Restaurants in Österreich dürfen ab Mitte Mai wieder öffnen - Hotels ab dem 29. Mai

| Politik Politik

«Die gesamte Branche hat eine Vollbremsung hingelegt. Für Betriebe waren die letzten Wochen extrem schwierig, in vielen Fällen natürlich existenzbedrohend», sagte Köstinger. Die aktuelle Entwicklung gebe aber die Möglichkeit zum Neustart. Dabei habe die Alpenrepublik stets den Anspruch, die Gastfreundschaft Österreichs mit größtmöglichem Schutz für Gäste und Mitarbeiter zu gewährleisten.

Die Hotels waren Ende März per Regierungserlass geschlossen worden. Schon in den Tagen zuvor gab es aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen kaum noch touristische Gäste.

Bereits am 15. Mai dürfen Gastronomiebetriebe mit neuen Regeln wieder ihre Türen öffnen. Köstinger erklärte, dass dann maximal vier Erwachsene pro Tisch Platz nehmen dürften und zwischen den einzelnen Tischgruppen ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten sei. Eine freie Platzwahl sei nicht möglich; die Menschen sollten ihre Tische unbedingt reservieren. Das Personal mit Gästekontakt müsse bei der Arbeit einen Mundschutz tragen. Die Öffnungszeiten für die Gastronomie bleiben wie zuletzt angekündigt bei 6 bis 23 Uhr.
 

[Anzeige]
Atemschutzmasken für Hotels und Restaurants passend zur Marke
Wenn die Hotels und Restaurants wieder öffnen, dürfte das Tragen von Masken geboten sein. Tageskarte empfiehlt Hoteliers und Gastronomen den Münchner Anbieter Brandcraft, der das gesamte Repertoire an Schutzmasken, von medizinisch bis ästhetisch bereithält. Auch der Schutz der Mitarbeiter und Gäste, funktioniert mit Stil und passend zur eigenen Marke (inkl. Unternehmens-Logo und -Farbe, wenn gewünscht).
[Mehr erfahren]


 

[Ausführlicher Hintergrund Österreich]

Endlich wieder raus, Freunde treffen, die Familie wiedersehen, Essen gehen und Urlaub im Hotel machen: Österreich geht mit dem Ende der Ausgangsbeschränkungen am 1. Mai große Schritte in Richtung Normalität. Wie in kaum einem anderen Land Europas scheint die Corona-Krise in der Alpenrepublik im Griff. Einem Hochfahren der Wirtschaft auf immer breiterer Front steht zumindest aktuell nichts im Weg. Auch andere EU-Partner wie Frankreich und Spanien beginnen mit Lockerungen - allerdings viel langsamer und vorsichtiger.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte am Dienstag in Wien, die Öffnung der Baumärkte und kleiner Geschäfte am 14. April habe den sehr guten Trend nicht ungünstig beeinflusst. Aus Sicht der Regierung ist dies ein klarer Hinweis, dass bei Beachten der weiter geltenden Hygieneregeln - Mindestabstand und ein Mund-Nasen-Schutz - Konsum und Gesundheit kein Widerspruch sein müssen.

«Wir können die Ausgangsbeschränkungen auslaufen lassen», meinte Anschober mit Blick auf den 1. Mai. Grundlage sind niedrige Infektionszahlen. In Österreich stecken sich nur noch wenige Dutzend Menschen pro Tag mit Sars-CoV-2 an. Nur 700 Erkrankte liegen im Krankenhaus. Zigtausende Betten für Covid-19-Patienten sind leer. Der Reproduktionsfaktor liegt nach offiziellen Angaben bei 0,59 - so niedrig wie noch nie. Der Faktor gibt an, wie viele Andere ein Infizierter mit dem Virus ansteckt.

Bahn frei also für die Öffnung aller Geschäfte und die Angebote vieler Dienstleister ab 2. Mai. Ab 15. Mai sollen Restaurants und Lokale folgen. Dann sind vier Erwachsene pro Tisch erlaubt. Zwischen den Tischen muss ein Meter Abstand gehalten werden. Personal mit Gästekontakt muss Mundschutz tragen. Da die Lokale um 23 Uhr schließen müssen, stehen Discos und Nachtclubs weiter vor einer ungewissen Zukunft.

