BTW zur Luftverkehrsteuer: „Intelligent investieren statt willkürlich erhöhen“

| Politik Politik

„Zielgerichtet in Innovation und Forschung investieren, statt willkürlich erhöhen - das muss aus unserer Sicht die Lösung beim Thema Luftverkehrsteuer sein“, mit diesen Worten kommentiert der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Michael Rabe die zuletzt sogar noch einmal verschärfte Erhöhung der Luftverkehrsteuer, die am heutigen Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen wurde.

„Selbst wenn man wie geplant 500 Millionen Euro in die Reduzierung der Mehrwertsteuer im Bahnfernverkehr steckt, bleiben aus dem bisherigen Aufkommen der Luftverkehrsteuer 700 Millionen Euro, die man schon jetzt in die Erforschung und Weiterentwicklung des nachhaltigeren Fliegens investieren könnte - und das jährlich und ganz ohne Erhöhung der Steuer. Dies könnte ein echtes Programm zur Stärkung des Klimaschutzes sein, ohne den Wettbewerb zulasten der deutschen Luftverkehrs- und Tourismuswirtschaft weiter zu verzerren.“

Die wirksamsten Hebel für mehr Klimaschutz im Luftverkehr seien der Ersatz von älteren Flugzeugen durch neue energieeffiziente Modelle sowie Investitionen in den Ersatz des fossilen Kraftstoffs durch alternative Kraftstoffe auf Basis von erneuerbaren Energien. Beides erfordere erhebliche Investitionen, die den Unternehmen durch die Luftverkehrsteuer entzogen werde. 

Bereits jetzt fließen jedes Jahr 1,2 Milliarden Euro Luftverkehrsteuer in die Steuerkassen. Die Steuer ist höher als in fast jedem anderen europäischen Land, viele Länder erheben sogar überhaupt keine Luftverkehrsabgaben. Rabe: „Schon auf ihrem jetzigen Niveau ist die Luftverkehrsteuer eine nationale Insellösung, die zu massiven Nachteilen des deutschen Luftverkehrs im internationalen Wettbewerb und zur Passagierabwanderung ins Ausland führt. Eine deutliche Anhebung wird diese Effekte weiter verschärfen. Klimapolitische Effekte hat die Luftverkehrsteuer in ihrer aktuellen Ausrichtung hingegen so gut wie keine, daran wird das Anheben der Sätze nichts ändern. Wenn es der Politik wirklich um den Klimaschutz geht, wäre die konsequente Lösung, die generierten Einnahmen in Forschung und Innovation rund um das Thema CO2-neutrales Fliegen zu investieren, statt sie wie bisher in die allgemeine Steuerkasse fließen zu lassen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sterneköche und Frankreichs Gastgewerbe mobilisieren gegen das neue Migrationsgesetz, das, anders als zunächst geplant, die Integration von Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel kaum erleichtert. Jetzt protestieren Sterneköche, die die Integration von Küchenpersonal ohne Papiere fordern und appellieren: Wir brauchen Migranten.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für ein kostenloses Mittagessen in Schulen und Kitas. Hintergrund der Umfrage war die Empfehlung eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung.

Das Ifo-Institut plädiert für die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Die Niederlande, Schweden und Finnland hätten das bereits beschlossen. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen bleibe damit stabil, so die Wirtschaftsforscher.

Mit einer langen Kolonne von Traktoren haben Tausende Landwirte in Berlin ihrem Ärger über die Ampel-Koalition Luft gemacht. Bei einer Protestkundgebung am Brandenburger Tor sprach auch DEHOGA-Präsident Guido Zöllick und verlangte die Rückkehr zu sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Es ist der erste Bürgerrat dieser Art und das Thema ist hochaktuell: Ernährung. Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder steht dabei an erster Stelle der Empfehlungen, die nun im Bundestag vorgestellt wurden.

Das Justizministerium hat einen Referentenentwurf für ein Bürokratieentlastungsgesetz vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Hotelmeldepflicht, die abgeschafft werden soll – allerdings nur für deutsche Staatsangehörige. Auch die Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege sollen verkürzt werden.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie bei gleichzeitig massiv steigenden Kosten stellt die Unternehmer vor größte Herausforderungen. Das geht aus einer Umfrage des Dehoga hervor.

Obwohl Finanzminister Lindner noch im letzten Jahr mehrfach seine Sympathie für eine dauerhafte Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie kundgetan hatte, will der Politiker heute von einer Senkung nichts mehr wissen. In der ARD-Sendung Maischberger schloss Lindner die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer jetzt deutlich aus.

Auch am Donnerstag haben Landwirte ihre Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung in vielen Regionen fortgesetzt. Unterstützung kommt auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. 

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.