Dänemark macht Grenzen für deutsche Urlauber dicht

| Tourismus Tourismus

Dänemark schließt angesichts der hohen Zahl an Corona-Neuansteckungen seine Grenze für Urlauber aus Deutschland weitgehend. Das dänische Außenministerium gab am Donnerstag bekannt, dass Menschen aus Deutschland ab Samstag nur noch einreisen dürfen, wenn sie einen triftigen Grund haben. Urlaubsreisen in dem Land sind damit wieder bis auf wenige Ausnahmen passé. Ausgenommen sind etwa Deutsche, die ein Ferienhaus in Dänemark besitzen, wie Außenminister Jeppe Kofod am Donnerstag sagte. Wer sich im Land aufhalte, müsse aber nun nicht überhastet abreisen.

Ein triftiger Grund für die Einreise kann etwa gegeben sein, wenn ein Deutscher in Dänemark arbeitet oder seine Familie oder seinen Partner besuchen will.

Das gesamte Bundesland Schleswig-Holstein wird privilegiert behandelt: Solange die Infektionsrate unter 30 Neuinfektionen je
100 000 Einwohner in der vergangenen Woche bleibt, kann jede Person mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein weiter frei nach Dänemark einreisen. Sollte die Infektionsrate in Schleswig-Holstein über 30 steigen, sollen Einwohner auch künftig weiter – ohne besonderen Grund - mit einem negativen Corona-Test einreisen können. Laut Robert Koch-Institut hatte Schleswig-Holstein Stand Donnerstag 8.00 Uhr einen 7-Tage-Inzidenzwert von 23,6.

Die Landesregierung in Kiel war am Nachmittag vorab von Dänemarks Maßnahmen informiert worden. Außenminister Kofod habe Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) unterrichtet, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstagabend in Kiel. Günther habe sich für die schnelle Information bedankt. Dies sei ein Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen Kiel und Kopenhagen, sagte der Regierungssprecher.

Die dänischen Behörden raten von Reisen ins Ausland ab, wenn es dort binnen einer Woche mehr als 30 neue Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Die Maßnahme wird zurückgenommen, wenn der Wert wieder auf unter 20 fällt. Wer aus einem Land mit einem Wert über 30 nach Dänemark zurückkehrt, wird zur 14-tägigen Quarantäne aufgefordert. Die dänischen Quarantäneregeln gelten nun für alle europäischen Länder außer Norwegen, Griechenland und wenige Regionen in Schweden.

Am Donnerstag hatte auch in Dänemark die Zahl der Neuinfektionen ein Rekordhoch erreicht. Von Mittwoch auf Donnerstag wurden 760 neue Fälle registriert, wie das Staatliche Gesundheitsinstitut mitteilte. Virologen weisen aber darauf hin, dass die hohe Zahl nicht bedeuten muss, dass sich nun mehr Menschen infizieren als im Frühjahr, weil inzwischen auch sehr viel mehr getestet werde.

Die dänische Regierung hat angesichts der zunehmenden Neuinfektionen schärfere Maßnahmen im Land in Aussicht gestellt. «Die nächsten zwei bis drei Tage werden entscheidend sein», sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Donnerstag. Er werde sich strengeren Beschränkungen oder Regeln nicht in den Weg stellen.

Schon jetzt muss man in großen Teilen des öffentlichen Lebens in Dänemark einen Mundschutz tragen. Bei Versammlungen sind nicht mehr als 50 Personen zugelassen. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sage der Nachrichtenagentur Ritzau, die Dänen könnten sich darauf einstellen, dass die traditionellen Betriebsweihnachtsfeiern nicht stattfinden werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Spektakuläre 50 Meter Höhe, 36 geschlossene Gondeln, moderne weiße Optik und Full-LED-Beleuchtung: Ab sofort dreht sich das Riesenrad „Circle of Life“ wieder auf dem Eventplatz neben der Seebrücke im Ostseebad Heringsdorf. Bis Oktober 2024 wird es die Besucher täglich mit einzigartigen Ausblicken begeistern.

Radelnd unterwegs zwischen alten Fachwerkhäusern oder durch urwaldartige Rheinauen, Zweirad-Hopping zu urigen Hofläden oder mit der Picknickdecke auf dem Gepäckträger zu den idyllischen Queichwiesen – die Südpfalz lockt mit jeder Menge Gelegenheiten für aktive Urlaubsmomente. Erstmalig können Pedalritter im Frühsommer 2024 zwei Spargel- und Erdbeer-Touren erfahren oder am Aktionstag „Radel ins Museum“ Museen der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße entdecken.

Pinterest ist Anlaufstelle für Millionen von Nutzern, die nach Reiseinspiration suchen. Auf der Plattform werden eine Milliarde Suchanfragen zum Thema Reisen pro Jahr verzeichnet. Welche Anfrage rund im das Reisen besonders beliebt sind, hat Pinterest jetzt veröffentlicht.

Als Kreuzfahrt-Stadt wird Hamburg immer beliebter: 2023 gingen so viele Passagiere wie noch nie in der Hansestadt aufs Schiff. Der Schiffstourismus in der Hansestadt soll auch nachhaltiger werden.

Zehntausende Menschen haben am Samstag unter dem Motto «Die Kanaren haben eine Grenze» gegen Massentourismus demonstriert. Insgesamt 55 000 Demonstranten forderten eine Obergrenze der Zahl der Touristen oder etwa bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.

235 Vertreter der internationalen Reiseindustrie und 110 Medienvertreter aus 38 Ländern nehmen am 50. Germany Travel MartTM (GTM) der DZT in Chemnitz teil. Vom 21. Bis 23. April 2024 informieren sie sich beim GTM über die neuesten Trends, Entwicklungen und touristischen Produkte in Deutschland, lernen die Region kennen und verhandeln Geschäftsabschlüsse.

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.