Italien wird ungeduldig: Rom soll in Corona-Krise mehr Freiheit geben

| Tourismus Tourismus

In Italien wächst der Druck auf die Regierung, Bars, Restaurants und Friseure in der Corona-Krise früher als am 1. Juni wieder zu öffnen. Angesichts einer sinkenden Zahl der aktuell infizierten Menschen verlangen viele der 20 Regionen von Ministerpräsident Giuseppe Conte mehr Tempo. Kurz vor einer Videokonferenz der Regionen schrieb der Präsident der Toskana, Enrico Rossi, am Donnerstag an Rom und forderte für kleine Einzelhändler die Genehmigung zur schnellen Öffnung.

Am Mittwoch hatten Restaurantbesitzer in Mailand gegen Corona-Beschränkungen demonstriert. Sie stellten leere Stühle auf die Piazza Sempione - als Zeichen der vielfach drohenden Pleite durch Umsatzverluste. Wie die Zeitung «Corriere della Sera» am Donnerstag berichtete, verhängten Sicherheitskräfte Bußgelder von 400 Euro wegen einer verbotenen Ansammlung. Auch in der Toskana und in Venedig gab es diese Woche Proteste. Beteiligt waren Menschen aus Verkehr, Handel und Tourismus.

Die Regionen plädieren für ein geografisch gestaffeltes Vorgehen. Einige Gebiete haben einzelne Vorschriften bereits im Alleingang gelockert: So erlauben die Abruzzen Friseuren und Schönheitssalons die Arbeit ab 18. Mai. Die Regionalchefs argumentieren, dass es in Italien große Zonen gebe, in denen kaum Neuinfektionen registriert würden.

Regierungschef Conte sagte Mitte der Woche mehrmals, man prüfe, ob etwa Lokale zwei Wochen früher für Gäste öffnen dürften. Seit 4. Mai ist ihnen der Außer-Haus-Verkauf erlaubt. Italien gehört mit rund 30 000 Toten und gut 90 000 aktuell positiv getesteten Menschen zu den am stärksten in Europa von der Pandemie getroffenen Ländern. Ein Schwerpunkt ist die Lombardei im Norden. Die Stopps in Wirtschaft und Alltag waren sehr strikt. Bisher soll der Einzelhandel am 18. Mai voll starten, die Lokale erst im Juni.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pinterest ist Anlaufstelle für Millionen von Nutzern, die nach Reiseinspiration suchen. Auf der Plattform werden eine Milliarde Suchanfragen zum Thema Reisen pro Jahr verzeichnet. Welche Anfrage rund im das Reisen besonders beliebt sind, hat Pinterest jetzt veröffentlicht.

Als Kreuzfahrt-Stadt wird Hamburg immer beliebter: 2023 gingen so viele Passagiere wie noch nie in der Hansestadt aufs Schiff. Der Schiffstourismus in der Hansestadt soll auch nachhaltiger werden.

Zehntausende Menschen haben am Samstag unter dem Motto «Die Kanaren haben eine Grenze» gegen Massentourismus demonstriert. Insgesamt 55 000 Demonstranten forderten eine Obergrenze der Zahl der Touristen oder etwa bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.

235 Vertreter der internationalen Reiseindustrie und 110 Medienvertreter aus 38 Ländern nehmen am 50. Germany Travel MartTM (GTM) der DZT in Chemnitz teil. Vom 21. Bis 23. April 2024 informieren sie sich beim GTM über die neuesten Trends, Entwicklungen und touristischen Produkte in Deutschland, lernen die Region kennen und verhandeln Geschäftsabschlüsse.

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.

Vom Flughafen Hahn hat Billigflieger Ryanair den deutschen Markt aufgerollt. Auch 25 Jahre später spielt der Hunsrück-Flughafen noch eine Rolle in der Strategie der Iren.

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».