Mecklenburg-Vorpommern: 2G- oder 2G-Plus-Regel für Restaurants ab Donnerstag

| Politik Politik

Aufgrund der massiv steigenden Infektions- und Patientenzahlen in Mecklenburg-Vorpommern verschärft die Landesregierung die Corona-Maßnahmen deutlich. Das Kabinett in Schwerin beschloss am Dienstag die Umsetzung der Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz vom vergangenen Donnerstag. «Die Lage ist sehr ernst», sagte Vize-Ministerpräsidentin Simone Oldenburg (Linke) nach dem Online-Treffen. Die neue Verordnung soll am Donnerstag in Kraft treten.

Die Maßnahmen im Einzelnen

Befindet sich ein Landkreis, eine kreisfreie Stadt oder das ganze Land in der Warnstufe Orange auf der landeseigenen Corona-Ampel, gilt zum Beispiel in der Gastronomie, in Fitnesscentern, Hotels, Schwimmbädern, Kinos und Theatern 2G plus, wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) erklärte. Das heißt, Zutritt haben nur Geimpfte und Genesene mit einem zusätzlichen tagesaktuellen Negativtest. Auf Weihnachtsmärkten gilt dann 2G, in Fußballstadien für Zuschauer 2G plus, so Drese. Tanzveranstaltungen in Clubs und Discos sind verboten.

Warnstufe Orange gilt, wenn die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz in einer Region oder im ganzen Land drei Tage hintereinander über 6,0 liegt. Am Dienstag wurde sie vom Landesamt für Gesundheit und Soziales für Mecklenburg-Vorpommern mit 7,3 angegeben, am Montag mit 6,6. Ist das Land auch am Mittwoch in Stufe Orange, treten die Beschränkungen am Donnerstag flächendeckend in Kraft, auch in Regionen, die noch in der Warnstufe Gelb sind, wie ein Regierungssprecher sagte. Die Hospitalisierungsinzidenz gibt an, wie viele Menschen je 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert worden sind.

Bei Warnstufe Gelb (Hospitalisierungsinzidenz über 3,0 bis 6,0) gilt in den genannten Innenbereichen 2G, ebenso in Fußballstadien. Bei Warnstufe Rot - ab einem Wert über 9,0 - sind neben 2G plus in Freizeit-Innenbereichen auch Kontaktbeschränkungen bei privaten Treffen und 2G beim Shopping vorgesehen. Ausnahmen gelten zum Beispiel für Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Baumärkte.

Eine Hospitalisierungsinzidenz über 9,0 hatten am Dienstag die Landkreise Ludwigslust-Parchim (12,7), Vorpommern-Rügen (9,8) und Mecklenburgische Seenplatte (9,3). Ist eine Region mindestens sieben Tage in Warnstufe Rot, sind den Angaben zufolge auch Schließungen möglich, etwa des Kultur- und Freizeitbereichs und der Gastronomie. Der Profisport würde dann wieder ohne Zuschauer stattfinden, hieß es.

Ausnahmen von den Zugangsregeln gelten für Kinder, Schwangere und Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. In MV galten am Dienstag 66,4 Prozent der Bevölkerung als vollständig geimpft. Drese appellierte an die noch Ungeimpften: «Geben Sie sich einen Ruck, lassen Sie sich impfen: bei Ihrem Hausarzt, im Impfzentrum, am Arbeitsplatz, bei Sonderimpfaktionen. Wir bauen dafür gerade wieder eine umfangreiche Infrastruktur auf. Eine Impfung schützt Sie selbst und schützt andere vor allem auch in Ihrem direkten Umfeld.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sterneköche und Frankreichs Gastgewerbe mobilisieren gegen das neue Migrationsgesetz, das, anders als zunächst geplant, die Integration von Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel kaum erleichtert. Jetzt protestieren Sterneköche, die die Integration von Küchenpersonal ohne Papiere fordern und appellieren: Wir brauchen Migranten.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für ein kostenloses Mittagessen in Schulen und Kitas. Hintergrund der Umfrage war die Empfehlung eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung.

Das Ifo-Institut plädiert für die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Die Niederlande, Schweden und Finnland hätten das bereits beschlossen. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen bleibe damit stabil, so die Wirtschaftsforscher.

Mit einer langen Kolonne von Traktoren haben Tausende Landwirte in Berlin ihrem Ärger über die Ampel-Koalition Luft gemacht. Bei einer Protestkundgebung am Brandenburger Tor sprach auch DEHOGA-Präsident Guido Zöllick und verlangte die Rückkehr zu sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Es ist der erste Bürgerrat dieser Art und das Thema ist hochaktuell: Ernährung. Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder steht dabei an erster Stelle der Empfehlungen, die nun im Bundestag vorgestellt wurden.

Das Justizministerium hat einen Referentenentwurf für ein Bürokratieentlastungsgesetz vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Hotelmeldepflicht, die abgeschafft werden soll – allerdings nur für deutsche Staatsangehörige. Auch die Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege sollen verkürzt werden.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie bei gleichzeitig massiv steigenden Kosten stellt die Unternehmer vor größte Herausforderungen. Das geht aus einer Umfrage des Dehoga hervor.

Obwohl Finanzminister Lindner noch im letzten Jahr mehrfach seine Sympathie für eine dauerhafte Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie kundgetan hatte, will der Politiker heute von einer Senkung nichts mehr wissen. In der ARD-Sendung Maischberger schloss Lindner die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer jetzt deutlich aus.

Auch am Donnerstag haben Landwirte ihre Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung in vielen Regionen fortgesetzt. Unterstützung kommt auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. 

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.