Fachkräftemangel im Tourismusausschuss diskutiert

| Politik Politik

In dieser Woche stand auf der Tagesordnung des Tourismusausschusses des Bundestages das Thema des Fachkräftemangels auch in Hotellerie und Gastronomie. DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges nutze die Gelegenheit,  die Branchenforderungen zu platzieren und die Fragen der Abgeordneten zu beantworten.

Die letzten beiden Pandemie-Jahre haben die Hotellerie und Gastronomie nicht nur durch Corona-Einschränkungen und Umsatzausfälle, sondern auch mit Blick auf den gastgewerblichen Arbeits- und Ausbildungsmarkt hart getroffen. Umso mehr gelte es jetzt, den Blick nach vorn zu richten und von der Politik zeitnah Maßnahmen einzufordern, die zur Arbeitskräftesicherung beitragen würden, so Hartges im Bundestag

Einen besonderen Fokus legte die Arbeitgebervertreterin dabei auf die „dringend notwendige Verbesserung“ der Arbeitskräftezuwanderung. Es sei davon auszugehen, dass sich im Sommer 2022 die Erfahrungen aus den Vorjahren wiederholen würden, so Hartges, dass nämlich die entspanntere Infektionslage und die anziehende touristische Nachfrage zu erheblichen Personalengpässen führen würden.

Der DEHOGA begrüßt die dazu im Koalitionsvertrag enthaltenen Ankündigungen und mahnte eine schnelle Umsetzung an. Denn die Gewinnung von Arbeitskräften und Auszubildenden aus dem Ausland, insbesondere auch aus Drittstaaten, sei, angesichts des demografischen Wandels, ein unverzichtbarer Baustein, um die Arbeits- und Fachkräftesicherung der Branche zu betreiben. Aktuell sei dies langwierig, bürokratisch und kompliziert. Im Ergebnis funktioniere die Rekrutierung im Ausland oftmals nicht, so der Verband

Konkret forderte der DEHOGA im Bundestag

  • den Fachkräftebegriff zu erweitern und die Anerkennungsverfahren für ausländische Qualifikationen schneller, einfacher und günstiger zu gestalten,
  • die Unternehmen, insbesondere den Mittelstand, beim Auslandsrecruiting und bei Behörden praktisch zu unterstützen sowie Spracherwerb und soziale Integration finanziell zu fördern,
  • die Visaverfahren bei den deutschen Botschaften im Ausland zu beschleunigen und kalkulierbarer zu machen,
  • die Westbalkanregelung zu entfristen und das Kontingent zu erhöhen,
  • die Arbeitsmarktpotenziale von Geflüchteten besser nutzbar zu machen.

Weiter sprach Ingrid Hartges die Verlängerung der Kurzarbeitergeldregelung, die Unterstützung der Berufsausbildung sowie das Thema Mini- und Midijobs an.

Außer dem DEHOGA waren die Bundesagentur für Arbeit, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Deutsche Tourismusverband (DTV) und die Gewerkschaft NGG bei dem Fachgespräch zugegen.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Dürfen vegetarische und vegane Produkte bald nicht mehr «Schnitzel» oder «Wurst» heißen? Im Europaparlament steht eine entscheidende Abstimmung an, das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.

Die Österreichische Hotelvereinigung fordert angesichts der massiv gestiegenen Kosten die sofortige Halbierung der Mehrwertsteuer von 10 auf 5 Prozent, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Konsum sowie Konjunktur anzukurbeln.

Verbraucherschützer sprechen sich deutlich gegen ein mögliches Verbot von Bezeichnungen wie «Tofu-Wurst» oder «Soja-Schnitzel» aus. Das Europaparlament will am Mittwoch über ein entsprechendes Vorhaben abstimmen.

Die niederländische Tourismusbranche steht vor einer möglichen drastischen Änderung: Die Regierung in Den Haag plant, die Mehrwertsteuer auf Übernachtungen von derzeit 9 auf 21 Prozent anzuheben. Die Maßnahme soll laut Medienberichten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Branchenvertreter warnen vor drastischen Folgen.

 

Die Neuköllner Kulturkneipe «Bajszel» ist erneut Ziel antisemitischer Anfeindungen geworden. Rund um die Schenke brachten unbekannte Flugblätter an, auf denen die drei Betreiber abgebildet sind und wegen angeblicher Unterstützung Israels persönlich bedroht werden.

Weniger Werbung für Ungesundes: Vor allem Kinder sollen dadurch geschützt werden. Die britische Regierung erhofft sich langfristig Milliardeneinsparungen im Gesundheitssektor.

Am 2. Oktober beginnt vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim eine entscheidende Verhandlungsreihe. Gegenstand sind Berufungen der landeseigenen L-Bank gegen Urteile, die zuvor Rückforderungsbescheide der Corona-Soforthilfe als unrechtmäßig eingestuft hatten.

Gastwirte sollen 2026 entlastet werden, die Umsatzsteuer auf Speisen sinkt. Doch ob es auch zu Preissenkungen in Restaurants kommt, ist fraglich. Die DGB-Vorsitzende hätte da einen anderen Vorschlag. Bayerns Tourismusministerin widerspricht.

Die geplante Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes auf Restaurants, Imbisse und Co. stößt auf heftigen Widerstand. Branchenvertreter sehen darin eine neue, unnötige Bürokratie und befürchten Wettbewerbsnachteile, ohne dass es einen echten Mehrwert für die Gäste gibt.

Die europäische Kommission hat von den Tech-Unternehmen Apple, Google, Microsoft und Booking.com Auskünfte darüber verlangt, wie sie sich auf ihren Plattformen gegen Betrugsmaschen zur Wehr setzen. Grundlage dafür ist das Gesetz über digitale Dienste.