Waldbrände stürzen Gastgewerbe in der Sächsischen Schweiz in die Krise

| Politik Politik

Cash statt Darlehen: Das Gastgewerbe in der von Waldbränden betroffenen Sächsischen Schweiz braucht nach Ansicht von Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) rasch Hilfe. «Wir müssen innerhalb der Regierung zusätzliche schnelle Hilfe besprechen. Man braucht keine Kredite, man braucht schnelle Liquidität», sagte Klepsch am Dienstagabend nach einem Treffen mit Vertretern der Industrie- und Handelskammer Dresden und des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Bad Schandau. Wichtig sei ein erleichterter Zugang zum Kurzarbeitergeld und dessen Aufstockung wie in der Pandemie.

Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Dresden, beschrieb die momentane Lage der Gastronomen und Hoteliers als prekär. Durch die Corona-Jahre, durch die Inflation und durch die drohende Energiekrise lägen nicht nur die Nerven blank, sondern auch die Liquidität sei nahezu erschöpft. «Jetzt im Sommer und im Herbst wird das Geld verdient, um durch den Winter zu kommen.» Man brauche auf jeden Fall eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes. «Ich hoffe, dass die Staatsregierung hier Mittel und Wege findet, diese Aufstockung auch vornehmen zu können.»

Nach Angaben von Wirtschaftsstaatsekretär Thomas Kralinski (SPD) will Sachsen bei der Unterstützung der betroffenen Unternehmer auch auf Instrumente aus der Corona-Pandemie zurückgreifen. Corona-Hilfen, wenn sie schon zurückgezahlt werden, sollten gestundet werden. Das bringe eine Entlastung. Für alles, was über bestehende Programme hinausgehe, benötige man zunächst eine richtige Datenbasis.

Die Tourismusbranche im Elbsandsteingebirge muss wegen der Waldbrände derzeit zahlreiche Stornierungen hinnehmen und befürchtet, dass dieser Effekt noch längere Zeit anhält. Deshalb ist die Sorge große, dass manche Unternehmen diese Phase nicht überstehen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern hat die Ausweitung der Steuer von Privat- auf Geschäftsreisende in Schwerin als Abzocke kritisiert. Die Bettensteuer – wie auch die Tourismusabgaben – würden Verbraucher und Betriebe durch höhere Preise und Bürokratie belasten.

Die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse von Geflüchteten aus der Ukraine gelten bis zum 4. März 2025. Darüber informierte das Bundesinnenministerium den DEHOGA Bundesverband und andere Wirtschaftsverbände.

Tübingen ist vorgeprescht: Kaffeebecher und andere Einwegverpackungen werden in der Uni-Stadt besteuert. Andere Kommunen wollen jetzt nachziehen. Doch es gibt noch ein rechtliches Problem. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus.

Praxen seien als «Verfolgungsbehörden der Arbeitgeberverbände denkbar ungeeignet», schimpft der Präsident des Kinderärzteverbandes. Er verlangt, Ärzte bei Attesten und Bescheinigungen zu entlasten.

Für die Zeit der Fußball-EM hat das Bundeskabinett eine sogenannte „Public-Viewing-Verordnung“ beschlossen. Sie ermöglicht den Kommunen, Ausnahmen von den geltenden Lärmschutzregeln zuzulassen. Vergleichbare Verordnungen hatte es bereits bei früheren Fußball-Welt- und Europameisterschaften gegeben.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich am 15. März im sogenannten Trilog-Verfahren auf eine Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation - PPWR) geeinigt. Der Umweltausschuss (ENVI) und das Plenum des Europäischen Parlamentes werden die Einigung voraussichtlich noch im April annehmen.

Einigung im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL: Insbesondere bei der 35-Stunden-Woche macht der Konzern weitgehende Zugeständnisse. Weitere Streiks sind damit vom Tisch.

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Wachstumschancengesetz zugestimmt und damit einen Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat vom 21. Februar 2024 bestätigt. Der DEHOGA stellt klar, dass aus Sicht des Verbandes die Inhalte des Wachstumschancengesetzes nicht ausreichen.

Arbeitgeber sollen die Bedingungen ihrer Arbeitsverträge nach dem Willen der Ampel-Koalition künftig nicht mehr in Papierform mit Unterschrift an künftige Mitarbeiter aushändigen müssen. Ein entsprechender Passus soll in den Gesetzentwurf zur Bürokratieentlastung eingefügt werden.

Vor dem Hintergrund des schwierigen Konjunkturumfelds und einer hartnäckigen Schwächephase des deutschen Mittelstandes mahnt die Arbeitsgemeinschaft (AG) Mittelstand​​​​​​​ von der Wirtschaftspolitik dringend Maßnahmen zur Stärkung der Wachstumskräfte an.