Rhein-Zeitung zum DEHOGA-Zoff in Rheinland-Pfalz: „Wie der Dehoga Kritiker mundtot macht“

| Politik Politik

Die mediale Berichterstattung über die Auseinandersetzungen im DEHOGA Rheinland-Pfalz geht weiter. Jetzt berichtet die „Rhein-Zeitung“ unter der Überschrift: „Wie der Dehoga Kritiker mundtot macht“. In dem Artikel geht es auch um einen gerade einberufenen Sonder-Delegiertentag des Verbandes, hinter dem, laut Zeitung, eine „geschickte Taktik“ des Präsidenten stecken könnte.

Der Bericht in der Rhein-Zeitung zitiert den Hotelier Dirk Melsheimer aus Reil an der Mosel und spricht von dessen „demütigenden Erfahrungen“ mit dem DEHOGA in Rheinland-Pfalz, nachdem er diesen kritisiert hatte. Melsheimer berichtet von massiven Unterstellungen und Drohungen, die er als rufschädigend und existenzgefährdend empfand. Im August 2014 wurde Melsheimer schließlich wegen „unehrenhaftem Verhalten“, wegen, aus seiner Sicht abstrusen Vorwürfen, aus dem Verband ausgeschlossen.

Gleiches wiederfährt gerade dem Traben-Trarbacher Hotelier Matthias Ganter. Ganter lässt eine Entscheidung der letztjährigen Delegiertenversammlung des Landesverbandes gerichtlich überprüfen. Wegen einer Äußerung in einem Whats-App-Chat über das Gehalt des Präsidenten, wird auch Ganter gerade wegen „unehrenhaftem Verhalten“ aus dem Verband ausgeschlossen. Eine Sitzung des Großen Vorstandes des DEHOGA Rheinland-Pfalz, zu der der Verband in der nächsten Woche eingeladen hat, solle dies endgültig besiegeln, wie heute auch der Trierische Volksfreund berichtet. Der Hotelier hat angekündigt, gegen einen Ausschluss juristisch vorgehen zu wollen. (Tageskarte berichtete)

Um die juristische Auseinandersetzung, bei der eine Gruppe von Gastgebern die letztjährige Wahl von Gereon Haumann zum Präsidenten des Verbandes bis 2029 für nichtig erklären lassen will, könnte es auch bei einer Sonder-Delegiertenversammlung des Verbandes am 13. Mai gehen, mutmaßt die Rhein-Zeitung. Die von Haumann verschickte Tagesordnung, die auch der Tageskarte-Redaktion vorliegt, liest sich zunächst unspektakulär. Es soll über das vorgenannte Klageverfahren gegen den Verband gesprochen werden. Ferner stehen Berichte zum Ausschlussverfahren gegen Matthias Ganter und zum (abgelehnten, Anm. der Redaktion) Aufnahmebegehren des Favorite Parkhotels auf dem Programm. (Tageskarte berichtete)

Obwohl gar keine Abstimmungen auf dem Programm stehen, weist Präsident Haumann in seinem Anschreiben, das auch der Tageskarte-Redaktion vorliegt, darauf hin, dass die Versammlung unabhängig von der Anzahl der Delegierten beschlussfähig sei und das immer die einfache Mehrheit entscheide.

Dies könnte eine Formalie sein, doch zitiert nun die Rhein-Zeitung „langjährige Weggefährten“ von Haumann, die mutmaßen, der Präsident könnte bei der Veranstaltung zurücktreten, um sich sofort wieder wählen zu lassen – um damit möglicherweise die Klage der 20 Hoteliers gegen seine vorzeitige Amtszeitverlängerung überflüssig werden zu lassen.

Welche Sitten in dem Verband in Rheinland-Pfalz angeblich herrschen, macht der Artikel auch deutlich. Die Rhein-Zeitung schreibt, dass Haumann sein achtköpfiges Präsidium offenbar mit Verschwiegenheitserklärungen kontrolliere – und damit jede Debatte, jede Kritik und jede Transparenz unterdrücke.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der nächste GDL-Streik bei der Bahn startet schon an diesem Montag im Güterverkehr. Ab Dienstagfrüh trifft es auch Reisende und Pendler - und Fluggäste der Lufthansa.

Die EU will Verpackungsmüll den Kampf ansagen. Geplante neue Regeln werden etwa in Europas Supermärkten und Restaurants zu spüren sein. Deutsche Ziele allerdings sind zum Teil ambitionierter. Fragen und Antworten.

Heute startet die ITB in Berlin. Am Freitag beginnt die Internorga in Hamburg. Menschen aus über 180 Ländern kommen diese Woche nach Deutschland. Die aktuellen Streikankündigungen treffen zehntausende Gäste mit voller Wucht. Branchenvertreter bringt das auf die Zinne.

Der nächste Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird nach Darstellung der Deutschen Bahn «massive Auswirkungen» auf den Betrieb haben. Die CSU warf der Gewerkschaft in scharfen Worten einen Missbrauch des Streikrechts vor.

Die Regierung sieht fehlende Fachkräfte als zentrales Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nun treten Regelungen in Kraft, die mehr Nicht-EU-Bürger auf den Arbeitsmarkt locken sollen.

Das EU-Parlament hat grünes Licht für strengere Transparenzregeln für große Vermietungsplattformen wie Airbnb, Booking, Expedia oder TripAdvisor gegeben. Unter anderem sollen Städte so besser gegen illegale Angebote auf den Plattformen vorgehen können.

Reisewirtschaft und Tourismusbranche haben eine gemeinsame Position zum Entwurf der Europäischen Kommission zur Revision der Pauschalreiserichtlinie vorgelegt, die die Akteure im Deutschlandtourismus sowie im In- und Outboundtourismus in dieser Frage vereint.

Das neue Kompetenzzentrum „Grüne Transformation des Tourismus“ hat seine Arbeit aufgenommen. Das Kompetenzzentrum soll als Informationsknotenpunkt rund um die grüne Transformation Wissen teilen, Best Practices hervorheben und Innovationen fördern.

Eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeit fordert die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag in einem Antrag. Auch der DEHOGA fordert, dass Unternehmen und Mitarbeiter, im Rahmen einer wöchentlichen Höchstgrenze, die Möglichkeit bekommen, die Arbeitszeit flexibler auf die Wochentage zu verteilen.

Im Rahmen des Entwurfs zum vierten Bürokratieentlastungsgesetz erneuert der BTW noch einmal seine Forderung nach zielführendem Bürokratieabbau für die Unternehmen der Tourismuswirtschaft.