Neuigkeiten gab es auch für die in Österreich wichtige Hotellerie. Alle Beherbergungsbetriebe dürfen vom 29. Mai an wieder Gäste empfangen. Die Hotels waren Ende März per Regierungserlass geschlossen worden. Prognosen verdeutlichen bereits den drohenden Einbruch. Der Tourismusberater Ennemoser Consulting befürchtet ein Abrutschen der Übernachtungszahlen auf das Niveau der 1970er Jahre - von zuletzt 153 Millionen auf nur noch 89 Millionen in diesem Jahr. Ob auch deutsche Urlauber kommen dürfen, ist unklar. Noch verhindern das die strikten Reisebeschränkungen.

Gesundheitsminister Anschober warnte sicherheitshalber auch, es sei verfrüht zu glauben, die Krise sei vorbei: «Wir können jederzeit Stopp sagen.» Diese Warnung fehlt bei Pressekonferenzen der österreichischen Regierung derzeit nie. Um eine zweite Erkrankungswelle zu vermeiden, setzt Österreich seit Beginn der Krise auch auf die Erfahrungen anderer Staaten. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigt sich sehr am Rat von Ländern wie Südkorea, Singapur oder Israel interessiert.

Frankreich gab am Dienstag ebenfalls Lockerungen bekannt. Vom 11. Mai - also von übernächster Woche an - sollen die bisher obligatorischen Passierscheine wegfallen. Dann darf man auch ohne zwingenden Grund und ohne Berechtigungsschreiben wieder hinaus vor die Tür. Die Geschäfte dürfen wieder öffnen. Viele Grundfreiheiten bleiben jedoch eingeschränkt. Zudem wird im öffentlichen Nah- und Fernverkehr das Tragen von Schutzmasken Pflicht. Premierminister Édouard Philippe warnte auch, dass die Beschränkungen bei schlechter Entwicklung bleiben könnten. Frankreich zählt heute schon mehr als 23 000 Tote.

In Spanien legte Ministerpräsident Pedro Sánchez seinem Kabinett nach sechs Wochen einen Plan für die schrittweise Rückkehr zu einer «neuen Normalität» vor. In dem ebenfalls besonders schlimm betroffenen Land sollen die Lockerungen in verschiedenen Phasen und «asymmetrisch» erfolgen. Möglicherweise werden die Regeln in den verschiedenen Regionen zeitversetzt eingeführt - je nachdem, wie heftig eine Region betroffen ist. Die Bekanntgabe von Details verzögerte sich aber bis in den Abend. (dpa)


 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für ein kostenloses Mittagessen in Schulen und Kitas. Hintergrund der Umfrage war die Empfehlung eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung.

Das Ifo-Institut plädiert für die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Die Niederlande, Schweden und Finnland hätten das bereits beschlossen. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen bleibe damit stabil, so die Wirtschaftsforscher.

Mit einer langen Kolonne von Traktoren haben Tausende Landwirte in Berlin ihrem Ärger über die Ampel-Koalition Luft gemacht. Bei einer Protestkundgebung am Brandenburger Tor sprach auch DEHOGA-Präsident Guido Zöllick und verlangte die Rückkehr zu sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Es ist der erste Bürgerrat dieser Art und das Thema ist hochaktuell: Ernährung. Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder steht dabei an erster Stelle der Empfehlungen, die nun im Bundestag vorgestellt wurden.

Das Justizministerium hat einen Referentenentwurf für ein Bürokratieentlastungsgesetz vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Hotelmeldepflicht, die abgeschafft werden soll – allerdings nur für deutsche Staatsangehörige. Auch die Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege sollen verkürzt werden.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie bei gleichzeitig massiv steigenden Kosten stellt die Unternehmer vor größte Herausforderungen. Das geht aus einer Umfrage des Dehoga hervor.

Obwohl Finanzminister Lindner noch im letzten Jahr mehrfach seine Sympathie für eine dauerhafte Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie kundgetan hatte, will der Politiker heute von einer Senkung nichts mehr wissen. In der ARD-Sendung Maischberger schloss Lindner die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer jetzt deutlich aus.

Auch am Donnerstag haben Landwirte ihre Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung in vielen Regionen fortgesetzt. Unterstützung kommt auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. 

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.

Nach dem sogenannten Weihnachtsfrieden nimmt der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn Fahrt auf: Von Mittwoch bis Freitag will die Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr streiken.