Sicherheitslücke: „Daten-Gate“ bei Lunchgate

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Auch in der Schweiz müssen Gäste im Restaurant ihre Daten angeben. Experten haben jetzt eine massive Sicherheitslücke in der Corona-Datenbank der Lösung des Anbieters Lunchgate entdeckt. Kontaktdaten von Restaurantbesuchern waren im Netz frei abrufbar, wie «IT Magazine» berichtet.

Die Forscher von Modzero kommentieren in einem Blog-Beitrag: „Lädt man sich die komplette Covid-19-Contact-Tracing-Datenbank herunter und korreliert sämtliche Datensätze, lassen sich über einen längeren Zeitraum möglicherweise Bewegungsprofile ganzer Gruppen erstellen.“

Hatten sich Gäste bei einem Restaurant oder einer Bar auf diese Art und Weise registriert, bekamen sie am Ende des Vorgangs eine Bestätigungsseite von Lunchgate angezeigt. Diese Seite hatte eine individuelle URL, die in der Adresszeile zu sehen war. Am Ende der URL fand sich eine ID-Nummer. Hierbei unterlief den Entwicklern der Webapp jedoch ein kapitaler Fehler.

Denn diese ID-Nummer wurde einfach fortlaufend vergeben. Man musste in der Adresszeile des Browsers nur eine kleinere ID-Nummer manuell einfügen und bekam nun die Bestätigungsseite mit den Kontaktdaten von früheren Gästen zu sehen. Mindestens der volle Name sowie die Telefonnummer von völligen Fremden waren nun einsehbar. Modzero zeigt in einem Video, wie sich die Sicherheitslücke ausnutzen ließ:
 

Ein bösartiger Akteur hätte diese Abfrage automatisieren und so zahlreiche persönliche Daten etwa für Phishing-Angriffe abgreifen können. Modzero hat Lunchgate vorab über die Sicherheitslücke informiert, diese sei am 3. Juli geschlossen worden, so Lunchgate gegenüber Golem. Laut dem Unternehmen gäbe es keine Hinweise darauf, dass die Lücke von jemand anderem als Modzero entdeckt und ausgenutzt worden wäre.

Darüber hinaus konnten die Experten Datensätze einsehen, die bereits 21 Tage alt waren, obwohl gesetztlich festgehalten ist, dass die Speicherung nur 14 Tage bestehen bleiben darf. Diesen Vorwurf weist Lunchgate zurück. Scheinbar ältere Einträge hätten sich auf Reservierungen bezogen, die in der Zukunft lagen, sodass noch keine 14 Tage seit dem Gaststättenbesuch vergangen gewesen sei. Modzero empfiehlt Restaurantbetreibern, doch lieber Stift und Papier zur Festhaltung der Kontaktdaten zu verwenden.


 

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