Bernstein-Resort: Gericht stoppt Abriss

| Tourismus Tourismus

Das Verwaltungsgericht Greifswald hat vorerst Abrissarbeiten auf der Halbinsel Pütnitz bei Ribnitz-Damgarten für das dort geplante Bernstein-Ferienresort gestoppt. Eine Zwischenverfügung untersagt den Abbruch von 63 Gebäuden und Anlagen des ehemaligen Militärflughafens Pütnitz bis zur Entscheidung eines Eilverfahrens. Zur Begründung erklärte das Gericht unter anderem, «dass potentielle Winterquartiere von Fledermäusen irreversibel zerstört werden könnten».

Der Verein für Landschaftsgestaltung und Artenschutz in MV (VLAMV) hatte bei dem Gericht einen entsprechenden Antrag gestellt. Das Areal sei einer der bedeutendsten Fledermaus-Hotspots in Mecklenburg-Vorpommern, auf dem zwölf Fledermausarten nachgewiesen worden seien. Dennoch habe es vor der Genehmigung zum Abriss der Gebäude keine Untersuchung etwaiger Winterquartiere gegeben.

Stattdessen sollten die Tiere unmittelbar vor dem Abriss umgesetzt werden. «Diese Maßnahme ist jedoch nicht geeignet, da die Entnahme der Tiere aus Spalten regelmäßig mit Verletzungen oder Tötungen einhergeht und somit gegen den Artenschutz verstößt», kritisierte der Verein.

VLAMV und die Bürgerinitiative «Kein Massentourismus auf Pütnitz», der sich schon länger gegen das touristische Großprojekt stemmt, begrüßten in einem gemeinsamen Statement die Entscheidung.

Touristisches Großprojekt

Die Halbinsel Pütnitz liegt auf einer Landzunge direkt am Saaler Bodden. Das Areal wurde seit 1935 als Militärflughafen genutzt. Der Name Bernstein bezieht sich auf die Verbindung der Region zum Bernsteinhandwerk. Bei dem Projekt geht es um eine 250 Hektar große Fläche auf Pütnitz und um Gesamtinvestitionen von etwa 350 Millionen Euro. 

Die Stadt Ribnitz-Damgarten ist Eigentümerin der Fläche. Hauptinvestor ist der Freizeitpark-Betreiber Center Parcs. Zudem will die Supreme GmbH (Rostock) eine Sport- und Erlebniswelt («Pangea Island») entstehen lassen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.

Nach elf Jahren soll die Marienschlucht am Bodensee im kommenden Frühjahr wieder öffnen. Die Touristenattraktion wird am 28. März bei einem «Tag der offenen Schlucht» erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Neue Zahlen zum Flugsommer 2025: Während die internationalen Passagierzahlen steigen, setzen die Inlandsflüge ihren Rückgang fort. Das beliebteste europäische Reiseziel verzeichnet leichte Zuwächse gegenüber dem Vor-Corona-Niveau, während andere Mittelmeerstaaten starke Sprünge machen.

Der internationale Tourismus verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 ein robustes Wachstum mit über 1,1 Milliarden internationalen Ankünften. Die aktuelle Analyse der UN Tourismus zeigt eine weiterhin starke Reisenachfrage trotz anhaltender Inflation und geopolitischer Spannungen. Insbesondere Regionen in Afrika und Asien meldeten signifikante Zuwächse.

Übernachtungsrekorde in Österreich zeigen eine positive Entwicklung hin zur Ganzjahresdestination. Gleichzeitig stehen die Betriebe aufgrund steigender Kosten und geringer Margen wirtschaftlich unter Druck.

Knapp 2.000 Veranstaltungen, mehr als zwei Millionen Gäste: Ein Jahr lang war Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Kulturstaatsminister Weimer lobt eine kreative Aufbruchstimmung in der Stadt.