Frankreich lockert in kleinen Schritten - Restaurants und Bars bleiben geschlossen

| Tourismus Tourismus

Frankreich hat die Einschränkungen im Grenzverkehr mit den europäischen Nachbarn noch bis mindestens 15. Juni verlängert. Das Land will zwar ab kommenden Montag die strengen Ausgangsbeschränkungen lockern - die Bewegungsfreiheit der Menschen bleibt aber weiter stark eingeschränkt. «Dies ist eine neue Etappe im Kampf gegen die Epidemie, es ist eine gute Nachricht für Frankreich, für das französische Volk», sagte Frankreichs Premier Édouard Philippe am Donnerstag nach einer Regierungssitzung unter Vorsitz von Präsident Emmanuel Macron mit Blick auf die Lockerungen. Seit fast zwei Monaten gelten im Land strenge Ausgangsbeschränkungen.

Mit Spannung war auf die Rede des Premiers gewartet worden. Zwar hatte Macron das Datum des 11. Mai für die erste Phase der Lockerungen bereits vor einigen Wochen angekündigt - eine Entscheidung sollte aber erst kurzfristig je nach Lage im Land fallen. Künftig sind die Départements je nach Verbreitung des Virus in grüne und rote Zonen eingeteilt werden. In den roten Départements ist das Virus noch besonders aktiv. Besonders ernst sei die Situation weiter im französischen Überseegebiet Mayotte, im Großraum Paris und in der an Deutschland grenzenden Region Grand Est, so der Premier. In Mayotte werde daher die erste Phase der Lockerungen verzögert.

Innenminister Christophe Castaner kündigte an, dass es bis 15. Juni an den Grenzen zu den Staaten des Schengen-Raums und zu Großbritannien weiter bestimmte Reisevorgaben geben werde. Eine zweiwöchige Quarantäne bei Einreise nach Frankreich gebe es für EU-Bürger aktuell nicht - auch wenn diese möglich sei, so Castaner. Die Grenze zu Nicht-EU-Ländern bleibt bis auf weiteres geschlossen. Deutschland selbst hat an seinen Außengrenzen die Einreise weitgehend eingeschränkt. Die Grenzkontrollen waren erstmals Mitte März angeordnet und dann verlängert worden. Jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Politikerinnen und Politiker in Frankreich und Deutschland haben immer wieder eine Grenzöffnung gefordert.

In Frankreich dürfen die die Menschen zwar ab kommenden Montag nun ohne Passierschein das Haus verlassen, allerdings dürfen sie sich nicht mehr als 100 Kilometer Luftlinie von ihrem Wohnort entfernen. Ausgenommen sind etwa Dienstreisen und familiäre Notfälle. Dafür brauchen die Menschen dann wieder einen Passierschein. Schrittweise sollen nun auch Krippen und Schulen wieder öffnen - allerdings noch nicht für alle Jahrgänge. Wegen der Abstands- und Hygieneregeln kann oftmals auch nur eine begrenzte Kapazität angeboten werden und Eltern mit systemerhaltenden Berufen werden Vorrang haben.

In der schwer vom Virus getroffenen Hauptstadt Paris sollen ab Montag besonders strenge Regeln gelten - vor allem mit Blick auf den Nahverkehr. Wer zu Stoßzeiten die Metro nutzen möchte, braucht einen entsprechenden Nachweis von seinem Arbeitgeber. Schutzmasken sind in allen öffentlichen Verkehrsmitteln im ganzen Land Pflicht. Ziel sei es, in der Hauptstadt die Fahrgastzahlen auf ein Bruchteil zu senken bei einem Angebot von 75 Prozent der Metros, Züge oder Busse. Die Menschen sollen mehrheitlich weiter von zu Hause aus arbeiten. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in der Pariser Region sinke, bleibe aber höher als erhofft, sagte Premier Philippe.

