Niedersachsens Ministerpräsident Weil​​​​​​​ stellt schärfere Corona-Regeln bis ins nächste Jahr in Aussicht

| Politik Politik

Vor dem nächsten Bund-Länder-Gespräch am Mittwoch erwartet Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil keine nennenswerten Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen - im Gegenteil. «Es wird dabei sicherlich auch um Maßnahmen gehen, die durchaus noch über das hinausgehen, was wir derzeit haben», sagte der SPD-Politiler am Montag in Hannover. «Für Niedersachsen kann man sagen, dass wir zu den Ländern gehören mit einem deutlich unterdurchschnittlichem Infektionsgeschehen. Aber auch wir können noch nicht zufrieden sein, auch wir befinden uns noch um einiges oberhalb des Schwellenwerts 50.»

Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Fällen auf 100 000 Einwohner gilt als kritischer Schwellenwert für weitere Einschränkungen in betroffenen Landkreisen oder kreisfreien Städten. Am Montag lagen in Niedersachsen nach Angaben des Gesundheitsministeriums nur 9 von 45 Gebieten unter dieser Marke. Gerechnet aufs ganze Land lag der Wert bei 103. Im Vergelich zum Vortag kamen 1118 nachgewiesene Corona-Fälle hinzu.

Weil hofft nach eigenen Worten, dass die neuen Regelungen im Dezember bis ins nächste Jahr hinein für Klarheit sorgen. Insbesondere die Zeit um Silvester sei eine besondere Herausforderung. «Wir haben alle miteinander das allergrößte Interesse daran, mit möglichst niedrigen Zahlen aus diesem Jahr herauszukommen. Denn das wird es uns leichter machen, dann auch im nächsten Jahr - unter dann hoffentlich allmählich etwas günstigeren Bedingungen - tatsächlich die Kontrolle über das Virus zu haben.»

Ob ein Feuerwerksverbot aus seiner Sicht eine geeignete Maßnahme ist, dazu legte sich Weil vor der Runde der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht fest. «Jedenfalls wünsche ich mir sehr, dass die üblichen Silvesterfeierlichkeiten, so wie wir sie alle kennen und ich persönlich übrigens auch, dass die in diesem Jahr nicht stattfinden werden.» Es sei seine Erfahrung der vergangenen Monate: «Wenn wir lange miteinander feiern und je mehr Alkohol dabei ist, desto höher wird das Infektionsrisiko.»

Auch Niedersachsens Vize-Ministerpräsident Bernd Althusmann hält eine Verlängerung des coronabedingten Teil-Lockdowns für konsequent, solange der Sieben-Tage-Wert der Neuinfektionen nicht unter 50 pro 100 000 Einwohner liegt. «Denkbar scheint mir, die momentanen Einschränkungen bis zum 20. Dezember aufrechtzuerhalten, um dann zumindest ein vergleichsweise normales Weihnachtsfest mit den Familienangehörigen feiern zu können», sagte der CDU-Politiker der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Montag).

Gleichzeitig forderte der Wirtschaftsminister, «realitätsfremde Empfehlungen» wie die Vorgabe, dass ein Kind nur ein weiteres Kind treffen dürfe, nicht weiterzuverfolgen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die US-Regierung erwägt Sanktionen gegen Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union sowie einzelner Mitgliedstaaten, die für die Umsetzung des Digital Services Act (DSA) zuständig sind. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere mit den internen Beratungen vertraute Personen.

Mit ungewöhnlich scharfen Worten hat sich die sich er Geschäftsführer der Benessere-Hotels aus Felsberg in einem offenen Brief an den hessischen Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori gewandt. Selbst nicht von Rückforderungen, sieht Günther Klasen die Existenz vieler kleiner Betriebe bedroht. Die Rückforderungen seien für viele der letzte Stoß in den Abgrund.

Baden-Württemberg hat eine neue Regelung eingeführt, die ausländischen Auszubildenden, nach erfolgreichem Abschluss ihrer Lehre, den unmittelbaren Übergang in eine Vollzeitbeschäftigung erleichtert. Damit reagiert die Landesregierung auf Kritik aus der Gastronomie- und Hotelleriebranche, insbesondere vom DEHOGA.

In der schwarz-roten Koalition knirscht es vor dem angekündigten «Herbst der Reformen». Laut Bundeskanzler Friedrich Merz müsse sich die Bundesregierung sehr viel stärker auf wirtschafts- und sozialpolitische Themen konzentrieren.

Mehrere Brauereien in Sachsen und Thüringen wurden in den vergangenen Wochen bestreikt. Nach der Einigung im Tarifstreit kann das Bier wieder in vollen Strömen fließen.

Kein Bier nach 22.00 Uhr? Das Verkaufsverbot im Münchner Uni-Viertel ist erstmal gestoppt – aber nur auf Bewährung. Bürgermeister Krause richtet eine eindeutige Warnung an die Feiernden.

Der DEHOGA Bayern hat Vorwürfe der Gewerkschaft NGG zur geplanten Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie zurückgewiesen. Landesgeschäftsführer Geppert sprach in diesem Zusammenhang von „Nestbeschmutzung“ und forderte stattdessen Unterstützung in den Gesprächen über steuerliche Entlastungen.

Die für das kommende Jahr geplante Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent für Speisen in der Gastronomie begrüßt der DEHOGA Bundesverband als wichtigen politischen Schritt. Die Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges betont, dass es bei vielen gastronomischen Betrieben derzeit um die schiere Existenzsicherung gehe.

In einigen Dörfern haben Gaststätten schwer zu kämpfen. Es fehlt an Personal und die Betriebe leiden unter gestiegenen Kosten. Die CDU in Brandenburg fordert für die Kneipen eine finanzielle Förderung.

Bei einem Treffen auf Schlossgut Groß Schwansee hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, gemeinsam mit dem Präsidium des DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern, die Bedeutung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie betont. Beide Seiten sprachen sich für eine zügige gesetzliche Umsetzung aus.