Altmaier will Entlastungen für Unternehmen und Verbraucher ausweiten

| Politik Politik

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will Entlastungen für Unternehmen sowie Verbraucher ausweiten. Der CDU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Ich bin sehr dafür, dass wir noch vor der Bundestagswahl die jetzt geltenden Regelungen verlängern. Das gilt sowohl für die Sozialabgaben wie auch für die EEG-Umlage, damit alle Beteiligten Planungssicherheit und Berechenbarkeit haben.» Beides seien wichtige Standortfaktoren und für einen nachhaltigen, dauerhaften Aufschwung sei beides unverzichtbar.

«Die Sozialgarantie sollte bis Ende 2022 verlängert werden, damit eine neue Bundesregierung, die nach der Bundestagswahl kommt, genügend Zeit hat, die erforderlichen Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen», sagte Altmaier. Die Bundestagswahl findet Ende September statt.

Die schwarz-rote Koalition hatte im Zuge ihres Konjunkturpakets beschlossen, die Sozialversicherungsbeiträge mit milliardenschweren Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt bei maximal 40 Prozent zu stabilisieren. Damit sollen angesichts steigender Ausgaben bei den Sozialversicherungen durch die Pandemie höhere Lohnnebenkosten verhindert und Nettoeinkommen der Arbeitnehmer geschützt werden. Diese «Sozialgarantie» gilt bisher bis zum Jahr 2021.

Ebenfalls mit Milliardengeldern aus dem Bundeshaushalt wird in den Jahren 2021 und 2022 die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms leicht gesenkt. Die Umlage ist ein wichtiger Bestandteil des Strompreises.

Altmaier sagte weiter: «Wir brauchen vor und nach der Bundestagswahl dringend eine Sachdebatte über die Prioritäten der künftigen Politik. Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Und deshalb müssen wir beispielsweise auch darüber sprechen, ob wir künftige Steigerungen bei den Sozialausgaben durch Reformen auffangen oder durch höhere Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt. Ich rate aber dringend davon ab, das zu Lasten der Arbeitnehmer und Arbeitgeber über die Sozialbeiträge zu lösen, weil dies den unmittelbaren Verlust von vielen Arbeitsplätzen zur Folge hätte.» Spitzenverbände der Wirtschaft haben wiederholt gefordert, den Anstieg der Sozialbeiträge dauerhaft zu dämpfen.

Der Minister sagte, für ihn hänge die Regierungsfähigkeit einer Partei auch davon ab, wie weit sie bereit sei, auf unhaltbare und nicht finanzierbare Versprechen zu verzichten. «Und danach wird es in den Koalitionsverhandlungen darum gehen, eine tragfähige Politik zu entwickeln und zu beschließen. Die muss sich an dem Ziel orientieren, eine gute wirtschaftliche Entwicklung und die Erreichung unserer Ziele im Klimaschutz mit dem Prinzip der gesellschaftlichen Solidarität und der internationalen Solidarität zu vereinen.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In den Tarifverhandlungen der Brandenburger Hotels und Gaststätten haben sich die Parteien schnell auf einen Lohnzuwachs für die Beschäftigten geeinigt. Doch der Dehoga rechnet im kommenden Jahr mit zahlreichen Pleiten.

Auf den 184 Seiten des schwarz-roten Koalitionsvertrages bekennt sich die neue Landesregierung in Hessen zur Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. Dies gebe den hessischen Betrieben wieder etwas mehr Zuversicht, kommentiert der Dehoga.

Sie liefern Essen und Lebensmittel, Pakete oder fahren Menschen durch die Stadt: Aber wann sind Mitarbeiter von Onlineplattformen noch selbstständig und wann Angestellte? Darüber gibt es oft Streit. Ein neues EU-Gesetz könnte Millionen betreffen und mehr Klarheit bringen.

Nach tagelangen Verhandlungen haben die Spitzen der Ampel-Koalition eine Einigung über den Bundeshaushalt für 2024 erzielt. Vieles wird teurer werden, mancher Zuschuss des Staates gekürzt oder gestrichen. Die reduzierte Gastro-Mehrwertsteuer fand keine Erwähnung und dürfte damit Ende des Jahres Geschichte sein.

Die Spitzen der Ampel-Koalition streben offenbar eine Kerosinsteuer für innerdeutsche Flüge an. Die Luftverkehrswirtschaft zeigte sich wenig begeistert davon: Die staatlichen Standortkosten seien bereits jetzt die höchsten im europäischen Vergleich.

Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU sollen die Ursprungsländer eines Honigs nach dem Willen des Europaparlaments künftig auf dem Etikett nachlesen können. Für ein Verbot von irreführenden Aufschriften auf Fruchtsäften gab es hingegen keine Mehrheit.

Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn hält die Lokführergewerkschaft GDL ihre Streikdrohung aufrecht. «Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen», sagte der Vorsitzende Claus Weselsky der «Augsburger Allgemeinen».

Die Spitzen der Ampel-Koalition haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Einigung über den Bundeshaushalt für 2024 erzielt. Details sollen im Laufe des Tages bekanntgegeben werden, wie die dpa am Mittwochmorgen erfuhr

Die Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes: 62,7 Prozent der befragten Unternehmer geben an, dass sie die Steueranhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Neun von zehn Unternehmen planen Preissteigerungen.

Mobilität und Digitalisierung standen inhaltlich im Mittelpunkt des Parlamentarischen Abends der Tourismuswirtschaft: Die notwendigen Investitionen in die digitale und Verkehrsinfrastruktur müssten genauso wie in die Erforschung und Produktion von E-Fuels sichergestellt werden.