Das Ifo-Institut plädiert für die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Die Niederlande, Schweden und Finnland hätten das bereits beschlossen, sagte Ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz am Dienstag. Die Niederländer müssten bei einer Verlängerung der Lebenserwartung um drei Jahre zwei Jahre länger arbeiten, ein Jahr länger bekämen sie Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen bleibe damit stabil bei rund 40 Prozent, statt auf fast 50 Prozent zu steigen, schrieben die Dresdner Wirtschaftsforscher in einem Aufsatz.
Wenn die Rentensteigerungen an die Inflationsrate gekoppelt würden statt wie heute an die Lohnsteigerungen, würde das den Anstieg der Rentenausgaben ebenfalls bremsen. Dagegen halten es die Ifo-Forscher für nicht sinnvoll, die Selbstständigen und Beamten in die Beitragszahlung einzubeziehen. Kurzfristig würde das die Rentenkassen zwar entlasten. «Langfristig jedoch würden die Auszahlungen für diese Gruppen erheblich höher ausfallen, unter anderem, weil sie eine höhere Lebenserwartung hätten.»