Ex-Skispringer und Hotelier Jens Weißflog kritisiert Corona-Regeln

| Politik Politik

Der Ex-Skispringer und Hotelier Jens Weißflog kritisiert die sächsischen Corona-Beschränkungen für die Hotel- und Gaststättenbranche. Als Unternehmer verliere er zunehmend seinen Optimismus, sagte Weißflog in einem Interview der «Leipziger Volkszeitung» am Samstag. Er betreibt seit 25 Jahren ein Hotel im Kurort Oberwiesenthal.

Die Gefahren durch Corona wolle er nicht verharmlosen, betonte Weißflog. «Aber was ist gewonnen, wenn jetzt bei uns alle Lifte zu sind, aber das nächste Skigebiet in 1,5 Kilometern auf der tschechischen Seite ganz normal öffnet? Am 12. Dezember soll die Beherbergung in Österreich wieder starten. Dann fahren die Sachsen über Weihnachten und Silvester eben zum Ski-Urlaub in die Alpen oder nach Bayern – oder sie haben von vornherein an der Ostsee gebucht.»

Die Hotels in Oberwiesenthal lebten zu 100 Prozent vom Tourismus. Die sächsische Corona-Notfallverordnung, die bis 9. Januar verlängert wird, untersagt jedoch Übernachtungen für touristische Zwecke. «Ich verstehe nicht, warum mein Haus mit maximal 70 Gästen oder die Ferienwohnungen unter 2G nicht als genau so sicher eingeschätzt werden wie zum Beispiel unser Restaurant oder der Handel», sagte Weißflog.

Er halte als Unternehmer «noch wegen der Ersparnisse aus besseren Zeiten durch». Zudem habe er einen Kredit aufgenommen. «Aber es kann doch nicht der Sinn eines Unternehmens sein, jeden Monat so viel Geld zu verlieren, nur weil man zur falschen Branche gehört», sagte Weißflog. Immerhin - und das sei sein Lichtblick - hielten ihm die Stammgäste die Treue und nähmen klaglos hin, wenn sich Urlaubstermine wieder und wieder verschieben.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Weniger Werbung für Ungesundes: Vor allem Kinder sollen dadurch geschützt werden. Die britische Regierung erhofft sich langfristig Milliardeneinsparungen im Gesundheitssektor.

Am 2. Oktober beginnt vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim eine entscheidende Verhandlungsreihe. Gegenstand sind Berufungen der landeseigenen L-Bank gegen Urteile, die zuvor Rückforderungsbescheide der Corona-Soforthilfe als unrechtmäßig eingestuft hatten.

Gastwirte sollen 2026 entlastet werden, die Umsatzsteuer auf Speisen sinkt. Doch ob es auch zu Preissenkungen in Restaurants kommt, ist fraglich. Die DGB-Vorsitzende hätte da einen anderen Vorschlag. Bayerns Tourismusministerin widerspricht.

Die geplante Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes auf Restaurants, Imbisse und Co. stößt auf heftigen Widerstand. Branchenvertreter sehen darin eine neue, unnötige Bürokratie und befürchten Wettbewerbsnachteile, ohne dass es einen echten Mehrwert für die Gäste gibt.

Die europäische Kommission hat von den Tech-Unternehmen Apple, Google, Microsoft und Booking.com Auskünfte darüber verlangt, wie sie sich auf ihren Plattformen gegen Betrugsmaschen zur Wehr setzen. Grundlage dafür ist das Gesetz über digitale Dienste.

Beim „Burger Dialog“ von McDonald's trafen Vertreter der Gen Z auf Abgeordnete der Regierungskoalition. Im Zentrum des Austauschs standen die Sorgen junger Menschen, die zunehmend daran zweifeln, dass Leistung allein noch den gesellschaftlichen Aufstieg sichert.

In vielen Ballungsräumen gehen etliche reguläre Wohnungen ausschließlich an Feriengäste. Lindert es die Wohnungsnot, wenn man die kurzfristige Vermietung eindämmt?

Die Bundesregierung richtet ihre Tourismuspolitik neu aus. Eine neue Nationale Tourismusstrategie (NTS) soll künftig die „Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft“ in den Mittelpunkt stellen.

Die Europäische Kommission hat einen Verhaltenskodex für Online-Bewertungen​​​​​​​ im Tourismussektor veröffentlicht. Zahlreiche Forderungen der Hotellerie wurden in die Leitlinien aufgenommen, dennoch sieht die Österreichische Hotelvereinigung weiteren Handlungsbedarf, insbesondere was die rechtliche Verbindlichkeit betrifft.

Die Bundesregierung hat bei einer Kabinettssitzung die Senkung der Gastro-Mehrwertsteuer auf den Weg gebracht. Die Ministerinnen und Minister beschlossen einen Gesetzentwurf von Finanzminister Lars Klingbeil. Damit soll die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft von derzeit 19 auf 7 Prozent reduziert werden.