Der neue, grüne Tourismusbeauftragte Dieter Janecek macht sich für eine komplette Abschaffung der Hotelmeldepflicht auf Papier stark. Eine aktuelle Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Union, in der es hieß, dass die Bundesregierung weiter Möglichkeiten für die vollständige Digitalisierung der Hotelmeldepflicht prüfe, hatte zuvor für Diskussionen und Kopfschütteln in der Hotellerie gesorgt. (Tageskarte berichtete zur Antwort der Bundesregierung)
Der neue Tourismusbeauftragte der Bundesregierung traf sich jetzt aber mit B&B-Chef Max Luscher und sagte danach bezüglich einer digitalen Hotelmeldepflicht: „Ich werde mich für eine einfache Lösung für die Beherbergungsbetriebe einsetzen!“ Unter einem Linkedin-Post von Romantik-Boss Thomas Edelkamp schrieb Janecek: „Die analoge Hotelmeldepflicht muss weg!“. Edelkamp hatte zuvor die Bundesregierung für ihre Antwort auf die Anfrage aus der Unionsfraktion kritisiert und sprach dabei von „Satire“.
Die Diskussion um die Digitalisierung der Hotelmeldepflicht läuft schon seit Jahrzehnten. Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverband Deutschland (IHA), hat sein erstes diesbezügliches Forderungsschreiben am 2. Mai 1997 an das Bundesministerium des Innern gerichtet, als Manfred Kanther (CDU) Bundesinnenminister war.
Seitdem ist einiges erreicht worden, doch wirklich überzeugend und praxistauglich sind die mit der Novelle des Bundesmeldegesetzes seit 2020 möglichen digitalen Verfahren des Hotel-Check-ins noch immer nicht.
In einem Blogpost brachte Luthe jetzt die Forderungen der Branche noch einmal auf den Punkt und erläuterte, was passieren muss, damit die Hotellerie endlich eine vernünftige, digitale Regelung bekomme
Dem pflichtet auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung bei und sagt: „Nach dem Bundesmeldegesetz sind in Deutschland alle Beherbergungsbetriebe dazu verpflichtet, für jeden Gast einen Meldeschein auszustellen. Diese Pflicht erzeugt für die Betriebe unnötigen bürokratischen Aufwand. Wir haben im Koalitionsvertrag vereinbart, diese analoge Meldepflicht soweit es geht abzuschaffen und das Verfahren zu digitalisieren. Digitalisierung ist auch eines der vier Kernthemen in der Nationalen Tourismusstrategie der Bundesregierung. Bereits im Jahr 2020 wurde für die Meldepflicht eine digitale Lösung eröffnet, bisher ist diese Lösung aber wenig praxistauglich. Ich werde mich für eine einfache Lösung für die Beherbergungsbetriebe einsetzen!“