„Strandkorb on Tour“: Belastungen für Tourismus reduzieren

| Politik Politik

„Arbeitszeitgesetz, Pauschalreiserichtlinie, Datenschutzgrundverordnung -  Die Vorhaben der Politik, die großen Konzerne zu regulieren und die Verbraucher zu schützen, enden oft in einer unverhältnismäßigen Bürokratiebelastung für kleine und mittelständische Unternehmen der Tourismuswirtschaft,“ so BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel. Auf einer Veranstaltung am 12.6. rief er die Bundestagsabgeordneten zu Bürokratieentlastungen und „Better Legislation“ auf. „Nicht alles was für einen Großkonzern sinnvoll und machbar ist, ist es auch für einen kleinen Familienbetrieb“.

Mit der Premiere des Imagefilms „Strandkorb on Tour“ der Branchenkampagne „Auf Zukunft gebucht“ zeigt der Verband die Vielfalt der Tourismuswirtschaft und wirbt für die Anliegen der Branche.

 


Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes, forderte einen Abbau der bürokratischen Belastungen. „Statt permanent neuer Reglementierungen muss endlich eine Reform des lebensfremden Arbeitszeitgesetzes kommen. Dies und die steuerliche Gleichbehandlung für Speisen wäre ein Zukunftsprogramm für unsere Branche.“

Benedikt Esser, Präsident des RDA Internationalen Bustouristik Verbandes betonte die Notwendigkeit der Abschaffung der sogenannten Urlaubssteuer. „Wir fordern die Politik auf, das Thema nicht auszusitzen und auf das Urteil des Bundesfinanzhofs zu warten, sondern tätig zu werden. Auf dem Spiel steht das Wohlergehen zahlreicher mittelständischer Kleinunternehmen.“

Dr. Kay Lindemann, Leiter Konzernpolitik Lufthansa Group, appellierte an Bundesregierung und Bundestag, die Ankündigung im Koalitionsvertrag zur Reform der Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen zügig umzusetzen. „Fehlende Effizienz und hohe Kosten sind gravierende Standortnachteile für den Flugverkehr aus Deutschland und eine tägliche Belastung für unsere Passagiere. Verpasste Flüge und ein unverhältnismäßiger Zeitaufwand schaden nicht nur der Wirtschaft im Allgemeinen, sondern auch dem Tourismusstandort Deutschland. Unser Ziel sind Sicherheitskontrollen, die effektiver, wirtschaftlicher und kundenfreundlicher werden – ohne Absenkung des Sicherheitsniveaus.“

Als Vertreter der Bundesregierung nahm der Parlamentarische Staatssekretär und Tourismusbeauftragte Thomas Bareiß die Forderungen der Tourismuswirtschaft entgegen und betonte deren Bedeutung im Hinblick auf Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. „Die mittelständisch geprägte Tourismusbranche ist Jobmotor, wichtiger Ausbilder und trägt zum Wohlstand in Deutschland bei.  Der Wirtschaftsfaktor Tourismus verdient mehr Aufmerksamkeit und gute Rahmenbedingungen. Dafür will ich mich einsetzen.“ so der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Bareiß.

Über den Film: Mit dem Imagefilm will die Kampagne „Auf Zukunft gebucht – die Tourismuswirtschaft“ die Vielseitigkeit der Deutschen Tourismuswirtschaft emotional greifbar visualisieren. Der Kurzfilm zeigt, dass viele Dienstleister aus unterschiedlichen Teilbereichen unserer Branche zum Gelingen des individuellen Urlaubserlebnisses notwendig sind. Dabei macht der Film keinen Unterschied in der Wertigkeit der verschiedenen Fortbewegungsmittel, der unterschiedlichen Arten des Übernachtens, sich Entspannens, Informierens oder sich Vergnügens.

Über den BTW: Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft vertritt als Dachverband der deutschen Tourismuswirtschaft die gemeinsamen und übergreifenden Interessen dieser vielfältigen und starken Branche. Die Tourismuswirtschaft steht für rund 4 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland und beschäftigt 2,9 Millionen Menschen. Tourismus sorgt beispielsweise für rund 1,7 Millionen Arbeitsplätze in Hotellerie und Gastronomie, rund 350.000 im Sport-, Freizeit- und Kultursektor, mehr als 130.000 im Straßen- und Nahverkehrsbereich sowie rund 100.000 in Reisebüros und bei Reiseveranstaltern (Quelle: BMWi-Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“).

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer über Online-Plattformen als Essenslieferant, Taxifahrer oder Hausangestellter arbeitet, sollte mit neuen EU-Regeln mehr Rechte bekommen. Nun kommen sie erst einmal nicht. Auch die Bundesregierung hatte sich bei der Abstimmung enthalten.

Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten stimmen an diesem Freitag voraussichtlich über bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte von Online-Plattformen wie Liefer- und Fahrdiensten ab. Die Betroffenen sollen unter anderem besser gegen Scheinselbstständigkeit geschützt werden. 

Bundesagrarminister Cem Özdemir dringt seit Wochen auf konkrete Schritte zu einer dauerhaft gesicherten Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung. Jetzt nehmen Özdemirs Pläne für einen „Tierwohlcent“  konkrete Formen an: Ein Eckpunktepapier ist an die Ampelfraktionen verschickt worden.

Der Haushalt für das laufende Jahr hat die Ampel-Koalition an ihre Grenzen gebracht. Jetzt ist das Budget im Bundestag endlich beschlossen. Die Opposition meint: Sparen sieht anders aus.

Ab dem 1. Februar erhöht die Stadt Wiesbaden die Kurtaxe auf den Rekordwert von fünf Euro erhöht. Auch Geschäftsreisende müssen zahlen. Nun schlagen Hoteliers und Gastronomen Alarm.

Der Hamburger Musikclub Molotow kann vorerst bis Ende 2024 an seinem aktuellen Standort weiterbetrieben werden. Eigentlich soll anstelle des Musikclubs ein Hotel entstehen. Mehr als tausend Menschen hatten Ende letzten Jahres gegen die Pläne demonstriert.

Was bislang schon für unverpacktes Rindfleisch sowie verpacktes Fleisch aller Tierarten galt, ist jetzt auch generell für unverpacktes Fleisch vorgeschrieben. Noch gilt die Regelung nicht für die Gastronomie. Der DEHOGA setzt auf freiwillige Lösungen.

In rund 80 Städten kommen am Freitag erhebliche Einschränkungen auf Fahrgäste zu: Busse, U- und Straßenbahnen sollen an dem Tag dort meist ganztägig im Depot bleiben. Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck im Tarifstreit. Nur Bayern ist nicht betroffen.

Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium unterstützt Restaurants, Campingplätze und Hotels beim Ausbau oder der Erweiterung ihres touristischen Angebots. Rund acht Millionen Euro stehen im Haushaltsjahr 2024 bereit. Derr Dehoga freut sich über diese Entwicklung.

Die Bundesregierung diskutiert erneut die Einführung einer Tierwohlabgabe. Ein sogenannter „Tierwohlcent“ löse nicht die Probleme, sagt jetzt der DEHOGA Bundesverband. Originäre Aufgabe der Politik wäre es jetzt, die Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu verbessern.