Berlin öffnet Hotels für Touristen und Innengastronomie erst am 18. Juni

| Politik Politik

Der Berliner Senat hat einen Stufenplan für Lockerungen der Corona-Einschränkungen vorgelegt. Demnach dürfen Gastronomen Innenräume erst ab dem 18. Juni mit Personenbegrenzung, Reservierungs- und Testpflicht öffnen. Ab diesem Zeitpunkt sollen auch touristische Übernachtungen erlaubt sein, bei maximal 50 Prozent Belegung der Hotels.

Der Senat verständigte sich dazu am Dienstag auf einen Stufenplan: Er sieht nach den bereits vor einigen Tagen beschlossenen ersten Öffnungen in dieser Woche, die etwa die Außengastronomie oder Museen umfassen, weitere Schritte im Abstand von je zwei Wochen vor, wenn die Zahl der Neuinfektionen weiterhin eine sinkende Tendenz aufweist.

Wie die Senatskanzlei am Dienstag mitteilte, sollen vom 4. Juni an Kontaktbeschränkungen gelockert werden und Konzerthäuser, Kinos und Theater, aber auch Fitness- sowie Tanzstudios öffnen dürfen. Die Innenbereiche von Zoo, Tierpark und Botanischem Garten sollen mit Reservierungs- und Testpflicht wieder zugänglich sein, der Betrieb in Hochschulen wieder schrittweise anlaufen.

Ab dem 18. Juni ist unter anderem vorgesehen, wieder touristische Übernachtungen in Hotels zu ermöglichen. Im Einzelhandel soll dann die Testpflicht wegfallen. Endgültig beschlossen werden sollen die Lockerungen jeweils kurz vor den Terminen, beginnend mit dem 1. Juni.

Dies ist im Einzelnen ab 4. Juni geplant:

KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN: Draußen dürfen sich wieder zehn Personen aus drei Haushalten plus Kinder bis 14 Jahren treffen. Drinnen bleibt es zunächst bei der ab Mittwoch (19.5.) geltenden Regelung, die Treffen von fünf Personen aus zwei Haushalten plus Kinder erlaubt.

VERANSTALTUNGEN im Freien sind mit bis zu 500 Personen möglich; ab 250 Personen gilt generell eine Testpflicht. Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, darunter in Theatern, Konzertsälen oder Kinos, sind mit bis zu 100 Personen erlaubt; ab 11 Teilnehmern besteht Testpflicht. Ausnahmen mit mehr Personen sollen bei maschineller Lüftung und nach dem Hygienerahmenkonzept Kultur möglich sein.

FREIZEITANGEBOTE im Freien werden erlaubt. Die Innenbereiche von Zoo, Tierpark und Botanischem Garten dürfen öffnen - alles mit Reservierungs- und Testpflicht.

Bei SPORT im Freien in Gruppen entfallen Obergrenzen, für Erwachsene besteht Testpflicht. Sport in geschlossenen Räumen wird in Gruppen von maximal zehn Personen und mit Testpflicht für Erwachsene erlaubt. Wettkämpfe in kontaktarmen Sportarten sind wieder möglich, im Profisport auch mit Zuschauern.

FITNESS-, SPORT- UND TANZSTUDIOS dürfen mit Personenbegrenzung, Terminbuchung und Testpflicht öffnen.

HOCHSCHULEN dürfen Bibliotheken öffnen und wieder Präsenzveranstaltungen in Kleingruppen anbieten, Mensen öffnen.

Der nächste Öffnungsschritt am 18. Juni soll so aussehen:

KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN: Nun sind auch drinnen wie bereits seit 4. Juni draußen Treffen mit zehn Personen aus drei Haushalten erlaubt - plus Kinder.

VERANSTALTUNGEN im Freien sind für bis zu 1000 Personen gestattet; ab 250 Personen besteht Testpflicht. Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind mit bis zu 200 Personen möglich; ab 11 Personen besteht Testpflicht. Ausnahmen mit mehr Personen sollen möglich sein bei maschineller Lüftung und nach dem Hygienerahmenkonzept Kultur.

Die GASTRONOMIE darf auch ihre Innenräume öffnen, mit Personenbegrenzung, Reservierungs- und Testpflicht.

FREIZEITANGEBOTE draußen sollen ohne Terminbuchung und ohne Test erlaubt sein, drinnen mit Terminbuchung und Testpflicht

HOTELS dürfen wieder touristische Übernachtungen anbieten bei maximal 50 Prozent Belegung und Testpflicht.

Im EINZELHANDEL entfallen Testpflicht und Kontaktnachverfolgung.

HOCHSCHULEN dürfen wieder Prüfungen und größere Lehrveranstaltungen in Präsenz anbieten, mit Testung und Hygienekonzept.

SPORT in Gruppen wird im Freien ohne Test erlaubt. Wettkämpfe im Freien sind generell mit Zuschauern, Testpflicht und Personenobergrenzen möglich. Keine Obergrenzen gelten mehr für Sport in geschlossenen Räumen, jedoch eine Testpflicht für Erwachsene. Wettkämpfe in geschlossenen Räumen im allgemeinen Sportbetrieb sind ohne Zuschauer mit Testpflicht und Personenobergrenzen erlaubt.

