Tanzen ohne Maske - Erste Clubs öffnen in Baden-Württemberg

| Politik Politik

Keine Maske mehr beim Tanzen: Was in einigen Clubs im Sommer durch ein Modellprojekt des Landes bereits erlaubt war, ist seit dem Wochenende auch in ganz Baden-Württemberg unter bestimmten Bedingungen wieder möglich. Club-Besucher haben unter anderem in Freiburg und Stuttgart wieder maskenlos auf den Tanzflächen gefeiert. Möglich ist dies nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga durch ein mit dem Gesundheitsministerium ausgearbeitetes Muster-Hygienekonzept. Allerdings brauchen alle Clubs für das maskenlose Tanzen eine Genehmigung des jeweiligen Gesundheitsamtes.

«Für die Clubs ist das wie ein Befreiungsschlag, denn es ist auch ein erster großer Schritt nach langer Zeit hin zum normalen Clubfeeling, zur Atmosphäre mit langen Schlangen, guter Musik, mit Tanzen und spannendem Booking», sagte Colyn Heinze aus dem Stuttgarter Club Kollektiv. Der Interessenverband vertritt Clubs und Veranstalter aus der Stadt und der Region.

Nach Angaben Heinzes hat etwa jedes zweite Mitglied die Chance genutzt und am Wochenende geöffnet. «Andere sind im Umbau, einige haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden und andere können mit der nach wie vor teilweise geltenden Kapazitätsbeschränkung ihre Laden nicht wirtschaftlich betreiben», sagte er weiter.

Eine wichtige Rolle bei den Auflagen spielt die Belüftung des jeweiligen Clubs. Betriebe, die mit ihrer Lüftungsanlage eine Frischluftzufuhr von mindestens 40 Kubikmetern pro Stunde und Person gewährleisten können, dürfen seit dem Wochenende unter Beachtung der 3G-Regel bei voller Kapazität öffnen und Tanzen ohne Masken erlauben. Als Testnachweis gelten nur höchstens 48 Stunden alte PCR-Tests. Bei weniger starken Lüftungsanlagen dürfen höchstens 70 Prozent der sonst zulässigen Gästezahl in den Club kommen - und nur, wenn die Besucher geimpft oder genesen sind. Clubs ohne Lüftungsanlagen müssen als Ersatz Luftreiniger einsetzen.

Mit den Lockerungen geht Baden-Württemberg weiter als andere Bundesländer. «Da sind wir weiter als die Party-Metropole Berlin und Hamburg», sagte der Sprecher der Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg, Simon Waldenspuhl, vor dem Wochenende. Dass die Regelung nicht an Inzidenzwerte gebunden sei, sei besonders wichtig.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Spitzen der Ampel-Koalition haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Einigung über den Bundeshaushalt für 2024 erzielt. Details sollen im Laufe des Tages bekanntgegeben werden, wie die dpa am Mittwochmorgen erfuhr

Die Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes: 62,7 Prozent der befragten Unternehmer geben an, dass sie die Steueranhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Neun von zehn Unternehmen planen Preissteigerungen.

Mobilität und Digitalisierung standen inhaltlich im Mittelpunkt des Parlamentarischen Abends der Tourismuswirtschaft: Die notwendigen Investitionen in die digitale und Verkehrsinfrastruktur müssten genauso wie in die Erforschung und Produktion von E-Fuels sichergestellt werden.

Paris mobilisiert vor den Olympischen Spielen im kommenden Sommer gegen Betrug und Abzocke in Hotels, Restaurants und Cafés. Dazu sollen 10.000 Betriebe überprüft werden, kündigte das Wirtschaftsministerium in Paris an.

Der Bundeshaushalt 2024 wird, aller Voraussicht nach, nicht mehr in diesem Jahr vom Parlament beschlossen. Damit laufen die sieben Prozent Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie automatisch aus. Alle Präsidenten der DEHOGA-Landesverbände und des Bundes richten in einem Offenen Brief einen Appell an Olaf Scholz, an der einheitlichen Besteuerung von Essen mit sieben Prozent festzuhalten.

Patientinnen und Patienten können sich unter bestimmten Voraussetzungen künftig telefonisch von ihrer Arztpraxis krankschreiben lassen. Die Regelung gilt ab sofort, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken mitteilte.

Nährwerte und Zusatzstoffe müssen vom 8. Dezember an auch auf Wein- und Sektflaschen zu finden sein - allerdings noch nicht sofort auf allen, wie es Winzer und Sekthersteller befürchtet hatten. In der EU-Verordnung gibt es eine Übergangsvorschrift.

Acht bis zehn Prozent mehr Geld empfiehlt die NGG ihren Tarifkommissionen als Forderung für die kommenden Tarifverhandlungen. Für die Beschäftigten im Gastgewerbe soll zudem ein monatlicher Lohn von mindestens 3.000 Euro anvisiert werden.

Die EU-Länder dürfen während einer Pandemie Reiseverbote in Hochrisikogebiete verhängen - ein solches Verbot müsse jedoch begründet sein und klare Vorschriften enthalten. Das teilten die Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) mit.

Größere Arbeitgeber mit mindestens 250 Beschäftigten sind bereits seit dem Sommer verpflichtet, interne Meldestellen für sog. „Whistleblower“ einzurichten und zu betreiben. Ab dem 1. Dezember stellt ein Verstoß gegen diese Pflicht eine Ordnungswidrigkeit dar, die ein Bußgeld bis zu 20.000 Euro nach sich ziehen kann.