Erstmals mehr als 100 Millionen Übernachtungen in Bayern

| Tourismus Tourismus

Trotz schwächerer Weltkonjunktur strömen immer mehr Touristen nach Bayern: Im vergangenen Jahr kamen erstmals mehr als 40 Millionen Gäste nach Bayern, die Zahl der Übernachtungen überschritt ebenfalls zum ersten Mal die Marke von 100 Millionen. Das sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag in München. «Die Branche boomt, die Branche glänzt.»

Drei Viertel der Gäste kamen aus Deutschland, ein Viertel sind ausländische Touristen. Auf den ersten drei Plätzen der nahezu gleichauf liegen Österreicher, US-Bürger und Niederländer, von denen jeweils eine knappe Million den Weg nach Bayern fand.

Allerdings gibt es innerhalb Bayerns ein großes regionales Ungleichgewicht: Fast die Hälfte der Gäste - knapp 19 Millionen - besuchten München und Oberbayern. Die übrigen sechs Regierungsbezirke teilten sich den Rest, an Nummer zwei Schwaben mit sechs Millionen Gästen. Das liegt daran, dass Schloss Neuschwanstein als eines der international bekanntesten deutschen Reiseziele in Schwaben liegt. Städtetourismus ist nach wie vor im Trend: Nicht nur in München, auch in Bamberg, Regensburg und Passau wurden deutlich mehr Touristen gezählt.

In vielen ländlichen Regionen dagegen waren die Gästezahlen sogar rückläufig, so in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, im niederbayerischen Bad Griesbach oder in Lindau am Bodensee. Dementsprechend profitieren viele Landgasthöfe auch nicht von der Entwicklung: «Die Verlierer sind die Wirtshäuser», stellte Angela Inselkammer fest, die Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga in Bayern. Das Bruttoeinkommen vieler traditioneller Wirte «sinkt permanent», wie die Dehoga-Chefin klagte.

Wirtschaftsminister Aiwanger will dem nicht tatenlos zusehen. Der Freie Wähler-Chef forderte eine Steuersenkung für Hotels und Gaststätten: Schnellimbisse müssten nur sieben Prozent Umsatzsteuer zahlen, Wirtshäuser dagegen 19 Prozent, kritisierte Aiwanger. Er forderte den Bund auf, die Steuersätze anzugleichen: «Sieben Prozent für alle.»

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. Und die Beliebtheit von Flugreisen steigt auf einen Rekordwert.

Auch in diesem Jahr hat Accor die aktuellen Reise-Trends untersucht. Trotz Inflation und steigender Lebenshaltungskosten planen Reisende 2024 mehr Budget für ihre Reisen ein. Bei Deutschen steht vor allem der Heimaturlaub hoch im Kurs, gefolgt von Reisen nach Spanien, Italien und Österreich.

Saudi-Arabien hat von der Welt Tourismus Organisation (UNWTO) und dem World Travel & Tourism Council (WTTC) internationale Anerkennung für seine Leistung erhalten, bis 2023 mehr als 100 Millionen Touristen zu empfangen.

Der Reisehunger der Deutschen ist nach den Pandemiejahren zurück: Dies zeigt sich in einer repräsentativen Umfrage, die das Bonusprogramm Payback im Vorfeld der ITB in Berlin unter Kundinnen und Kunden durchgeführt hat.

Internationale Auslandsreisen erzielten in 2023 mit zweistelligen Wachstumsraten im Vergleich zu 2022 erneut einen großen Schritt in Richtung Auslandsreisevolumen von 2019. Strand- und Städtereisen sind mit je einem Drittel Marktanteil die beiden Haupturlaubsarten. Auf Rang drei folgen Rundreisen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sieht den Incoming-Tourismus auf einem nachhaltigen Wachstumskurs. Deutschland hat gute Chancen, 2024 wieder an die Ergebnisse des Jahres 2019 anzuknüpfen. Dazu tragen auch touristisch attraktive Events, wie die UEFA Euro 2024, und Kultur-Highlights bei.

Manchmal kommt es auf jeden Zentimeter an: Für einen erholsamen Urlaub sollte jeder Gast im Hotelbett schon mehr Platz haben als 70 Zentimeter. Dieser Überzeugung ist zumindest das Amtsgericht Hannover, wie aus einem aktuellen Urteil hervorgeht.

Fälle von Brechdurchfall an Bord eines Kreuzfahrtschiffs lassen auf Mauritius die Alarmglocken klingeln - denn die Cholera breitet sich im südlichen Afrika aus. Nun müssen die Passagiere Geduld zeigen.

Ägypten will ein riesiges neues Tourismuszentrum an seiner Mittelmeerküste bauen. Bei dem Projekt in der Region Ras Al-Hikma, 350 Kilometer nordwestlich von Kairo, sollen mehr als 170 Millionen Quadratmeter an Hotel-, Wohn-, Freizeit- und Geschäftsflächen entstehen.

Reisen nach Hamburg sind weiter stark gefragt. 15,9 Mio. Übernachtungen zählten die Betriebe der Hamburger Tourismusbranche im Jahr 2023 – und damit so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 8,4 Prozent.