Frühlingsfest: DEHOGA Baden-Württemberg holt AfD-Redner auf die Bühne

| Politik Politik

Bei seinem Frühlingfest am 6. Mai 2019 auf dem Cannstatter Wasen, lässt der DEHOGA Baden-Württemberg den AfD-Politiker Dirk Spaniel in Grandls Hofbräu Zelt auf die Bühne. Als „gute Demokraten“ hätte der Verband alle im Landtag vertretenen Parteien eingeladen, sagt der DEHOGA. Spaniel war in letzter Zeit mit Äußerungen zur Integration des rechtsnationalen „Flügels“ seiner Partei aufgefallen.

Bei seinem Frühlingsfest will der DEHOGA im Südwesten vor hunderten Mitgliedern „Themen, die den Gastronomen und Hoteliers unter den Nägeln brennen“, ansprechen. Davon gebe es mehr als genug. Zu wenig Bewegung bei der Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, „Fehlanzeige“ beim Thema Mehrwertsteuer auf Speisen und „immer noch mehr Bürokratie“, sind die Diskussionspunkte auf der Veranstaltung.

Zu den Hoteliers und Gastronomen wird erstmals auch ein hochrangiger Vertreter der AfD sprechen. Dirk Spaniel ist Bundestagsabgeordneter und neuer Co-Chef der Südwest-AfD. Spaniel war kürzlich mit Äußerungen zur Einbindung des extrem rechten Flügels seiner Partei aufgefallen. Man müsse anständig und respektvoll auch mit kritischen Personen umgehen, sagte Spaniel. 

Den Auftritt des AfD-Politikers rechtfertigt der DEHOGA bereits in der Ankündigung zu dem Fest. „Als gute Demokraten haben wir die Vorsitzenden aller im Landtag vertretenen Parteien eingeladen", sagt Fritz Engelhardt. Neben Spaniel haben Sandra Detzer (Bündnis 90/Die Grünen), Thomas Strobl (CDU), Dr. Dirk Spaniel (AfD) Andreas Stoch (SPD) und Michael Theurer (FDP zugesagt. „Wir sind gespannt darauf, was die Politiker zu den drängenden Fragen der Branche zu sagen haben.“ Gespannt darauf darf man auch sein, wie die Hoteliers und Gastronomen, auf den AfD-Mann reagieren, stehen sie doch für eine Branche, die weltoffener und internationaler kaum sein könnte. Über 30 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Gastgewerbe sind ausländischer Herkunft.

Auch der DEHOGA Bayern bittet in diesem Jahr wieder zum Frühlingsfest. Beim größten Branchentreff in Bayern werden rund 2.500 Gastronomen und Hoteliers am  29. April 2019 im Hippodrom Festzelt auf dem Frühlingsfest in München erwartet. Hier steht der politische Redner noch nicht fest. Vor den bayerischen Landtagswahlen im letzten Jahr stand Ministerpräsident Söder auf der Bühne. Angela Inselkammer hält eine Grundsatzrede.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Haushalt für das laufende Jahr hat die Ampel-Koalition an ihre Grenzen gebracht. Jetzt ist das Budget im Bundestag endlich beschlossen. Die Opposition meint: Sparen sieht anders aus.

Ab dem 1. Februar erhöht die Stadt Wiesbaden die Kurtaxe auf den Rekordwert von fünf Euro erhöht. Auch Geschäftsreisende müssen zahlen. Nun schlagen Hoteliers und Gastronomen Alarm.

Der Hamburger Musikclub Molotow kann vorerst bis Ende 2024 an seinem aktuellen Standort weiterbetrieben werden. Eigentlich soll anstelle des Musikclubs ein Hotel entstehen. Mehr als tausend Menschen hatten Ende letzten Jahres gegen die Pläne demonstriert.

Was bislang schon für unverpacktes Rindfleisch sowie verpacktes Fleisch aller Tierarten galt, ist jetzt auch generell für unverpacktes Fleisch vorgeschrieben. Noch gilt die Regelung nicht für die Gastronomie. Der DEHOGA setzt auf freiwillige Lösungen.

In rund 80 Städten kommen am Freitag erhebliche Einschränkungen auf Fahrgäste zu: Busse, U- und Straßenbahnen sollen an dem Tag dort meist ganztägig im Depot bleiben. Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck im Tarifstreit. Nur Bayern ist nicht betroffen.

Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium unterstützt Restaurants, Campingplätze und Hotels beim Ausbau oder der Erweiterung ihres touristischen Angebots. Rund acht Millionen Euro stehen im Haushaltsjahr 2024 bereit. Derr Dehoga freut sich über diese Entwicklung.

Die Bundesregierung diskutiert erneut die Einführung einer Tierwohlabgabe. Ein sogenannter „Tierwohlcent“ löse nicht die Probleme, sagt jetzt der DEHOGA Bundesverband. Originäre Aufgabe der Politik wäre es jetzt, die Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu verbessern.

Seit Jahresbeginn wird für Speisen in Gaststätten wieder eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent erhoben. Alle Bestrebungen des Tourismuslandes MV, dauerhaft 7 Prozent festzuschreiben, waren erfolglos. Doch die rot-rote Koalition gibt nicht auf.

Mit einem in diesem Jahr mit bis zu rund acht Millionen ausgestatteten Programm will die rheinland-pfälzische Landesregierung Betreibern von Restaurants, Hotels und Campingplätzen unter die Arme greifen. Es solle beim Ausbau touristischer Angebote unterstützen, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

 

Mecklenburg-Vorpommern hält an seiner Forderung fest, den Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie dauerhaft von 19 auf 7 Prozent zu senken. Bei einer Debatte im Landtag kam es zuvor zu gegenseitigen Schuldzuweisungen.