Der große Ost-West Reisevergleich

| Tourismus Tourismus

Immer wieder neu flammen Ost-West-Vergleiche auf, vor allem was politische Präferenzen und die gesellschaftliche Entwicklung betrifft. Beim Thema Reise herrscht jedoch weitgehend Einigkeit. Dies ergibt eine Recherche von weg.de 30 Jahre nach dem Mauerfall. Das Reiseportal hat die Buchungen der vergangenen fünf Jahre sowie das Internet-Suchverhalten der vergangenen 15 Jahre in Ost und West analysiert.

Unterschiede bei Reisedauer und -preis

Während eine große Übereinstimmung bei den Reisezielen herrscht, gibt es einen klaren Unterschied bei der Reisedauer: Mit durchschnittlich 10,20 Tagen sind Westdeutsche im Vergleich länger unterwegs als Ostdeutsche mit durchschnittlich 8,76 Tagen. Interessant ist allerdings, dass Westdeutsche dabei im Schnitt nur 100 Euro mehr für ihre Reise ausgeben.

Urlaubsziele nahezu identisch

Bei der Auswahl des Reiseziels gibt es zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen kaum noch einen Unterschied, die Liste der meistgebuchten Destinationen ist nahezu identisch. Das Hauptreiseziel der Deutschen ist sowohl im Osten als auch im Westen Spanien. Dabei entfallen ganze 45 Prozent der Ostbuchungen und 47 Prozent der Westbuchungen auf Mallorca - das Lieblingsziel aller Deutschen. 

Doch auch bei Platz zwei bis fünf ist sich die deutsche Bevölkerung überregional einig. Auf Spanien folgen die Türkei, Griechenland, Ägypten und Italien als absolute Lieblingsreiseländer. Bei Platz sechs bis acht gibt es kleine Differenzen: Während es Bulgarien in Ostdeutschland auf den sechsten Platz schafft, reicht es in Westdeutschland nur zum achten Platz. Portugal und die Vereinigten Arabischen Emirate sind in Westdeutschland beliebter als im Osten. Bei Platz neun und zehn sind sich alle wieder einig, hier landen Thailand und die Dominikanische Republik. 

Trends - Die USA sind eindeutiger Verlierer

Bei der Analyse der deutsch-deutschen Internetsuchen nach Reisezielen der vergangenen 15 Jahre werden einige Unterschiede zwischen Ost und West ersichtlich. Während die Top-Aufsteiger bei den Urlaubsdestinationen im Westen Griechenland (vor allem Kreta), Mallorca, die Niederlande und die Türkei sind, geht der Trend im Osten hin zu Ägypten, Polen, der Türkei, Griechenland und Gran Canaria. Die gesamtdeutschen Aufsteiger sind somit Ägypten, die Türkei und Griechenland. Der eindeutige Verlierer im Osten wie im Westen sind die USA. Weitere Absteiger im Westen sind Rumänien, Polen, Bulgarien und Portugal, während es bei den Ostdeutschen die Niederlande, Ungarn, Spanien und Bulgarien sowie Kroatien sind.

Regionale Unterschiede bei Wochenendtrips:

Während es bei den Reisezielen für einen längeren Urlaub keine großen Unterschiede gibt, unterscheiden sich die Ziele bei Kurzreisen wie zum Beispiel Wochenendtrips deutlicher. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Ost-West-Thema, sondern um ein prinzipiell regionales. Es ist nicht verwunderlich, dass ein Münchner im Vergleich zum Hamburger übers Wochenende eher nach Österreich fährt, jedoch wenige Bayern mal kurz nach Dänemark reisen. Auch ob sich eher die Niederlande oder Polen für einen Kurztrip lohnen, hängt selbstverständlich mit dem Wohnort zusammen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der jährliche Trendreport „Unpack ’26: The Trends in Travel“ der Expedia Group wurde veröffentlicht. Die Studie, die auf internen Daten und einer weltweiten Befragung von 24.000 Reisenden basiert, liefert Einblicke in das künftige Reiseverhalten und identifiziert relevante Trends.

Erstmals seit 20 Jahren ist der Reisepass der Vereinigten Staaten nicht mehr unter den zehn mächtigsten Pässen der Welt. Im aktuellen Henley Passport Index fällt der US-Pass auf den 12. Platz und teilt sich diesen mit Malaysia.

Nach mehr als viereinhalb Jahren sind die Sanierungsarbeiten im Innenhof des berühmten Dresdner Zwingers offiziell beendet. Damit steht das bedeutende barocke Gartenensemble Besuchern wieder als Ganzes offen. 

Die Stadt Palma de Mallorca verschärft die Regeln für den Tourismus. Die Verwaltung der größten Stadt auf Mallorca plant ein umfassendes Verbot für neue Ferienwohnungen sowie für neue Hostels.

Eine TUI-Studie beleuchtet die Rolle der pflanzlichen Ernährung bei der Urlaubsplanung von Vegetariern und Veganern in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass das kulinarische Angebot für diese Zielgruppe einen besonders hohen Stellenwert einnimmt.

Nur 45 Autominuten von der Hauptstadt entfernt entsteht ein neues, nachhaltiges Ferienresort im skandinavischen Stil. Die 45 Ferienimmobilien bieten Wohnflächen zwischen 75 und 98 Quadratmetern. Die Nähe zu Berlin und die Erreichbarkeit des Flughafens BER sollen Touristen locken.

Die Deutschen träumen von Reisen, die große Erlebnisse und Tiefgang versprechen, zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Reiseträume“ von HolidayCheck. Obwohl es um absolute Sehnsuchtsziele – losgelöst von Budget, Zeit oder Sicherheitsaspekten – ging, landet überraschenderweise das eigene Land auf dem ersten Platz der Bucket List.

Die österreichische Tourismusbranche blickt mit verhaltenem Optimismus auf die kommende Wintersaison 2025/26. Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zeigt eine aktuelle Studie ein stabiles Nachfrageniveau.

Der Deutsche Reiseverband blickt optimistisch auf die kommende Wintersaison 2025/26. Fernreisen und Kreuzfahrten erleben derzeit einen signifikanten Zuwachs. Insgesamt liegt das Umsatzwachstum für den Winter nach Buchungsstand Ende August bei neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für Gen Z und Millennials sind Geschäftsreisen laut einer Umfrage weit mehr als eine berufliche Anforderung; sie stellen vielmehr eine Gelegenheit zur Aufwertung des Lebensstils dar. Und dafür sind sie auch bereit zu zahlen.