Dänemark signalisiert Bereitschaft für Grenzöffnung für Touristen

| Politik Politik

Dänemark hat weiterhin noch keine Entscheidung getroffen, wann es seine Grenzen nach Deutschland, Schweden und Norwegen wieder öffnen will. Es sei vereinbart worden, dass die Regierung bis zum 1. Juni Neuigkeiten zu den Grenzen bekanntgeben werde, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Donnerstagabend bei der Ankunft zu einer TV-Debatte mit den Spitzen der weiteren dänischen Parlamentsparteien. Daran werde festgehalten.

Während der Debatte signalisierte Frederiksen jedoch Offenheit für die Möglichkeit, Touristen etwa mit einem Mietvertrag für ein Ferienhaus oder mit einer Hotelreservierung ins Land zu lassen. Dies müsse aber erst in politischen Gesprächen diskutiert werden.

Die Grenzen einfach zu öffnen und Tausende Menschen herumreisen und sich gegenseitig anstecken zu lassen, dafür habe sie kein Verständnis, sagte Frederiksen. «Wenn wir über ein Modell sprechen, das von Menschen handelt, die als Touristen nach Dänemark kommen, wo es den lokalen Gemeinschaften helfen kann, dann ist das etwas anderes.» Sie warnte jedoch vor dem Ansteckungsrisiko. «Es ist herrlich, eine deutsche Familie zu empfangen, die nicht krank ist. Es wird gelinde gesagt etwas schwer, wenn eine deutsche Familie hierher kommt und Corona hat und Weitere ansteckt.»

Mehrere Parteien wollen, dass Dänemark schon jetzt eine Vereinbarung mit Deutschland trifft, damit der Tourismus im Land in die Gänge kommen kann. Deutsche Urlauber stellen traditionell den Großteil der Gäste in den dänischen Ferienhäusern, weshalb die Situation an der deutsch-dänischen Grenze besonders wichtig für den Reisesektor ist. Die Regierung von Frederiksen steht deshalb im Inland stark unter Druck, früher als geplant zu klären, wann die Grenzen wieder für Touristen geöffnet werden können. Dieser Druck wurde dadurch verstärkt, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärt hatte, Deutschland sei bereit, die Grenze nach Dänemark zu öffnen.

Dänemark hatte seine Grenzen am 14. März für alle Ausländer ohne triftigen Einreisegrund geschlossen. Die Grenzschließungen zählten zu den strikten dänischen Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Seither hat sich die Corona-Lage im nördlichsten deutschen Nachbarland deutlich verbessert, die Zahlen der Neuinfektionen und Covid-19-Todesfälle gehen kontinuierlich zurück. Mehrere Corona-Maßnahmen wurden seit Mitte April wieder gelockert.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Spitzen der Ampel-Koalition haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Einigung über den Bundeshaushalt für 2024 erzielt. Details sollen im Laufe des Tages bekanntgegeben werden, wie die dpa am Mittwochmorgen erfuhr

Die Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes: 62,7 Prozent der befragten Unternehmer geben an, dass sie die Steueranhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Neun von zehn Unternehmen planen Preissteigerungen.

Mobilität und Digitalisierung standen inhaltlich im Mittelpunkt des Parlamentarischen Abends der Tourismuswirtschaft: Die notwendigen Investitionen in die digitale und Verkehrsinfrastruktur müssten genauso wie in die Erforschung und Produktion von E-Fuels sichergestellt werden.

Paris mobilisiert vor den Olympischen Spielen im kommenden Sommer gegen Betrug und Abzocke in Hotels, Restaurants und Cafés. Dazu sollen 10.000 Betriebe überprüft werden, kündigte das Wirtschaftsministerium in Paris an.

Der Bundeshaushalt 2024 wird, aller Voraussicht nach, nicht mehr in diesem Jahr vom Parlament beschlossen. Damit laufen die sieben Prozent Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie automatisch aus. Alle Präsidenten der DEHOGA-Landesverbände und des Bundes richten in einem Offenen Brief einen Appell an Olaf Scholz, an der einheitlichen Besteuerung von Essen mit sieben Prozent festzuhalten.

Patientinnen und Patienten können sich unter bestimmten Voraussetzungen künftig telefonisch von ihrer Arztpraxis krankschreiben lassen. Die Regelung gilt ab sofort, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken mitteilte.

Nährwerte und Zusatzstoffe müssen vom 8. Dezember an auch auf Wein- und Sektflaschen zu finden sein - allerdings noch nicht sofort auf allen, wie es Winzer und Sekthersteller befürchtet hatten. In der EU-Verordnung gibt es eine Übergangsvorschrift.

Acht bis zehn Prozent mehr Geld empfiehlt die NGG ihren Tarifkommissionen als Forderung für die kommenden Tarifverhandlungen. Für die Beschäftigten im Gastgewerbe soll zudem ein monatlicher Lohn von mindestens 3.000 Euro anvisiert werden.

Die EU-Länder dürfen während einer Pandemie Reiseverbote in Hochrisikogebiete verhängen - ein solches Verbot müsse jedoch begründet sein und klare Vorschriften enthalten. Das teilten die Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) mit.

Größere Arbeitgeber mit mindestens 250 Beschäftigten sind bereits seit dem Sommer verpflichtet, interne Meldestellen für sog. „Whistleblower“ einzurichten und zu betreiben. Ab dem 1. Dezember stellt ein Verstoß gegen diese Pflicht eine Ordnungswidrigkeit dar, die ein Bußgeld bis zu 20.000 Euro nach sich ziehen kann.