BTW-Studie: Deutsche weiter in Reiselaune

| Tourismus Tourismus

Die Menschen in Deutschland lassen sich einer Studie zufolge die Reiselaune nicht verderben. Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) verbrachten die Bundesbürger zwischen Januar und April gut 408 Millionen Tage auf Ausflügen und Reisen, das waren rund 5 Millionen Tage oder 1,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Im Gesamtjahr wird mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent gerechnet, wie aus Daten des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) auf Grundlage der GfK-Konsumklimabefragung hervorgeht.

«Die Reiselaune zeigt sich bislang resistent sowohl gegenüber den dunkler werdenden Konjunkturwolken als auch gegenüber diversen tourismuskritischen Stimmen im Zuge der Klimadebatte», sagte BTW-Präsident Michael Frenzel. Die Branche müsse und werde sich ihrer Klimaverantwortung stellen. «Dabei muss es aber um eine durchdachte politische Gesamtlösung gehen», mahnte Frenzel.

In den ersten Monaten des Jahres lagen demnach vor allem auf mehrtägige Trips im Trend. Auf Reisen mit Übernachtung verbrachten die Menschen insgesamt 4 Prozent mehr Tage, während die Tagesreisen seltener wurden (minus 3 Prozent). Städte- und Badereisen gewannen an Beliebtheit. Die Nachfrage nach Kreuzfahrten stieg weiter.

Die Tourismusbranche profitiert allerdings nicht von allen Aktivitäten. Nach Berechnungen der GfK-Konsumforscher lagen die Buchungsumsätze für das Sommergeschäft bis Ende Juni um zwei Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Ausgewertet die Daten von klassischen Reisebüros, Onlineportalen der Veranstalter und Internetportalen mit Pauschalreiseschwerpunkt. Der BTW-Tourismusindex wird zweimal im Jahr veröffentlicht.
 

Der Tourismusindex im Detail:

Bis Ende April 2019 waren die Deutschen über 408 Millionen Reisetage auf Ausflügen und längeren Reisen unterwegs. Das waren rund 5 Millionen Reisetage bzw. 1,2 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Tourismusindex zeigt zudem eine weiterhin positive Reisestimmung für das Gesamtjahr 2019, die Lust aufs Reisen bricht nicht ab: Auch im Juli lag der Tourismusindex mit einem Wert von 1,4 deutlich im positiven Bereich und nur leicht unter dem Niveau zum Jahreswechsel (1,7). Insgesamt ist auf Basis des Tourismusindex damit zu rechnen, dass die Deutschen in diesem Jahr rund 1,5 Prozent mehr Reisetage verbringen dürften.

Reisen mit Übernachtung legen zu, Tagesreisen nehmen leicht ab - Städte, Badereisen und Wellness lockten in den Wintermonaten

In den ersten Monaten des Jahres setzen die Deutschen verstärkt auf Erholung während mehrtägiger Reisen: Auf Reisen mit Übernachtung verbrachten die Deutschen insgesamt 4 Prozent mehr Tage, während die Tagesreisen leicht rückläufig waren (-3%).

Besonders beliebt waren dabei Städte- (+9 Prozent) und Badereisen (+4 Prozent), gern auch in Verbindung mit dem einen oder anderen Wellnessangebot. Ein Trend der sich fortsetzt sind Kreuzfahrten: 25 Prozent mehr Reisetage als im Vorjahr verbrachten die Deutschen bis April auf einem Kreuzfahrtschiff.

Etwas zögerlicher als 2018 waren die Deutschen bislang hingegen in Sachen Rundreisen
(-3 Prozent) und beim Sport-/Aktivurlaub insbesondere mit Blick auf den Wintersport (-4 Prozent). Die durchwachsenen Schneelagen der vergangenen Jahre haben dabei sicherlich zur Zurückhaltung beigetragen. Bei den Tagesreisen gingen unter anderem die Ausflüge zu Musik (-9 Prozent)- und Sportveranstaltungen (-4 Prozent) zurück, während kulturelle Angebote (+2 Prozent) mehr Ausflügler anzogen. Deutlich im Plus, wenn auch auf eher niedrigem Ausgangsniveau: Politische Aktivitäten (+17 Prozent).


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Menschen in Deutschland lassen sich von Konjunkturflaute oder Streiks die Reiselaune bislang nicht verderben. Die Branche präsentiert zum ITB-Auftakt teils Rekordzahlen.

Auf der Tourismusmesse ITB ist Künstliche Intelligenz ein Hauptthema. Denn so wie überall, wird sie auch im Reisesektor immer wichtiger - und beeinflusst, wie und wo künftig Urlaub gemacht wird.

Insgesamt stehen auf dem Messegelände 12.000 Parkplätze für die Besucher bereit. Es wird empfohlen, den Radiohinweisen zu folgen und das Leitsystem zu den 5.000 Zusatzparkplätzen am nahe gelegenen Olympischen Platz zu nutzen.

Für ihre vorab gebuchten Reisen haben die Bundesbürger im Touristikjahr 2022/23 insgesamt 79 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem Rekordwert im Vor-Corona-Jahr 2018/19 stiegen die Ausgaben um 14 Prozent.

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs: Die Buchungszahlen steigen, mehr Menschen als im vergangenen Jahr wollen trotz Belastungen durch die Inflation verreisen, ein Teil will mehr Geld für die schönsten Wochen des Jahres ausgeben.

Der Tourismus in Brandenburg hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Man blicke auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und rechnet auch für 2024 mit guten Zahlen.

Die Buchungen für die Sommerreisezeit laufen auf Hochtouren. Der Reisekonzern DER Touristik verzeichnet eine deutlich gestiegene Nachfrage.

Beim 12. Tag des barrierefreien Tourismus am 6. März 2024 erörtern unter anderem politische Entscheider, Vertreter der Betroffenenverbände, Wirtschaftsunternehmen und andere Organisationen verschiedene Aspekte rund um das Thema Inklusion auf Reisen.

Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt. Der Tourismusbeauftragte bemängelt jedoch fehlende Investitionen in die Zukunft. Der Dehoga-Präsident sieht das anders.

Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. Und die Beliebtheit von Flugreisen steigt auf einen Rekordwert.