Die dunkelsten Urlaubsorte der Welt

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Nicht alle Urlauber liegen gerne unter Palmen oder erklimmen steile Berge. Während der Katastrophentourismus Reisen bezeichnet, die die Schaulust nach einem Katastrophenfall bedienen, gibt es auch eine modernere Variante, die auch Konzentrationslager und Kriegsschauplätze umfasst: Dark Tourism. Ganz neu ist aber auch diese Art des Reisens nicht. So bezeichnete schon der Begriff „Schlachtenbummler“ ursprünglich Zivilisten, die aus Neugier an die Front fahren.  

In der heutigen Zeit geht es beim Dark Tourism aber kaum noch um aktuelle Kriegsschauplätze, sondern mehr um die Vergangenheit. Und in der Grafschaft Lancashire im Nordwesten Englands gibt es an der Universität sogar ein eigenes Institut dafür. Dark Tourism sei der akademische Begriff für Stätten, die an Katastrophen und Gräueltaten erinnern, so der Leiter des Instituts. Der gemeinsame Nenner dieser Stätten sei der Tod von Menschen in unnatürlichen Situationen. Dieses Phänomen werde von Jahr zu Jahr populärer. Es gebe jedoch jede Menge ethischer Fragen zum Thema sowie die Angst vor einer gewissen Kommerzialisierung der Reiseziele. Das hat tourism-review.com aber nicht davon abgehalten, nun die „beliebtesten“ Orte für dunklen Tourismus zusammenzustellen:

Konzentrationslager Auschwitz, Oświęcim, Polen
 

Auschwitz war während des 2. Weltkrieges eines der größten deutschen Konzentrationslager. Menschen aus ganz Europa wurden dorthin deportiert und millionenfach ermordet. Etwa 90 Prozent davon waren Juden. In der heutigen Zeit ist das Lager eines der bekanntesten Reiseziele des dunklen Tourismus.

Ein weiteres bekanntes Reiseziel des Dark Tourism ist Tschernobyl in der Nähe der ukrainischen Stadt Prypjat. 1986 zerstörte dort eine Explosion den Reaktor 4 und verursachte eine Nuklearkatastrophe, die als erstes Ereignis in die höchste Kategorie eingeordnet wurde. Zum Vergleich zwischen den Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima hat die Welt vor einigen Jahren bereits ein Interview geführt. Nach der Explosion in Tschernobyl wurde ein 30 Kilometer großer Sperrbezirk um das Werk herum geschaffen, in dem Reiseveranstalter nun geführte Touren anbieten. 

Als im Jahr 79 nach Christus der Vulkan Vesuv ausbrach, verschüttete er dabei die gesamte antike Stadt Pompeji, die unter der Vulkanasche weitestgehend konserviert blieb. Durch die Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert kehrte die Stadt als zentrales Objekt der Archäologie ins Bewusstsein der Welt zurück. In der heutigen Zeit bestaunen Touristen die Ruinen und versteinerten Körper. 

Nach den Tests im Bikini-Atoll während des 2. Weltkriegs war das eigentliche Ziel der USA Japan, was zu den Angriffen auf Hiroshima und Nagasaki führte. In beiden Städten kamen infolge der Bombenabwürfe bis zu 220.000 Menschen ums Leben. Eines der damals ausgebrannten Gebäude beherbergt heute das Friedensdenkmal in Hiroshima, das auch als Atombombenkuppel bekannt ist.

Eines der bekanntesten Reiseziele für den dunklen Tourismus befindet sich in New York. Seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 wurden viele Museen und Denkmäler errichtet. So auch die Stätte am Ground Zero, die an die rund 3.000 Todesopfer der Anschläge erinnert. Es befindet sich direkt auf dem Gelände des zerstörten World Trade Centers und wurde 2014 offiziell eröffnet. 

Die Killing Fields beschreiben mehr als 300 Stätten in Kambodscha, an denen zwischen 1975 und 1976 bei politisch motivierten Massenmorden schätzungsweise mehr als 100.000 Menschen durch die Roten Khmer ermordet wurden. Eines der bekanntesten Killing Fields ist Choeung Ek. In dem ehemaligen Obstgarten südlich der Hauptstadt wurden etwa 17.000 Menschen exekutiert. In der Gedenkstätte gibt es ein Gebäude, das mit mehr als 5.000 menschlichen Schädeln gefüllt ist. 

Das Bikini-Atoll ist eine Inselkette im Pazifik, die zu den Marshallinseln gehört. Das Atoll wurde vor allem als Schauplatz vieler US-Kernwaffentests bekannt. Die beiden größeren Inseln der Kette waren bis 1946 besiedelt. Seitdem sind die Inseln weitestgehend unbewohnt. Reisende können heute noch zu zwei erbeuteten japanischen Schiffe hinabtauchen, die als Wracks vorhanden sind. 


 

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