Corona: Wo Geimpfte und Genesene ohne Auflagen einreisen dürfen

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Im internationalen Reiseverkehr deutet sich eine interessante Entwicklung an: Wer bereits gegen das Coronavirus geimpft ist oder eine Infektion nachweislich durchgestanden hat, darf wieder ohne Auflagen wie Testpflicht oder Quarantäne die Grenze überqueren. Während in der Europäischen Union (EU) noch über einen Impfpass für Reisende diskutiert wird, haben ein paar Länder und Reiseziele bereits Fakten geschaffen. Eine Übersicht:

- Madeira: Auf der beliebten Urlaubsinsel im Atlantik entfällt die Pflicht zur Vorlage eines negativen PCR-Tests für Reisende, die bereits vollständig geimpft sind. Die Impfbescheinigung muss laut Tourismusbüro in englischer Sprache vorliegen und wichtige Daten wie Name, Geburtsdatum, Art des Impfstoffs und Impfdatum enthalten. Die Testpflicht entfällt außerdem für Personen, die eine Corona-Infektion in den vergangenen 90 Tagen bereits durchgemacht haben und dies mit einer ärztlichen Bescheinigung belegen können. Alle anderen Besucher der Insel müssen weiterhin einen negativen PCR-Test vorlegen.

- Estland: Wer innerhalb der zurückliegenden sechs Monate gegen das Coronavirus geimpft wurde oder nachweislich von Covid-19 genesen ist, darf wieder ohne Einschränkung wie eine Testpflicht einreisen. Das sehen die aktuellen Einreisebestimmungen vor. In beiden Fällen sind ärztliche Nachweise vorzulegen, nachzulesen etwa in den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes (AA) für Estland.

- Polen: Im Nachbarland entfallen zehntägige Quarantänepflicht und Corona-Testpflicht unter anderem für Personen, die nachweislich gegen das Virus geimpft wurden. Um die Quarantäne ansonsten zu vermeiden, brauchen alle anderen Touristen einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, so das Auswärtige Amt.

- Rumänien: Auch in diesem Land wurde die Testpflicht unter anderem für Reisende aufgehoben, die nachweislich geimpft oder in den vergangenen 90 Tagen von Corona genesen sind. Die zweite Impfdosis muss laut AA mindestens 10 Tage vor Einreise nach Rumänien verabreicht worden sein. Bei überstandener Infektion müssen mindestens 14 Tage ab Testergebnis bis Einreise verstrichen sein.

- Georgien: Das Kaukasus-Land erlaubt die uneingeschränkte Einreise auf dem Luftweg für Personen, die vollständig gegen das Virus geimpft sind und einen Nachweis darüber haben. Bei einem Impfstoff, der zweimal gespritzt werden muss, sind beide Dosen nötig. Alle anderen benötigen einen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Ein weiterer Test ist dem AA zufolge nach Einreise nötig.

- Israel: Das Land am Mittelmeer kommt mit dem Impfen gut voran - und räumt Geimpften entsprechend wieder größere Freiheiten ein. Das gilt auch für Ausländer, die ins Land kommen wollen. Ausnahmen von der Test- und Quarantänepflicht bestehen laut Informationen des AA für Reisende, die nachweisen können, bereits geimpft worden oder bereits an Covid-19 erkrankt gewesen zu sein.

- Seychellen: In dem Inselstaat im Indischen Ozean entfällt zumindest die Quarantänepflicht für Reisende, die eine vollständige Impfung nachweisen können. Die Impfung muss zwei Wochen zurückliegen, heißt es in den Reisehinweisen des AA. Allerdings: Ein negativer PCR-Test nicht älter als 72 Stunden ist weiterhin vorzulegen.

Weitere Länder fordern mehr Freiheiten für Geimpfte

Griechenland ist zwar vorerst weiterhin nur mit negativem PCR-Testergebnis zu bereisen. Doch im Sommer will man die Einreise mit Test oder Impfung ermöglichen. Das stark vom Tourismus abhängige Land setzt sich sehr für den EU-Impfpass ein: «Die Personen, die geimpft sind, müssen frei reisen dürfen», forderte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis bereits vor Wochen. Spanien, Portugal und Malta haben Zustimmung signalisiert. Auch in Australien etwa könnte eine Impfpflicht für Einreisende kommen.

Wie steht es um Fliegen und um Kreuzfahrten?

Die australische Fluggesellschaft Qantas kündigte im November an, auf bestimmten Strecken nur noch Geimpfte mitzunehmen. Andere Airlines zeigten sich daraufhin irritiert. Der Luftverkehrsverband BDL machte daraufhin prompt deutlich, dass er davon nichts hält.

Unter den Kreuzfahrt-Reedereien gibt es bislang fast keinen Anbieter, der eine Impfpflicht plant, wie ein Überblick des Portals Cruisetricks.de zeigt. Darunter sind demnach die für deutsche Urlauber relevantesten Reedereien Aida Cruises, TUI Cruises, Hapag-Lloyd Cruises, MSC Cruises und Costa. Hier haben die angelaufenen Häfen letztlich aber wohl ein Wort mitzureden.


 

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