Geschäfte - außer Restaurants und Bars - sollen ab Montag ebenfalls wieder öffnen können. Allerdings müssen sie strenge Hygieneregeln einhalten. Eine Maskenpflicht gilt seitens der Regierung nicht, Läden können aber entscheiden, nur Menschen mit Maske in ihr Geschäft zu lassen. Für die Öffnung großer Einkaufszentren gelten Sonderregelungen. Strände können auf Antrag der Präfekten öffnen - eigentlich sei die allgemeine Regel aber eine Schließung bis Anfang Juni.

In drei Wochen soll dann ein zweiter Lockerungsschritt möglich sein, sofern es die gesundheitliche Situation im Land zulässt. Hier könnten die grünen Départements dann schneller größere Fortschritte machen als die roten. In Frankreich gelten seit dem 17. März strenge Ausgangsbeschränkungen - nur aus triftigem Grund dürfen die Menschen das Haus verlassen. Sport und Spaziergänge sind örtlich und zeitlich begrenzt.

Das Land ist schwer von der Coronavirus-Krise getroffen. Bis Donnerstagabend wurden fast 26 000 Todesfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 registriert. Die Zahl der Patienten auf Intensivstationen ist aber seit mehreren Wochen rückläufig. Am Donnerstag vermeldeten Gesundheitsbehörden erstmals seit März, dass landesweit weniger als 3000 Menschen in Intensivstationen behandelt werden müssten.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Europa-Park wird seine neue Achterbahn «Voltron Nevera» am 26. April eröffnen. «Der Ansturm wird natürlich extrem sein», sagte Parkchef Roland Mack am Donnerstag im südbadischen Rust. Deutschlands größter Freizeitpark wird an diesem Samstag seine Tore zur Sommersaison öffnen. 

Die rheinland-pfälzische Tourismusbranche blickt sehr optimistisch auf die Urlaubs- und Reisesaison in diesem Jahr. Es lägen viele Buchungen für die kommenden Monate vor, sagte der Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Stefan Zindler, am Donnerstag. Er rechne damit, dass in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau übertroffen wird.

Die Zahl der Gäste und Übernachtungen in Hamburger Beherbergungsbetrieben ist im Januar gestiegen. Insgesamt besuchten 437 000 Menschen die Hansestadt und damit 2,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag mitteilte.

Das Auto hat die Bahn bei Geschäftsreisen in Deutschland abgehängt – zumindest bei mittelständischen Unternehmen. Das ist eine Erkenntnis aus dem ersten KMU-Reisereport des Freiburger Unternehmens HRworks.

Von wegen Kiffen, Party machen und durch das Rotlichtviertel touren: Amsterdam ist die Belästigungen durch den Massentourismus satt. Ein Quiz klärt Touristen jetzt auf, was erlaubt ist und was nicht.

Sachsens Freizeitparks starten in die neue Saison. In Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) wurde gleich ein ganz neuer Park aus dem Boden gestampft. Dort öffnet die aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Kette Karls am Sonnabend ein neues Erlebnis-Dorf.

Holidu hat das kostenlose Touristenangebot für die 30 beliebtesten Städtereiseziele in Europa ausgewertet. Das Ergebnis ist ein Ranking von Städten, die den Besucherinnen und Besuchern die größte Auswahl kostenloser Unterhaltung bieten.

Grüne Wiesen, Knospen an den Bäumen - mitten im Winter herrschte über Wochen frühlingshaftes Wetter. Der alpine Skitourismus in den Alpen, jahrzehntelang einträgliches Geschäft, ist im Wandel.

Laut des Cities & Trends Europe Report von BCD Travel waren Amsterdam und New York die von europäischen Geschäftsreisenden meistbesuchten Städte 2023. Die beliebtesten Länder waren Deutschland und die Vereinigten Staaten.

Winterstürme haben einige Nordseeinseln zum Teil stark getroffen: Mancherorts sind die Badestrände fast komplett weggespült. Was bedeuten die Schäden für die Urlaubssaison?