Harz beklagt miese Skisaison – aber Coronakrise wird schlimmer

| Tourismus Tourismus

Die Tourismusbranche im Harz beklagt die schlechteste Skisaison seit Jahren. «Die Skisaison war in diesem Winter so schlecht wie selten zuvor», sagte Carola Schmidt, Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbands (HTV). Vor allem spontane Urlauber seien wegen des Schneemangels ausgeblieben. Selbst im höchstgelegenen Skigebiet des Harzes auf dem 971 Meter hohen Wurmberg bei Braunlage standen die Lifte oft still.

«Wir hatten nur etwas mehr als 20 Skitage», sagt Dirk Nüsse, Chef der Wurmberg-Seilbahngesellschaft. Dies sei der absolute Minusrekord, seit es auf Niedersachsens höchstem Berg die Möglichkeit zur künstlichen Beschneiung der Pisten gibt. Selbst der bisher schlechteste Winter in der Saison 2013/2014 sei mit 33 Skitagen noch vergleichsweise gut gewesen.

Neue Lifte auf dem Wurmberg

Erst vor wenigen Jahren hatte die Seilbahn-Gesellschaft auf dem Wurmberg mit Millionen-Aufwand neue Lifte, Pisten und Beschneiungsanlagen errichten lassen. Ohne die Schneekanonen hätte es in diesem Jahr wohl kaum einen Skitag gegeben, sagte Nüsse.

In den anderen Skigebieten im Harz gab es in diesem Winter denn auch noch weniger Tage, an denen die Lifte liefen. Mancherorts fiel die Saison zum Leidwesen von Skischulen, Skiverleihern oder Liftbetreibern sogar ganz aus.

«Auch für Gaststätten und Beherbergungsbetriebe war der Winter nicht besonders», sagt der Harzer Kreisvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Jens Lutz. Die mäßige Wintersaison sei für viele Wirte und Hoteliers im Vergleich zur jetzigen Situation allerdings noch akzeptabel gewesen.

"Corona ist eine Katastrophe"

«Corona dagegen ist eine Katastrophe», sagte Lutz. «Es hagelt flächendeckend Absagen. Es kommen keine Gäste mehr», klagte er. «Das geht in den 100-Prozent-Bereich.» Viele Betriebe seien in ihrer Existenz bedroht. Hilfe des Staates sei dringend erforderlich.

Auch touristische Angebote gebe es zwangsläufig immer weniger, sagte HTV-Chefin Schmidt. Ausstellungen und Museen seien längst zu. Die Osterfeuer seien abgesagt und mittlerweile sogar schon die ersten Walpurgis-Veranstaltungen, bei denen in der Nacht zum 1. Mai Zehntausende von Einheimischen und Besuchern gemeinsamen feiern.

Selbst Freiluft-Einrichtungen wie der Baumwipfelpfad in Bad Harzburg sind geschlossen. «In Bad Harzburg ist außer Wandern derzeit kaum noch etwas möglich», sagte Geschäftsführerin Eva Ronkainen.

Von der Möglichkeit, durch die Natur zu streifen, machen im Harz derzeit allerdings noch viele Menschen Gebrauch, nicht nur Einheimische. Überall auf den Wegen treffe man auf einzelne Wanderer, Paare, Familien oder kleine Gruppen, sagte der Sprecher des Nationalparks, Friedhart Knolle.

Auf die sonst gerne angenommene Möglichkeit, sich von Rangern über die Natur im Harz informieren zu lassen, müssen die Wanderer allerdings verzichten. Auch der Nationalpark hat bis auf weiteres alle Einrichtungen geschlossen und sämtliche Führungen abgesagt.

(dpa)


 

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