Impfung plus sechs Monate: Berlin erwartet Durchstarten des Tourismus im Sommer

| Tourismus Tourismus

Berlin wird nach Erwartung der Tourismus-Werber des Landes spätestens im Sommer wieder mehr Besucher anziehen. «Wir gehen von der Formel "Impfung plus sechs Monate" aus», sagte Burkhard Kieker, der Leiter der Berlin Tourismus- und Kongressgesellschaft, der «Berliner Morgenpost». «Es gibt ein aufgestautes Reisebedürfnis.»

Die Corona-Krise hat dem Hauptstadt-Tourismus nach langen Jahren des Wachstums einen schweren Schlag versetzt. Kieker geht für 2020 von elf bis zwölf Millionen Hotelübernachtungen aus, was einem Minus von 70 Prozent entspräche. Die Tourismus- und Kulturbranche habe vermutlich acht Milliarden Euro an Umsatz eingebüßt.

«Diese anderthalb Jahre Corona werden hoffentlich ein Aussetzer sein», sagte Kieker. Er rechne mit einer Erholung, auch wenn die Auswirkungen der Krise auf die Kaufkraft der Besucher unklar seien. «Städtereisen sind ja Zweit- oder Drittreisen», erklärte Kieker. Er betonte aber: «Spätestens 2024 werden wir die Folgen der Krise überwunden haben.»

Von Januar bis September waren nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg 4,4 Millionen Gäste nach Berlin gekommen, 58 Prozent weniger als im Vorjahr. In etwa ebenso stark brach die Zahl der Übernachtungen ein, sie lag bei 10,7 Millionen. Besonders deutlich gingen die Zahlen bei ausländischen Besuchern zurück. Ähnliche Rückgänge verzeichneten Hamburg und München.

Das Kongressgeschäft wird sich nach Kiekers Worten verändern. «Kongresse werden nicht mehr so laufen, dass einer vorn einen Vortrag hält und 1000 hören zu. Das kann man auch im Internet machen.» Der Trend werde zu einer «Festivalisierung» mit mehr persönlicher Begegnung gehen. «Die Pausen werden wichtiger sein als die Vortragsreihen.»

Kieker rechnet damit, dass in den nächsten Monaten bestimmte Veranstaltungen nach Corona-Schnelltests durchgeführt werden. «Es ließe sich logistisch hinbekommen, mit 800 bis 1000 Personen zu tagen.» Darüber rede man mit dem Senat. «Wir werden das Mögliche möglich machen, bis vielleicht im Spätsommer die Herdenimmunität durch den Impfstoff erreicht sein wird.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».

Wer in diesem Jahr hierzulande ein Ferienhaus mietet, darf einer Umfrage zufolge mit weitgehend stabilen Preisen rechnen. Weniger als die Hälfte der Ferienhausvermieter erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. 90 Prozent der Vermieter rechnen mit gleich vielen oder mehr Buchungen als im Vorjahr.

Bereits zum 20. Mal verleiht der Deutsche Tourismusverband den Preis an Projekte, die neue Ideen im Tourismus umsetzen und als Innovationsmotor gesehen werden. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit.

Für viele beginnt mit der warmen Jahreszeit auch die Freizeitparksaison – doch wohin nur am besten? Um die Entscheidung zu erleichtern, hat das Online-Reiseportal kurz-mal-weg.de 92 Freizeitparks in Deutschland nach ihrer Social-Media-Beliebtheit bewertet.

In der Filmreihe «Planet der Affen» übernehmen Affen die Herrschaft über die Erde. Science Fiction. Oder? In der Stadt Lop Buri in Thailand scheint die Zukunftsvision schon Wirklichkeit zu sein.

Das Deutsche Weininstitut lädt gemeinsam mit den Gebietsweinwerbungen vom 27. bis 28. April zum bundesweiten "WeinWanderWochenende" ein. Insgesamt stehen in diesem Jahr rund 120 Wanderungen mit unterschiedlichen Aktionen zur Auswahl.

Wegen der gestiegenen Reiselust der Menschen hat der Handels- und Touristikkonzern Rewe seinen Gewinn deutlich gesteigert. Besonders stark zulegen konnte der Tourismus-Bereich, zu dem Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen zählen.

Die Tui-Aktie kehrt von London nach Frankfurt als Hauptbörse zurück. Den Handelsstart läutet der Vorstand am Montag im Stil eines Börsengangs ein. Für Juni ist ein weiterer Schritt geplant.

Der Bürgermeister von Palma hat eine drastische Maßnahme angekündigt, um „unzivilisiertes Verhalten“ in der Öffentlichkeit einzudämmen. Die neue Verordnung sieht Bußgelder von bis zu 3.000 Euro für schwerwiegende Verstöße vor.

In wenigen Wochen müssen Tagesbesucher in Venedig erstmals Eintritt bezahlen. Die Stadt verteidigt die Regelung - die Einnahmen sollen nach Worten des Bürgermeisters dabei nicht im Vordergrund stehen.