Berliner Gastgewerbe verliert Großteil des Umsatzes / Verbandspräsident rechnet mit Senat ab

| Politik Politik

Die Schließung des Gastgewerbes Anfang November hat die Hoteliers und Gastwirte hart getroffen. In dem Monat machten die Berliner Betriebe durchschnittlich nur ein Viertel des üblichen Umsatzes, Brandenburger die Hälfte - Restaurants etwa mit dem Außer-Haus-Verkauf, Hotels mit Geschäftsreisenden.

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg bezifferte das Umsatzminus der Branche in Berlin auf 75,1 Prozent verglichen mit November 2019. In Brandenburg lag das Minus bei 51,5 Prozent. Hotels und Pensionen waren dabei jeweils stärker betroffen als die Gastronomie.

Das schlägt auf die Beschäftigung durch: Im November arbeitete im Berliner Gastgewerbe knapp ein Viertel weniger Menschen als ein Jahr zuvor. In Brandenburg waren es 17,5 Prozent weniger Beschäftigte.
Dem Berliner DEHOGA-Chef, Christian Andresen platzte jetzt der Kragen. In einem 24-Minuten-Video rechnet der Hotelier mit dem Senat ab. Andresen sagt: Eine ganze Branche werde regelrecht aufgerieben, eine Branche, die noch vor elf Monaten zum Aushängeschild der Stadt gehörte, zum Image der Weltoffenheit und Gastfreundschaft.

Es sei nicht gelungen, die verletzlichen Gruppen zu schützen, zum Beispiel die Bewohner der Alten- und Pflegeheime. Das Virus werde ohne jede Treffsicherheit bekämpft. „Die Politiker schießen mit verbundenen Augen und mit der Schrotflinte auf ein sehr kleines, sehr bewegliches Ziel“, sagte Andresen.

Restaurants und Gaststätten sind auch weiterhin geschlossen, mindestens bis Mitte Februar. In Hotels sind touristische Übernachtungen untersagt. Mit den Verboten soll verhindert werden, dass sich das Coronavirus weiter ausbreitet.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die neue Budgetverteilung im Bundeshaushalt 2026 stößt beim Deutschen Tourismusverband auf gemischte Reaktionen. Während der Etat für Kunst und Kultur bejubelt wird, sorgt eine weitere Kürzung der zentralen Tourismusförderung für Unmut.

Die Arbeits- und Sozialministerkonferenz fordert, Werkverträge bei Essenslieferdiensten zu verbieten. Auch die Gewerkschaft NGG unterstützt den Plan. Ähnliches gibt es schon in anderen Branchen.

Europa-Park-Gründer Roland Mack hat im Umgang mit der AfD für einen offenen Austausch geworben. Dass man mit Menschen spreche, die immerhin einen hohen Anteil an Wählerstimmen ausmachten, halte er für notwendig und richtig, so der 76-Jährige in einem Gespräch mit dem «Südkurier».

Im Land Bremen soll es auf Einweggeschirr eine Steuer geben. Aber die geplante Einführung zum 1. Januar muss verschoben werden - zunächst sollen die Träger öffentlicher Belange gehört werden.

Die Gewerkschaft NGG hat ihre Empfehlungen für die Tarifverhandlungen 2026 veröffentlicht und fordert Entgeltsteigerungen von 4 bis 6 Prozent sowie konkrete Verbesserungen für Auszubildende.

Wie der AfD begegnen? Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen. Das sorgt für scharfe Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Caroline von Kretschmann, Inhaberin des Luxushotels Europäischer Hof in Heidelberg, die im Präsidium der Familienunternehmer sitzt, bezieht deutlich Stellung – auch klar abweichend von der Verbandslinie.

Der Stadtrat von Kaiserslautern hat mehrheitlich die geplante Einführung einer Übernachtungssteuer abgelehnt. Die Steuer sollte ursprünglich ab dem 1. Januar 2026 auf Gästeübernachtungen erhoben werden.

Schleswig-Holsteins Gastronomie kämpft laut dem FDP-Fraktionschef mit steigenden Kosten. Er hofft auf Entlastungen durch weniger Bürokratie und niedrigere Mehrwertsteuer und fordert ein klares Signal.

Der Hotelverband Deutschland und der Handelsverband Deutschland warnen vor den Folgen einer geplanten EU-Regulierung, die das bedingungslose Rückerstattungsrecht auf händler-initiierte Kartenzahlungen ausweiten könnte.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat die Neufassung des Landesgaststättengesetzes beschlossen. Die Reform tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und führt zu grundlegenden Vereinfachungen für Gastgewerbebetriebe in Baden-Württemberg.