einen Negativ-Test vorlegen müssen.

Der Wegfall von 3G war für Gaststätten bereits am Dienstag vergangener Woche zu Gründonnerstag beschlossen worden. Da die Zahl der Corona-Infektionen und auch die Patientenzahlen in den Krankenhäusern sowie auf den Intensivstationen weiter gesunken seien, könne man diese Lockerung auf weitere Bereiche ausdehnen, erklärte Schwesig. Die Pflicht zum Corona-Test bei der Touristen-Anreise hält sie nicht für eine große Beeinträchtigung des Ostergeschäfts. Die Branche erwarte 300 000 Gäste in Mecklenburg-Vorpommern, das entspreche einer Auslastung von 75 Prozent.

Der Landtag hatte das Bundesland am 24. März flächendeckend zum Corona-Hotspot erklärt. Dies ermöglichte es der Landesregierung, die bis dahin geltenden Einschränkungen aufrechtzuerhalten. Die Hotspot-Regelung gilt zunächst bis zum 27. April. Der Bioinformatiker Lars Kaderali sagte in Schwerin, er rechne mit einer weiteren Entspannung der Lage, obgleich sich der Rückgang nach Ostern vorübergehend verlangsamen könn. Im Herbst sei dann allerdings mit einer neuen Welle zu rechnen.

Nach den Worten von Gesundheitsministerin Drese wird ab Donnerstag ein 2G-Plus-Optionsmodell für Tanzveranstaltungen eingeführt. In den anderen Bereichen, in denen 3G jetzt falle, könnten die Anbieter auch 2G nutzen - einschließlich der Prostitution. «Dann kann entweder die Maskenpflicht entfallen oder auf die Abstandsregelung verzichtet werden», erläuterte sie.

Drese appellierte mit Blick auf Ostern und die damit verbundenen Reisen, sich vor Besuchen von Verwandten und Freunden freiwillig zu testen. «Vorsicht und Rücksichtnahme schaffen mehr Sicherheit und reduzieren die Gefahr von Ansteckungen.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für ein kostenloses Mittagessen in Schulen und Kitas. Hintergrund der Umfrage war die Empfehlung eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung.

Das Ifo-Institut plädiert für die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Die Niederlande, Schweden und Finnland hätten das bereits beschlossen. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen bleibe damit stabil, so die Wirtschaftsforscher.

Mit einer langen Kolonne von Traktoren haben Tausende Landwirte in Berlin ihrem Ärger über die Ampel-Koalition Luft gemacht. Bei einer Protestkundgebung am Brandenburger Tor sprach auch DEHOGA-Präsident Guido Zöllick und verlangte die Rückkehr zu sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Es ist der erste Bürgerrat dieser Art und das Thema ist hochaktuell: Ernährung. Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder steht dabei an erster Stelle der Empfehlungen, die nun im Bundestag vorgestellt wurden.

Das Justizministerium hat einen Referentenentwurf für ein Bürokratieentlastungsgesetz vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Hotelmeldepflicht, die abgeschafft werden soll – allerdings nur für deutsche Staatsangehörige. Auch die Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege sollen verkürzt werden.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie bei gleichzeitig massiv steigenden Kosten stellt die Unternehmer vor größte Herausforderungen. Das geht aus einer Umfrage des Dehoga hervor.

Obwohl Finanzminister Lindner noch im letzten Jahr mehrfach seine Sympathie für eine dauerhafte Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie kundgetan hatte, will der Politiker heute von einer Senkung nichts mehr wissen. In der ARD-Sendung Maischberger schloss Lindner die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer jetzt deutlich aus.

Auch am Donnerstag haben Landwirte ihre Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung in vielen Regionen fortgesetzt. Unterstützung kommt auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. 

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.

Nach dem sogenannten Weihnachtsfrieden nimmt der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn Fahrt auf: Von Mittwoch bis Freitag will die Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr streiken.