Facebook-Mutter Meta darf personenbezogene Daten nicht für Werbung benutzen

| Technologie Technologie

Schwere Schlappe für das Geschäftsmodell von Meta in Europa: Der Facebook-Konzern darf künftig nicht mehr personenbezogene Daten seiner Nutzer ungefragt für die Personalisierung der Werbung verwenden. Das entschied die zuständige irische Datenschutzbehörde DPC am Mittwoch. Gleichzeitig verhängte sie ein Bußgeld in Höhe von 390 Millionen Euro. Der Konzern habe mit seinen Plattformen Facebook und Instagram gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung verstoßen, teilte die DPC mit.

In beiden Fällen geht es um personalisierte Werbung und die Vorgehensweise, mit der Meta persönliche Daten von Anwenderinnen und Anwender sammelt und verarbeitet. Für den Facebook-Verstoß werden 210 Millionen Euro fällig, für Instagram 180 Millionen Euro.

Meta zeigte sich «enttäuscht» von der Entscheidung und kündigte Berufung an. Unternehmen seien in der Frage mit einer unklaren Rechtslage konfrontiert gewesen, hieß es in einer Reaktion des Konzerns. «Wir glauben zutiefst, dass unser Ansatz die EU-Datenschutzverordnung respektiert, (...) und haben vor, sowohl gegen den Inhalt der Entscheidungen als auch gegen die Strafen in Berufung zu gehen», so die Meta-Stellungnahme weiter.

Die irische Aufsichtsbehörde hatte sich lange Zeit damit zurückgehalten, nach Beschwerden von Facebook-Kunden und Datenschutzaktivisten gegen Facebook beziehungsweise Meta vorzugehen. Im Dezember überstimmte der Europäische Datenschutzausschuss die DPC und forderte die irische Behörde zu einem entschiedenen Vorgehen beim Internetriesen auf. 

Die DSGVO regelt seit 2018, unter welchen Bedingungen personenbezogene Daten genutzt werden dürfen. In manchen Fällen kann dies auch ohne eine explizite Zustimmung der Kunden erfolgen, wenn beispielsweise ein Online-Shop Daten an den Paketdienstleister übergibt.

Nach dem Inkrafttreten der DSGVO 2018 hatte Facebook (heute Meta Platforms) in seinen Nutzungsbedingungen das Ausspielen von persönlich zugeschnittener Werbung zum Teil des Dienstes erklärt, für den keine eigene Zustimmung notwendig sei. Diese Auslegung wurde nun kassiert. 

Die Behörde kam zu dem Schluss, dass das Unternehmen danach seine Nutzer gewissermaßen dazu drängte, bestimmte Bedingungen zu akzeptieren, da die Dienste für sie andernfalls nicht mehr nutzbar gewesen wären.

Die irische Behörde hält Meta außerdem dazu an, innerhalb von drei Monaten seine Praktiken bei der Datenverarbeitung zu ändern.

Der Datenschützer Max Schrems, der zu den Beschwerdeführern zählt, kritisierte die Vorgehensweise von Meta: «Anstatt eine Ja/Nein-Option für personalisierte Werbung zu haben, haben sie die Einwilligungsklausel einfach in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verschoben. Das ist nicht nur unfair, sondern eindeutig illegal.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Accor hat seine strategische Beteiligung an dailypoint erhöht. Die Mehrheit der Anteile bleibt beim Gründerteam. Kern der Zusammenarbeit ist die Integration zwischen der dailypoint-Plattform und der CRS-Technologie von D-EDGE.

Nachhaltigkeit, unterschiedliche Bedürfnisse von Teilnehmenden sowie die Zeit- und Kostenersparnis durch die Reduktion des Reisevolumens beflügeln den Trend zu Hybridveranstaltungen. Auch im Le Méridien Frankfurt steigt die Nachfrage.

Künstliche Intelligenz erlebt in der deutschen Wirtschaft einen spürbaren Schub. Inzwischen nutzen 15 Prozent der Unternehmen KI, vor einem Jahr waren es erst 9 Prozent. Gut zwei Drittel halten KI für die wichtigste Zukunftstechnologie.

Hotels und Restaurants wollen digitaler werden. Doch was ist die richtige Technologie für Gastgeber? Wo erhalten Hoteliers und Gastronomen Informationen zu den relevanten Anbietern? Die Antwort gibt das neue Vergleichsportal von Tageskarte. Hier können Nutzer die Lösungen direkt bewerten und selbst wichtige Erkenntnisse gewinnen.

Künstliche Intelligenz ist nicht länger eine fiktive Technologie aus Science-Fiction-Filmen; sie hat Einzug in die Gastronomie gehalten und verändert damit die Art und Weise, wie Restaurants operieren. Salomon FoodWorld hat dazu einen Leitfaden entwickelt.

Amazon, Meta und vier andere Tech-Riesen müssen in der EU künftig schärfere Regeln einhalten – Booking.com gehört nicht dazu. Die Unternehmen haben nun sechs Monate Zeit, um die Vorschriften umzusetzen.

Das NH Collection Nürnberg City digitalisiert seine Tiefgarage. Zum Einsatz kommt das digitale Parkraumsystem von Peter Park, das ohne Schranken und ohne Tickets funktioniert. Die Parkdauer wird automatisch berechnet.

In Deutschland steht PayPal nach wie vor unangefochten an der Spitze der meistgenutzten Zahlungsverfahren. Als Mitglied der eWallet-Systemfamilie hat es sich nicht nur als herausragender Pionier etabliert, sondern den deutschsprachigen Markt regelrecht erobert.

Geschäfts- und Freizeitflüge könnten nach Ansicht von Experten schon in wenigen Jahren klimaneutral möglich sein. Die E-Fliegerei sei heute da, wo vor zehn Jahren die E-Autos waren, erklärte Zukunftsforscher Morell Westermann.

Kryptowährungen sind mittlerweile den meisten Menschen ein Begriff. Mit dazu beigetragen haben auch die zahlreichen explosiven Kursentwicklungen. Viele Anleger konnten dadurch einiges an Geld verdienen. Auf den Kurshöhepunkt vieler Kryptowährungen folgten dann aber tiefe Einbrüche. Seither warten viele Investoren auf den nächsten Bullrun.