Ausflügler vor der Zugspitze ausgebremst

| Tourismus Tourismus

Im Zugspitzdorf Grainau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) haben mehrere hundert Menschen aus der Region gegen den massiven Ausflugsverkehr demonstriert. Unter dem Motto «Ausbremst is!» machten sie auf der Zufahrtstraße zum Eibsee und zur Zugspitz-Seilbahn am Samstagvormittag zwei Stunden lang ihrem Ärger über Staus, Gestank und den von Ausflüglern hinterlassenen Abfall Luft.

Mitinitiatorin Karina Winkler sagte: «Wir wollen eine Debatte anstoßen. Für die Lösung brauchen wir dann die Politik.» Das Ziel sei eine Verkehrswende mit weniger Autoverkehr. Zumindest sollten Autos schon in Garmisch-Partenkirchen geparkt werden und die Touristen dann mit Bus oder Bahn zum Eibsee und zur Talstation der Seilbahn gebracht werden.

Laut Polizei verhielten sich die Demonstranten vorbildlich und beachteten Abstands- und Hygieneregeln. Im starken Reiseverkehr sei es aber zu Störungen gekommen. «Wir haben nach Aufhebung der Sperrung für die Demonstration einen enormen Zulauf Richtung Eibsee gehabt.» Schon knapp eine Stunde später «mussten wir die Zufahrt wieder sperren; wie meistens an den schönen Tagen.» Der Parkplatz oben sei restlos belegt gewesen.

Eine erste «Ausbremst is!»-Aktion hatte es im Juli in Wallgau gegeben. In den bayerischen Sommerferien sind in Kochel, Murnau und Garmisch-Partenkirchen weitere Veranstaltungen geplant.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte am Samstag, Urlaub in Bayern sei 2020 die richtige Wahl: «Damit entdeckt man die Vielfalt und Schönheit Bayerns und unterstützt gleichzeitig die heimische Wirtschaft.» Im ersten Halbjahr und auch im Juli gab es nur halb so viele Gäste und Übernachtungen wie im Vorjahr. Aber «nach dem coronabedingt völligen Tiefpunkt im Frühjahr kommen jetzt wieder mehr Gäste nach Bayern», sagte Aiwanger: «Es geht wieder aufwärts, dem heimischen Tourismus jetzt die Treue halten!»

Dem Bayerischen Landesamt für Statistik zufolge kamen im Juni 92 Prozent der Gäste aus Deutschland. Urlaub und Ausflugsgeschehen in ländlichen Regionen erholen sich schneller als in den Städten. In München sind die Hotels zu nur 20 Prozent ausgelastet. Die Städte versuchen mit Aktionen wie «Sommer in der Stadt» Besucher anzusprechen. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Insgesamt stehen auf dem Messegelände 12.000 Parkplätze für die Besucher bereit. Es wird empfohlen, den Radiohinweisen zu folgen und das Leitsystem zu den 5.000 Zusatzparkplätzen am nahe gelegenen Olympischen Platz zu nutzen.

Für ihre vorab gebuchten Reisen haben die Bundesbürger im Touristikjahr 2022/23 insgesamt 79 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem Rekordwert im Vor-Corona-Jahr 2018/19 stiegen die Ausgaben um 14 Prozent.

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs: Die Buchungszahlen steigen, mehr Menschen als im vergangenen Jahr wollen trotz Belastungen durch die Inflation verreisen, ein Teil will mehr Geld für die schönsten Wochen des Jahres ausgeben.

Der Tourismus in Brandenburg hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Man blicke auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und rechnet auch für 2024 mit guten Zahlen.

Die Buchungen für die Sommerreisezeit laufen auf Hochtouren. Der Reisekonzern DER Touristik verzeichnet eine deutlich gestiegene Nachfrage.

Beim 12. Tag des barrierefreien Tourismus am 6. März 2024 erörtern unter anderem politische Entscheider, Vertreter der Betroffenenverbände, Wirtschaftsunternehmen und andere Organisationen verschiedene Aspekte rund um das Thema Inklusion auf Reisen.

Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt. Der Tourismusbeauftragte bemängelt jedoch fehlende Investitionen in die Zukunft. Der Dehoga-Präsident sieht das anders.

Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. Und die Beliebtheit von Flugreisen steigt auf einen Rekordwert.

Auch in diesem Jahr hat Accor die aktuellen Reise-Trends untersucht. Trotz Inflation und steigender Lebenshaltungskosten planen Reisende 2024 mehr Budget für ihre Reisen ein. Bei Deutschen steht vor allem der Heimaturlaub hoch im Kurs, gefolgt von Reisen nach Spanien, Italien und Österreich.

Saudi-Arabien hat von der Welt Tourismus Organisation (UNWTO) und dem World Travel & Tourism Council (WTTC) internationale Anerkennung für seine Leistung erhalten, bis 2023 mehr als 100 Millionen Touristen zu empfangen.