PROSTITUTION: Sexuelle Dienstleistungen ohne Geschlechtsverkehr werden wieder gestattet. In Bordellen und der «Prostitutionsvermittlung» sind Hygienekonzept, Terminbuchung und Testpflicht Voraussetzung.

Bereits ab diesem Mittwoch greift in Berlin die bundesweite Corona- Notbremse nicht mehr. Die strikten nächtlichen Ausgangsbeschränkungen entfallen, Museen dürfen öffnen und Theater, Konzerthäuser oder Kinos wieder Veranstaltungen im Freien anbieten - mit zunächst maximal 250 Personen. Von Freitag an ist die Außengastronomie wieder erlaubt.

 

Berliner Wirte machen sich bereit für Biergarten-Saison


 

Berlin (dpa/bb) - Wirte der Berliner Gaststätten bereiten sich nach coronabedingt monatelangen Schließungen auf die Öffnung der Außenbereiche ab Freitag vor. Menschen mit einem negativen Corona-Test sowie Geimpfte und Genesene dürfen nach Beschluss des Senats dann wieder im Freien ihren Kaffee trinken oder etwas essen. Das Café am Neuen See im Bezirk Mitte hat für die Öffnung sogar ein eigenes Testzentrum eingerichtet. «Wir wollen niemanden abweisen», sagte Saskia Frank von dem Café im Tiergarten. «So kann sich jeder testen lassen und unser Gast sein». Kontrollen über negative Tests, Impf- und Genesungsnachweise werden am Eingang durchgeführt. Bei der Belegschaft sei die Freude groß über den Start der Biergarten-Saison: «"Juhu" war unsere erste Reaktion als klar war, dass wir Freitag öffnen dürfen.»

 

Trotz der vielfachen Begeisterung sind die Öffnungen auch mit großem Aufwand für die Gaststätten verbunden. «Wir freuen uns über die Öffnungen, aber es muss sich am Ende lohnen», sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer vom Hotel- und Gaststättenverband Berlin (Dehoga), Gerrit Buchhorn. «Da müssen Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückgeholt werden und viel organisiert werden.» Wenn die Gaststätten wegen des Wetters am Ende nur einen Tag in der Woche öffnen könnten, könne es sein, dass sich das nicht rechnet.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach dem sogenannten Weihnachtsfrieden nimmt der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn Fahrt auf: Von Mittwoch bis Freitag will die Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr streiken.

Am 15. Januar findet als Abschlussaktion der Aktionswoche „Ohne uns kein Essen“ der Landwirte in Berlin eine Großdemo statt. Hier ist auch der DEHOGA als Partner und Unterstützer mit dabei. Auch in den Bundesländern gibt es Aktionen. Teilnahmen an Straßenblockaden sind nicht geplant.

Beim Blick in die Kühltheken sollen Verbraucherinnen und Verbraucher bald zusätzliche Informationen auf Lebensmitteln finden - zur Herkunft von Fleischwaren schon in wenigen Wochen. Ein anderes Logo kommt auch auf den Weg.

Per Gesetz sollen Plastik-Einwegverpackungen bei Essen zum Mitnehmen eingedämmt werden. Der Dehoga findet die Idee grundsätzlich gut. Es hakt aber bei der Rückgabe des als Ersatz genutzten Mehrweggeschirrs.

Auch im Ausland ist das allgemeine Preisniveau zuletzt deutlich gestiegen - in unterschiedlicher Weise. Die Finanzverwaltung reagiert darauf mit neu berechneten Pauschalen für Dienstreisende.

Thüringen stellt Gastronomen und Hoteliers Finanzhilfen in den kommenden Jahren in Aussicht. Es solle ein «Gastrobonus» für Investitionen aufgelegt werden, teilte die Linke-Landtagsfraktion in Erfurt mit.

Fast zwei Jahre nach Einführung der Verpackungssteuer rechnet die Stadt Tübingen mit einem Geldregen. Es sei mit einem Steueraufkommen von mindestens rund 692 000 Euro für das Jahr 2022 auszugehen. Eine Franchise-Nehmerin von McDonald's hat gegen die Steuer Verfassungsbeschwerde erhoben.

Bundesminister Cem Özdemir traf sich mit Repräsentanten der Gemeinschaftsgastronomie im Dehoga, um den Austausch zu den praxisrelevanten Herausforderungen bei der Realisierung der Ziele der Ernährungsstrategie der Bundesregierung zu intensivieren.

Nach ihrer Einigung im Haushaltsstreit gaben sich die Ampel-Spitzen zunächst ziemlich zugeknöpft. Jetzt gibt es erstmals eine Liste ihrer Beschlüsse. Doch Änderungen sind nicht ausgeschlossen.

Bei der Deutschen Bahn drohen im kommenden Jahr mehrtägige Streiks mit Tausenden Zugausfällen. Die Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL haben per Urabstimmung den Weg für unbefristete Arbeitskämpfe freigemacht, wie GDL-Chef Claus Weselsky am Dienstag mitteilte.