Sachsen-Anhalt: Wirtschaftsminister lobt "Stehaufmentalität" der Branche

| Politik Politik

Der Tourismus in Sachsen-Anhalt ist angesichts der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr stark eingebrochen. Die Beherbergungsbetriebe zählten 2020 etwa sechs Millionen Übernachtungen: Für die 5,97 Millionen Übernachtungen sorgten insgesamt rund 2,2 Millionen Gäste, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Beide Werte brachen den Angaben zufolge bedingt durch die Corona-Pandemie und die einhergehenden Lockdowns etwa um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr ein.

Besonders drastisch sei der Rückgang wegen der Corona-Auflagen mit einem Minus von 57 Prozent bei den ausländischen Gästen gewesen, teilte die Behörde mit. Die Beherbergungsbetriebe zählten lediglich 116 000 Ankünfte von Ausländern. Monatsweise betrachtet, erlebten die Betriebe im vergangenen Dezember mit 77 Prozent weniger Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahresmonat einen sehr starken Einbruch. Den höchsten Rückgang verzeichneten sie allerdings mit einem Minus von 84 Prozent bei den Übernachtungen im ersten Lockdown im April 2020.

«Angesichts der erheblichen Einschränkungen für die Tourismuswirtschaft über mehrere Monate hinweg sind fast sechs Millionen Übernachtungen noch ein beachtlicher Wert», sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) am Mittwoch. Besonders zwischen Pfingsten und dem Herbst hätten die Betriebe offensichtlich vom wachsenden Tourismus innerhalb Deutschlands profitiert. «Das belegt zum einen die Leistungsfähigkeit der Branche sowie die Attraktivität Sachsen-Anhalts als Reiseland», so Willingmann.

Der Minister glaubt, dass sich der Tourismus in Sachsen-Anhalt relativ schnell wieder erholen könne. «Eine wichtige Voraussetzung hierfür sind allerdings klare Perspektiven», betonte Willingmann. Ohne solche Perspektiven schwinde der Rückhalt für die aktuelle Corona-Politik. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Gewerkschaft NGG hat ihre Empfehlungen für die Tarifverhandlungen 2026 veröffentlicht und fordert Entgeltsteigerungen von 4 bis 6 Prozent sowie konkrete Verbesserungen für Auszubildende.

Wie der AfD begegnen? Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen. Das sorgt für scharfe Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Caroline von Kretschmann, Inhaberin des Luxushotels Europäischer Hof in Heidelberg, die im Präsidium der Familienunternehmer sitzt, bezieht deutlich Stellung – auch klar abweichend von der Verbandslinie.

Der Stadtrat von Kaiserslautern hat mehrheitlich die geplante Einführung einer Übernachtungssteuer abgelehnt. Die Steuer sollte ursprünglich ab dem 1. Januar 2026 auf Gästeübernachtungen erhoben werden.

Schleswig-Holsteins Gastronomie kämpft laut dem FDP-Fraktionschef mit steigenden Kosten. Er hofft auf Entlastungen durch weniger Bürokratie und niedrigere Mehrwertsteuer und fordert ein klares Signal.

Der Hotelverband Deutschland und der Handelsverband Deutschland warnen vor den Folgen einer geplanten EU-Regulierung, die das bedingungslose Rückerstattungsrecht auf händler-initiierte Kartenzahlungen ausweiten könnte.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat die Neufassung des Landesgaststättengesetzes beschlossen. Die Reform tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und führt zu grundlegenden Vereinfachungen für Gastgewerbebetriebe in Baden-Württemberg.

Das Verbot der Bettensteuer in Bayern bleibt bestehen. Das hat der Verfassungsgerichtshof entschieden. Die Staatsregierung freut sich - aber der Streit könnte bald an anderer Stelle weitergehen.

Weniger als jede zweite in Deutschland verkaufte Weinflasche stammt aus heimischer Produktion. Wie kann hiesiger Wein mehr ins Rampenlicht gerückt werden? Ein Treffen im Kloster Eberbach soll helfen.

Die Dorfkneipen in Brandenburg sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) angesichts existenzieller Probleme unterstützt werden - doch wann ist offen. Die CDU-Opposition dringt hingegen auf schnelle Hilfe.

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?