Bettensteuer-Ausweitung in Schwerin für Steuerzahlerbund "Abzocke"

| Politik Politik

Der Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern hat die Ausweitung der Übernachtungssteuer von Privat- auf Geschäftsreisende in Schwerin als Abzocke kritisiert. «Die Bettensteuer – wie auch die Tourismusabgaben – belasten Verbraucher und Betriebe durch höhere Preise und Bürokratie», erklärte Landesgeschäftsführer Sascha Mummenhoff. «Gerade wegen der Schwierigkeiten im Tourismus sollten Städte und Gemeinden die Bettensteuer und Tourismusabgaben eher abschaffen, anstatt sie auszuweiten oder zu erhöhen.»

Seit 2014 müssen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungsvermieter in Schwerin pro Übernachtung eines Urlaubsreisenden fünf Prozent des Preises als Übernachtungssteuer an die Kommune abführen. Am 1. April wurde die Abgabe auf Geschäftsreisende ausgeweitet (Tageskarte berichtete). Damit folge man dem Vorbild anderer Städte im Nordosten, so die Stadtverwaltung. Die Landeshauptstadt erwartet nach eigenen Angaben bis zu 300.000 Euro Mehreinnahmen pro Jahr.

Der Steuerzahlerbund forderte die Kommunen zu mehr Sparsamkeit auf, statt Abgaben zu erhöhen, um Finanzlöcher zu stopfen. 300.000 Euro sei in etwa die Summe, die die Landeshauptstadt jährlich für ihren dritten Beigeordneten aufbringen müsse. «Ein Posten, der aus unserer Sicht nur aus Gründen des politischen Proporzes vergeben wurde und hätte gespart werden können», so Mummenhoff. Übernachtungssteuern werden in MV zum Beispiel auch in Wismar und Stralsund fällig. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Woher kommt der Honig? Wie viel Obst ist in der Konfitüre? Und was macht einen Fruchtsaft aus? Ein nun endgültig beschlossenes EU-Gesetz soll für mehr Klarheit auf dem Etikett sorgen.

Das EU-Parlament hat die neue Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung angenommen. Ein Verbote von Kleinstverpackungen wurden nach massiver Kritik überarbeitet. Auch eine Verpflichtung zum Angebot kostenfreien Leitungswassers in Restaurants wurde abgewendet. Das berichtet der DEHOGA.

Seit mehr als einem Jahr gilt die Mehrwegangebotspflicht bei Speisen und Getränken zum Mitnehmen. Kritiker beklagen die mangelnde Umsetzung des Gesetzes. Der BUND will nun nachsteuern.

Leerstände, Insolvenzen, Konsumflaute: Angesichts der schwierigen Situation bei Einzelhändlern und in vielen Innenstädten fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Bundesregierung zu einem Innenstadtgipfel auf.

Bayerns DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer hat von Ministerpräsident Markus Söder 200 Millionen Euro Investitionshilfe gefordert. Der Freistaat nehme durch die Mehrwertsteuererhöhung 300 Millionen Euro mehr ein. Zumindest ein Teil davon könne er sofort der Branche zurückgeben, forderte Inselkammer bei einem Verbandstreffen in München.

Das Spitzengremium des DEHOGA bekräftigt Forderung nach einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Essen und drängt auf den sofortigen Stopp drohender neuer bürokratischer Belastungen. Es gehe um Fairness im Wettbewerb und die Zukunftssicherung der öffentlichen Wohnzimmer.

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland haben weiterhin mit großen Problemen zu kämpfen. Die Betriebe beklagen Umsatzverluste, Kostensteigerungen sowie die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes hervor, an der sich 3.175 gastgewerbliche Unternehmer beteiligten.

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür arbeitet die Staatsregierung nun an Kiff-Verboten für konkrete Bereiche. Darunter könnten Volksfeste, Biergärten und in Außenbereichen von Gaststätten gehören. Verstöße gegen das Cannabis-Gesetz werden teuer.

Der Slogan «Leistung muss sich wieder lohnen» ist schon etwas angestaubt. Die FDP poliert ihn jetzt auf. Und schlägt unter anderem steuerliche Anreize für bestimmte Leistungsträger vor.

Finanzminister Christian Lindner will Hobbybrauer, die Bier zum eigenen Verbrauch herstellen, bei der Steuer entlasten. Künftig sollen sie pro Jahr 500 Liter Bier steuerfrei brauen dürfen.